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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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so richtig zum Ausbruch gebracht .«
    »Blödsinn, Fieber bekommt man nicht so mir nichts, dir nichts « , widersprach Nathan. »Das hat sie schon länger mit sich herumgeschleppt. Also gut. Keine Expedition. Dann doch Spurensuche ?«
    Rica sah sich im Raum um. Niemand schien sie zu beachten. Vielleicht lag das an ihrem gestrigen Streit mit Torben, aber Rica konnte das nur recht sein. Solange sich niemand für sie interessierte, konnten Nathan und sie tun und lassen, was sie wollten. Sie entdeckte Saskia, die in einer Ecke hockte und ziemlich unglücklich aussah. Am liebsten wäre sie gleich zu ihr hinübergegangen und hätte sie zur Rede gestellt, doch hier vor allen anderen war das vermutlich keine so gute Idee.
    »So lange sie noch hier sitzt, können wir vielleicht wirklich in ihr Zimmer gehen und dort nachsehen « , schlug sie vor. »Wenn ihre königliche Majestät Torben der Erste dafür nicht auch noch Einverständnis geben muss .«
    Glücklicherweise war Torben viel zu sehr in seine Zettel vertieft, um sie zu hören. Rica fragte sich kurz, was er da wohl veranstaltete, dann wischte sie den Gedanken beiseite. Wenn Torben sich hier als Anführer aufspielen wollte, war das seine Sache. Sollte er doch. Wenn es ihm Spaß machte. Spätestens wenn Hilfe aus dem Tal kam, wäre es damit sowieso vorbei.
    Hoffte sie.
    Sie drehte sich zu Nathan um. In diesem Augenblick drang ein Schrei aus der Küche, der alle hochschrecken ließ. Im nächsten Moment kam Tim aus der Küche gestürmt, weiß wie eine Wand. Rica sog erschrocken die Luft ein. Tims Hand schimmerte rot, und Blut tropfte stetig auf den Boden.
    Sofort waren alle auf den Füßen. Ein paar Schüler schrien ebenfalls, andere wichen erschrocken zurück, wieder andere sahen sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um. Irgendjemand rief etwas von dem Psychopathen, der hier eingedrungen war.
    »Wenn das mal nicht die Folge von ›Alle sollen sich bewaffnen‹ ist « , murmelte Nathan. Er griff nach Ricas Hand und zog sie mit sich. Er hätte sich gar nicht die Mühe machen müssen. Tim schrie nun los, so laut, dass es auch der Letzte im Aufenthaltsraum noch verstehen konnte.
    »Wenn ich diese Ratte erwische, die das gemacht hat !« Er streckte seine blutige Hand anklagend Torben entgegen. »Siehst du das? Das tut scheiße weh .«
    Dafür sieht er aber noch erstaunlich gefasst aus, dachte Rica.
    Auch Torben reagierte erstaunlich gelassen. Er nahm Tims Hand in seine, ohne darauf zu achten, dass er sich ebenfalls vollständig mit Blut beschmierte, und sah sie sich an. »Ein böser Schnitt « , meinte er ziemlich ruhig. »Kai, hol mal Verbandszeug, es hängt ein Kasten im Flur neben dem Stromkasten .«
    Kai sprang auf und rannte in Richtung Flur, während Torben noch immer Tims Hand festhielt. »Was ist passiert ?« , wollte er wissen. »Ruhig und der Reihe nach, bitte, du wirst hier schon nicht verbluten .«
    Rica sah das Blut auf den Boden tropfen und war sich nicht so sicher, ob Torben mit seiner Aussage recht hatte. Es sah gruselig aus, und wenn sie zu lange hinsah, das wusste sie, würde sie wieder an Jo denken müssen. Rica wurde ein bisschen schlecht, und sie wandte sich ab.
    Tims Antwort konnte sie trotzdem hören.
    »Eine Scheißmausefalle « , knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Wahrscheinlich setzten gerade die Schmerzen ein. »Jemand hat ein Messer an den Bügel montiert. Das Ding stand im Geschirrfach .«
    Rica biss sich auf die Unterlippe und schüttelte sich unwillkürlich bei der Vorstellung, ihre Hand in den Schrank zu stecken, und dann so etwas …
    »Was gedenkst du jetzt zu tun ?« , fragte Tim, offensichtlich krampfhaft um Fassung bemüht. »Das war Absicht, das ist doch klar. Und es war einer von hier. Vorhin stand das Mistding nämlich noch nicht im Schrank .«
    Kai kehrte mit dem Verbandskasten unterm Arm zurück. Torben öffnete ihn ganz ruhig und begann, Desinfektionsmittel und Verbandsmull herauszusuchen. »Wir finden raus, wer es war « , meinte er ruhig. »So viele Leute werden wohl nicht in der Küche gewesen sein. Es sollte nicht weiter schwierig sein, den Schuldigen zu finden .«
    Nathan zupfte Rica am Ärmel. »Lass uns schnell raufgehen, bevor Torben alle hierbehält, um sie zu befragen. Ich bin mir sicher, er würde die Gelegenheit für eine schlechte Krimiszene nicht auslassen .«
    Rica nickte zustimmend. Noch während Torben begann, eine Befragung zu organisieren, huschten sie unbemerkt die Treppe hinauf und standen

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