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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ist in einem Waisenhaus, vermutlich in Moskau. Wir haben durch die Emigrantenorganisationen Kontakte nach Moskau. Es handelt sich um Untergrundgruppen und Dissidenten, Leute, die uns helfen können, Ihre Tochter zu finden. Es wird nicht leicht werden, im Gegenteil, sogar ausgesprochen schwierig, aber wenn Sie mitmachen, haben Sie mein Wort, daß der Handel eingehalten wird. Darüber hinaus werde ich Ihnen und Sascha neue Identitäten und alles andere verschaffen, was Sie brauchen, um ein neues Leben anzufangen.«
    Anna hatte aufgehört zu weinen, doch auf ihrem Gesicht lag noch immer tiefes Leid. Massey vermutete, daß sie in letzter Zeit versucht hatte, ihre Tochter zu vergessen. Was wohl unmöglich war.
    Langsam stand er auf. »Vielleicht kommt das alles etwas zu schnell für Sie. Und meine ausweichenden Antworten haben Ihnen sicher nicht geholfen. Aber wie gesagt, ich kann Ihnen erst mehr erzählen, wenn ich weiß, woran ich bin.«
    Er schrieb eine Nummer auf einen Zettel. »Möglicherweise wollen Sie alles in Ruhe überdenken. Ich wohne im Carltonauf der Lexington Avenue. Zimmer 107. Sie erreichen mich dort, wenn Sie sich entschieden haben. Im Hotel wartet jemand, den Sie kennenlernen müssen. Er trifft die endgültige Entscheidung, ob Sie nach Moskau gehen oder nicht. Rufen Sie mich heute abend noch an, so oder so.«
    Als Massey den Zettel auf den Tisch legte, schüttelte Anna den Kopf. »Das ist nicht nötig. Ich habe mich bereits entschieden.«
    Massey blickte ihr ins Gesicht.
    »Die Antwort lautet ja.«
    Slanski saß in seinem Zimmer im achten Stock in dem Hotel an der Lexington Avenue und nippte an einem Scotch. Er hörte Schritte. Dann öffnete sich die Tür, und er sah Massey.
    Eine wunderschöne Frau stand neben ihm. Sie besaß hohe Wangenknochen, dunkles Haar und trug ein schlichtes schwarzes Kleid, das ihre Figur betonte. Er bewunderte unwillkürlich die weiblichen Formen ihres Körpers.
    Und ihr Gesicht faszinierte ihn. Irgend etwas in diesen dunklen, slawischen Augen verriet eine merkwürdige Mischung aus Stärke und Melancholie. Es dauerte lange, bis er seinen Blick von ihrem Gesicht losreißen konnte. »Alex, ich möchte Ihnen Anna Chorjowa vorstellen.« Anna stand da und starrte den Mann an. Sie zögerte. Dann erst merkte sie, wie der Mann sie mit seinen Blicken geradezu verschlang.
    Es war, als würde sein Blick bis in ihre Seele dringen. Das Gefühl war seltsamerweise beängstigend und beruhigend zugleich. Der Mann schien eine Entscheidung zu treffen.
    Dann schaute er Massey an, und als sein Blick wieder zu Anna zurückglitt, lächelte er plötzlich strahlend, hob sein Glas zum Toast und sagte auf russisch: »Ich würde sagen: Willkommen im Club.«
    Die beiden Männer, die im geparkten Packard gegenüber vom Hotel warteten, waren dem Taxi von Manhattans East Side aus gefolgt.
    Bevor Massey und Anna ausstiegen, hatte der Mann aufdem Beifahrersitz das Fenster heruntergekurbelt und die Leica vors Auge gesetzt.
    Es war zwar schon dunkel, aber die Lichter vor dem Hotel reichten. Der Mann konnte zwei Fotos von dem Pärchen schießen, als es das Taxi verließ, und er machte drei weitere, als es die Treppe zum Hotel hinaufging.

14. KAPITEL
    New York
27. Januar, 20.00 Uhr
    Der Mann, der sich Kurt Braun nannte, starrte der Kellnerin in den Ausschnitt, als sie sich vorbeugte, um den doppelten Scotch auf den Tisch vor ihn zu stellen. Ihre Brüste kamen in dem tief ausgeschnittenen Oberteil wundervoll zur Geltung, selbst in der schummrigen Beleuchtung der schmuddeligen Bar an den Docks von Manhattans Lower East Side.
    »Das macht einen Dollar, Sir.«
    Braun lächelte das Mädchen an, als er zwei Dollarnoten aus dem Bündel pflückte, das er aus der Tasche gezogen hatte.
    »Behalten Sie den Rest. Sie sehen aus, als wären Sie neu hier.«
    »Danke, Mister. Ja, ich hab’ Freitag erst angefangen.«
    »Woher kommen Sie?«
    Das Mädchen erwiderte das Lächeln. »Aus Danville, Illinois. Je davon gehört?«
    »Nein, kann ich nicht behaupten.«
    »So schlimm ist das auch nicht.«
    Braun grinste und schaute sich in der Bar um. Der Privatclub, den Lombardi als Nebenverdienst führte, lief gut. Es war erst zwanzig Uhr, aber der Laden war schon gerammelt voll. Es war Freitagabend.
    Die harten Jungs von den Docks und die Seeleute mit Landgang kamen vorbei, um einen Drink zu nehmen und einen Blick auf die Mädchen zu werfen. Im Hintergrund liefeine Platte. Kay Kyser und sein Orchester spielten ›On a Slow Boat to

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