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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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zugelassen haben, dass diese schwachköpfigen, egozentrischen Clowns - die MacArthurs und Halseys und Curtis E. LeMays - für den Rest des Landes unser Image bestimmt haben. Wesentlich ist, so sieht das Bild des Uniformträgers in der Öffentlichkeit aus, aber es könnte nicht weiter von der Wirklichkeit entfernt sein.  Ich hatte Todesangst davor, unsere bewaffneten Streitkräfte in die Offensive zu führen, und zwar umso mehr, als ich den eigenen Arsch ja nicht riskierte. Ich sollte nur andere in den Tod schicken. Und da sehen wir, gegen was ich sie ins Feld schicken musste.
    [Er dreht sich zu einem anderen Bildschirm an der Wand gegenüber um, nickt einem der Bediener zu, und es erscheint eine Karte der Vereinigten Staaten im Krieg auf dem Monitor.]
    Zweihundert Millionen Zombies. Wer kann sich diese Zahl auch nur vorstellen, geschweige denn bekämpfen? Wenigstens wussten wir zu dem Zeitpunkt, wogegen wir kämpften, aber wenn man alle Erfahrungen zusammenrechnete, alle Daten, die wir über ihre Herkunft, ihre Physiologie, ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Motive und ihre Mentalität gesammelt hatten, standen die Chancen für einen Sieg immer noch denkbar schlecht.
 Das Buch des Krieges, an dem wir schreiben, seit ein Affe den anderen geschlagen hat, nützte uns in dieser Situation nicht das Geringste. Wir mussten eines von Grund auf neu schreiben.  Für alle Armeen, ob hochtechnisiert oder Bergguerilla, gelten drei Grundregeln: Sie müssen herangezüchtet, ernährt und geführt werden. Herangezüchtet: Man braucht lebendige Menschen, sonst hat man keine Armee; ernährt: Wenn man diese Armee hat, muss sie bevorratet werden; und geführt: Ganz gleich, wie dezentralisiert die Streitmacht ist, es muss jemanden geben, der die Autorität besitzt zu sagen: »Mir nach!« Heranzüchten, ernähren, führen: Keine dieser Einschränkungen galt für die lebenden Toten.  Haben Sie je Im Westen nichts Neues gelesen? Remarque beschwört das eindringliche Bild eines Deutschlands, das »leer« wird, was bedeutet, dass ihnen gegen Kriegsende schlicht und einfach die Soldaten ausgingen. Man kann die Zahl strecken, kann kleine Jungs und Greise an die Front schicken, aber irgendwann erreichte man das Ende der Fahnenstange. Es sei denn, jedes Mal, wenn du einen Gegner tötest, steht er auf deiner Seite wieder auf. So war das bei Zack, er füllte seine Reihen auf, indem er unsere dezimierte! Und das funktionierte nur in eine Richtung. Infiziert sich ein Mensch, wird er zum Zombie. Tötet man einen Zombie, wird er zum Leichnam. Wir könnten nur schwächer werden, während sie nur stärker werden konnten.  Jede Menschenarmee braucht Nachschub, diese nicht. Keine Nahrung, keine Munition, keinen Treibstoff, nicht einmal Wasser zum Trinken oder Luft zum Atmen! Man konnte keine logistischen Verbindungen unterbrechen. Man konnte sie nicht einfach einkesseln und sterben oder »am ausgestreckten Arm verhungern« lassen. Wenn man hundert von ihnen in ein Zimmer einsperrt, kommen sie nach drei Jahren genauso tödlich wieder heraus.  Es ist ironisch, dass man einen Zombie nur töten kann, wenn man sein Gehirn zerstört, denn als Gruppe besitzen sie kein nennenswertes kollektives Gehirn. Es gab keine Anführer, keine Befehlsketten, keine Kommunikation oder Kooperation auf irgendeiner Ebene. Man konnte keine Präsidenten ermorden, keinen Präzisionsschlag gegen einen Führerbunker ausführen. Jeder Zombie stellte seine eigene autarke, automatische Einheit dar, und dieser letzte Vorteil bringt den gesamten Konflikt wirklich auf einen Nenner.
    Sie haben sicher den Ausdruck »totaler Krieg« gehört; er ist während der gesamten Menschheitsgeschichte weit verbreitet. In jeder Generation gibt es einen aufgeblasenen Schleimbeutel, der stolz verkündet, dass sein Volk einem Feind den »totalen Krieg« erklärt hat, was bedeutet, dass jeder Mann, jede Frau und jedes Kind dieser Nation jede Sekunde seines Lebens dem Endsieg widmete. Das ist auf zwei ganz grundsätzlichen Ebenen völliger Quatsch. Zuerst einmal ist kein Land und keine Gruppe zu einhundert Prozent für den Krieg; das ist physisch ganz unmöglich. Man kann einen hohen Prozentsatz haben, viele, viele Leute, die lange hart arbeiten, aber ständig alle Leute? Was ist mit den Dissidenten, den Kriegsgegnern? Was ist mit den Kranken, den Verletzten, den ganz Alten oder sehr Jungen? Was, wenn man schläft, isst, duscht oder scheißen geht? Scheißt man dann für den Endsieg? Das ist der erste

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