Operation Zombie
egal. Es hatte einen heftigen Rückstoß und feuerte nur halbautomatisch, aber die Treffsicherheit war enorm, und es klemmte nicht ein einziges Mal! Man konnte es durch Schlamm schleifen, im Sand liegen lassen, man konnte es in Salzwasser werfen und ganze Tage lang dort liegen lassen. Was immer man diesem Baby auch antun mochte, es ließ einen niemals im Stich. Als einzige Extras verfügte es über einen Bausatz mit Ersatzteilen, Kolben und zusätzlich verschiedenen Läufen unterschiedlicher Länge. Man konnte es für große Entfernungen als Scharfschützengewehr, als Flinte für mittlere Entfernungen und als Karabiner für den Nahkampf verwenden, alles im Handumdrehen, und man musste dafür nur in den eigenen Rucksack greifen. Außerdem gehörte ein Bajonett zur Ausrüstung, ein kleines ausklappbares Ding, etwa dreißig Zentimeter lang, das man im Nahkampf verwenden konnte, wenn man sein Lobo nicht zur Hand hatte. Wir machten immer Witze, »Vorsicht, du stichst noch jemandem ein Auge aus«, was wir natürlich reichlich getan haben. Das SIR war eine verdammt gute Nahkampfwaffe, auch ohne das Bajonett, und wenn man alles andere mit einkalkuliert, was es so vortrefflich machte, dann verstehen Sie vielleicht, warum wir es stets so respektvoll »Sir« nannten. Unsere Standardmunition war NATO 5.56 »Cherry PIE«. PIE steht für »Pyrotechnically Initiated Explosive«, also eine pyrotechnisch gezündete Sprengladung. Überragendes Design. Es explodierte, wenn es in Zacks Schädel eingedrungen war, und die Bruchstücke grillten ihm das Gehirn. Kein Risiko, dass infizierte graue Masse herumspritzte, und Scheiterhaufen waren auch keine nötig. Wenn man SDI-Dienst hatte, musste man sie nicht einmal köpfen, bevor man sie begrub. Man hob einfach ein Loch aus und rollte den ganzen Kadaver hinein.
Ja, es war eine neue Armee, sowohl die Leute wie auch alles andere. Die Rekrutierung hatte sich verändert, und heute bedeutete es etwas anderes, ein Stoppelhopser zu sein. Die alten Anforderungen gab es natürlich noch - Körperkraft, geistige Kompetenz, Motivation und Disziplin, verschiedene Herausforderungen unter schwierigen Bedingungen zu meistern aber das waren alles Mäusefürze, wenn man den langwierigen Z-Schock nicht ertragen konnte. Ich sah eine Menge guter Freunde, die einfach nicht mit der Belastung fertig wurden. Manche brachen schlichtweg zusammen, manche richteten die Waffen gegen sich selbst, manche gegen ihre eigenen Leute. Ich habe einmal dieses britische SAS-Überlebenshandbuch gelesen, in dem viel von der »Kriegerpersönlichkeit« die Rede war, dass man eine emotional und finanziell stabile Familie haben musste und man sich nicht einmal, wenn man noch ganz jung war, zu Mädchen hingezogen fühlen sollte.
[Grunzt.]
Überlebenshandbücher, Survival-Guides ...
[macht mit der Hand eine Masturbationsbewegung.]
Aber die neuen Gesichter, die konnten von überall kommen: dein Nachbar, deine Tante, dieser linkische Aushilfslehrer oder der fette, stinkfaule Typ von der Behörde. Vom ehemaligen Versicherungsvertreter bis zu einem Typen, den ich hundertprozentig für Michael Stipe hielt, obwohl er es nie zugegeben hat. Logisch schien es mir zu sein: Wer nicht rocken konnte, der hätte nie so lange durchgehalten. Jeder war bereits in irgendeinem Sinne ein Veteran. Meine Kampfgefährtin, Schwester Montoya, zweiundfünfzig Jahre alt, war Nonne gewesen und war es vermutlich noch. Sie war kaum einen Meter siebzig groß, und dennoch hatte sie ihre gesamte Sonntagsschulklasse neun Tage lang mit nichts anderem als einem anderthalb Meter langen Kerzenhalter verteidigt. Ich weiß echt nicht, wie sie die Nummer durchziehen konnte, aber sie hat es geschafft und sich von unserem Sammelpunkt in Needles bis zu unserem ersten Gefecht bei Hope, New Mexico, nicht ein einziges Mal beschwert.
Hope. Das ist kein Witz. Die Stadt hieß tatsächlich Hope - Hoffnung. Es heißt, die Lamettas hätten die Stelle wegen des Geländes ausgesucht, übersichtlich und flach, vor uns die Wüste, hinter uns die Berge. Perfekt für die erste Schlacht, und dieser Name hatte nichts damit zu tun. Na klar. Die Lamettas wollten von ganzem Herzen, dass es bei diesem Testlauf keine Probleme gab. Es war das erste große Infanteriegefecht, das wir seit Yonkers fochten. Es war so ein Augenblick, Sie wissen schon, in dem viele wichtige Dinge zusammentrafen. Feuerprobe? Ja, könnte man sagen. Die vielen neuen Leute, die neue Ausrüstung,
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