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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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betrachtete und sah, wie sein Blick für einen Moment auf ihrem Gesicht verweilte. Dann entfernte er sich. In dem Zimmer standen ein schmales Bett und ein Stuhl. Vom Fenster aus sah man den See. Jemand hatte Blumen in einer Vase hingestellt, und neben dem emaillierten Wasserkrug und der Schüssel auf dem Ständer in einer Ecke lagen frische Handtücher. Nachdem Anna ausgepackt und sich frisch gemacht hatte, ging sie nach unten. Massey und Slanski saßen am Kieferntisch und tranken Kaffee.
    »Setzen Sie sich, Anna«, sagte Slanski.
    Sie gehorchte, und er schenkte ihr einen Becher Kaffee ein. Als er nicht hinsah, betrachtete Anna sein Gesicht. Es war weder gutaussehend noch unattraktiv, aber er hatte immer noch diesen Ausdruck in den Augen, der Anna schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen war. Als wäre etwas an dem Mann nicht ganz in Ordnung. Und dann lächelte er immer so, als fände er das Leben seltsam belustigend.
    Jetzt schaute er sie an und setzte sich. Das Lächeln war plötzlich wie weggewischt. »Kommen wir zum ersten Punkt. Sind Sie ganz sicher, daß Sie wissen, was Sie tun?«
    »Ich wäre nicht hier, wenn es anders wäre.«
    »Jake hat Ihnen erzählt, daß viele Gefahren auf Sie lauern. Glauben Sie, daß Sie sich diesen Gefahren stellen können?«
    Sie blickte Slanski fest an. »Ja.«
    Slanski schüttelte den Kopf. »Ich spreche nicht über die offensichtlichen Gefahren. Ich rede darüber, was passiert, wenn Sie gefaßt werden. Sind Sie sich über die Konsequenzen im klaren?«
    Sie erwiderte seinen durchdringenden Blick. »Ich weiß, was mir passieren kann. Ich bin darauf vorbereitet.«
    »Dann möchte ich Ihnen noch einige Grundregeln erklären, die für Ihren Aufenthalt hier gelten. Sie sprechen mit niemandem außer uns über den Auftrag. Hat Jake Sie über Wasili unterrichtet?«
    »Ja, kurz.«
    »Obwohl er vollkommen vertrauenswürdig ist, reden Sieaus Sicherheitsgründen auch mit ihm nicht über die Mission. Aber machen Sie sich darüber keine Sorgen. Er wird keine Fragen stellen. Wir werden einige Vorbereitungen für die Reise gemeinsam treffen. In etwa zehn Tagen wird ein Mann hierherkommen. Sein Name ist Popow. Er wird uns einem ziemlich harten Training unterziehen, sowohl im Umgang mit sowjetischen Waffen als auch in Selbstverteidigung. Eigentlich ist es eine Vorsichtsmaßnahme um Ihretwillen, damit Sie wissen, wie Sie sich in einer Krisensituation verhalten müssen. Unter gar keinen Umständen dürfen Sie mit Popow über unser Vorhaben reden oder mit ihm unsere Pläne besprechen. Haben Sie das verstanden?«
    Ihr Blick glitt kurz zu Massey. Er schaute sie aufmerksam an. »Anna, während Sie hier sind, leitet Alex die Operation. Tun Sie also immer, was er sagt.«
    Sie blickte wieder Slanski an. »Gut. Ich bin einverstanden.«
    »Fein. Noch eine Regel: Bemühen Sie sich so gut Sie können, das, was Sie lernen, auch zu behalten. Ich will mir sicher sein, mit wem ich rübergehe, und ich muß mich auf Sie verlassen können.«
    »Das können Sie.«
    Slanski lächelte kurz. »Diese Entscheidung überlassen Sie am besten mir. Eines noch: Solange wir zusammen sind, sprechen Sie nur Russisch. Ich beherrsche diese Sprache fließend, und man versichert mir immer wieder, daß ich einen Moskauer Akzent besäße. Aber ich glaube, daß die Leute einfach freundlich zu mir sein wollen. Ich war schon so lange nicht mehr in Moskau, daß meine Aussprache unmöglich perfekt sein kann. Da es in der Sowjetunion glücklicherweise viele Nationalitäten gibt, so daß Russisch mit vielen Akzenten gesprochen wird, müßte ich eigentlich problemlos durchkommen. Falls Ihnen jedoch während unserer Zeit hier Wörter oder Sätze auffallen, die ich besser aussprechen könnte, korrigieren Sie mich. Abgemacht?«
    »Ja, gern.«
    Slanski stand langsam auf. »Gut. Und nun zu unserer Mission: Wenn es soweit ist, werden wir durch einen der baltischen Staaten nach Rußland gelangen. Wir springen dort mitdem Fallschirm ab. Und zwar über Estland. Waren Sie schon mal in Estland?«
    Anna nickte. »Mein Vater hat dort als hoher Offizier in der Roten Armee gedient.«
    »Hoffen wir, daß die estnische Widerstandsbewegung nichts davon weiß«, entgegnete Slanski bissig. »Wir sind nämlich auf ihre Hilfe angewiesen. Sprechen Sie Estnisch?«
    »Ja.«
    Er schaute Massey an. »Ist aber eigentlich nicht so wichtig. Die Esten sprechen Russisch, aber nicht freiwillig. Die sowjetischen Behörden bestehen auf Russisch als offizielle

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