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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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ihnen gesprochen. Sie sagen, vor etwa einer Stunde sei eine Kutsche mit zwei eleganten Gentlemen hier vorgefahren. Sie hätten wissen wollen, ob Davis vor ihnen eine andere Kutsche gesehen habe. Als er dies verneinte, seien sie weitergefahren. Abgesehen davon, ist nichts Besonderes vorgefallen. “
    Jack bemerkte, dass Amelia erbleichte. Ich muss sie rasch von hier fortbringen, dachte er. Zwar bezweifelte er, dass seine Matrosen oder die Männer und Frauen, die auf dem Dock geschlafen hatten, Zeitung lesen konnten, doch es war möglich, dass einer von ihnen Amelias Bild gesehen hatte und von der Belohnung wusste, die für ihre Ergreifung ausgesetzt worden war. Wie sie da in ihrem Ballkleid und den funkelnden Juwelen auf dem Pier stand, musste sie einfach ihre Neugierde wecken, vor allem jetzt, da die Besatzung der „Liberty“ in Sicherheit war.
    „Das Feuer ist vermutlich im Maschinenraum ausgebrochen“, meinte Kapitän Macintosh. „Der Heizkessel muss explodiert sein. “
    „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Heizkessel in die Luft fliegt, während das Schiff im Hafen liegt“, wandte Jack  ein.
    „Dann wird es die Kohlenfracht gewesen sein“, entschied der Kapitän. „Kohle ist schwierig zu verstauen. Sie sondert gefährliche Gase ab, wenn sie im Laderaum liegt. Manchmal beginnt sie zu schwelen, und dann macht es plötzlich bumm! “
    Jack schwieg. Zwar wusste er, dass jedes Jahr an die hundert britische Schiffe durch Kohlenfeuer zerstört wurden, doch er glaubte einfach nicht, dass der Heizkessel oder die geladene Kohle das Feuer auf der „Liberty“ verursacht hatten.
    Irgendwelche Schurken versuchten, sein Unternehmen zu ruinieren, und durch die Zerstörung der „Liberty“ waren sie ihrem Ziel sehr nahe gekommen.
    „Sie wird noch die ganze Nacht hindurch brennen“, sagte
    Oliver. „Wir können nichts für sie tun. “
    „Eine Schande. “ Kapitän Macintosh betrachtete das Schiff mit trauervollem Blick. „Sie machte vielleicht nicht viel her, doch sie war ein zähes altes Ding. Sie hätte noch mindestens zehn Jahre vor sich gehabt. “
    „Was wollen Sie jetzt tun, Junge? “ fragte Oliver. „Vielleicht sollten wir zum Haus Ihrer Eltern zurückkehren? “ schlug Amelia vor.
    Jack schüttelte den Kopf. „Die, Charlotte' liegt nicht weit von hier vor Anker, wir nehmen sie stattdessen. Kapitän Macintosh, wählen Sie bitte einen vertrauenswürdigen Mann aus, der uns begleitet und meine Kutsche dann zum Haus meiner Eltern zurückfährt. Der Rest der Besatzung kann heimgehen. Sie melden sich morgen früh in meinem Büro und berichten Hobson, was vorgefallen ist. Er soll unseren Kunden aufsuchen und ihn davon in Kenntnis setzen, dass unsere Versicherung ihn für den Verlust seiner Fracht entschädigen wird. Die Behörden müssen ebenfalls benachrichtigt werden, damit sie eine Untersuchung in die Wege leiten können. “ Die, das ahnte Jack im Voraus, zu keinem Ergebnis führen würde. „Teilen Sie Hobson mit, dass ich die , Charlotte' genommen habe. Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen, sobald sie wieder zur Verfügung steht, für den Fall, dass irgendjemand sie chartern will. “
    „Jawohl, Sir. “ Kapitän Macintosh schaute eine geraume Weile auf sein brennendes Schiff. „Es tut mir sehr Leid, Sir“, verkündete er ernst. „Ich trug die Verantwortung für die , Liberty', und ich habe Sie beide enttäuscht. “
    „Wir werden darüber hinwegkommen, Kapitän“, entgegnete Jack knapp und versuchte, den Ernst der Lage herunterzuspielen. Kapitän Macintosh war ein anständiger Kerl und ein hervorragender Seemann, und Jack glaubte nicht, dass er etwas mit der Zerstörung der „Liberty“ zu tun hatte. „Keiner der Besatzungsmitglieder ist verletzt oder wird vermisst, und das ist die Hauptsache. Leider habe ich keinen freien Kapitänsposten auf einem meiner verbleibenden Schiffe. Doch sobald ich Ersatz für die, Liberty' gefunden habe, werde ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen. “ „Vielen Dank, Sir. “
    Natürlich konnte Jack sich kein neues Schiff leisten, und die Versicherung, die er auf die „Liberty“ abgeschlossen hatte, würde bei weitem nicht ausreichen, Ersatz für sie zu beschaffen. Doch niemand sollte glauben, der Verlust sei bedeutsam genug, um ihn zu ruinieren. Falls sich das herumspräche, wäre ihm der Ruin tatsächlich gewiss.
    „Hier ist etwas Geld. “ Er zog einige Scheine aus seiner Brieftasche. „Sollte irgendeiner der Männer keine Bleibe für

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