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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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sich mit unverkennbarem Stolz im Raum um. Bis auf Eliza waren alle zum Frühstücken nach unten gekommen, und alle Blicke ruhten auf Torben. Es gab kein Getuschel und kein Motzen.
    Rica ließ sich möglichst weit weg von Torben nieder und durchsuchte den Raum mit ihren Augen, bis sie Simon entdeckte. Er kauerte ganz vorn, in der Nähe des Kamins, und sah schon viel besser aus als in der Nacht.
    »Er hat sein Abenteuer im Schnee aber gut überstanden « , murmelte Rica Nathan zu.
    Torben teilte Schüler zum Küchendienst ein und andere zum Schneeschippen. »Wir müssen versuchen, wenigstens die Wege auf dem Gelände hier frei zu halten « , meinte er. »Wenn jemand hierherkommen sollte, hat er es dann leichter .«
    »Willst du nicht auch gleich ein Signalfeuer auf dem Berg anzünden und eine Jägergruppe gründen ?« , fragte Nathan, aber er sprach so leise, dass nur Rica ihn hören konnte. Sie musste grinsen. Sie hatten Herr der Fliegen im letzten Schuljahr gelesen, und Rica verstand genau, worauf Nathan anspielte. Wieder wanderte ihr Blick zu Simon. Er schien eifrig zuzuhören und war offensichtlich ganz Torbens Meinung.
    »Vielleicht wollte er sich einfach nur einschleimen « , meinte sie. »Ganz allein die Heizung reparieren würde seinem Image sicher gut tun .«
    Nathan zuckte mit den Schultern. »Das mag sein. Aber jetzt ist nicht die Zeit, über Simon nachzudenken, oder? Wir sollten lieber herausfinden, wer wirklich die Heizung abgedreht hat. Du hast nicht zufällig irgendwelche Spuren gesehen, als du beim Schuppen warst ?«
    Rica schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Zeit, auch noch auf Spuren zu achten, sorry .« Sie überlegte kurz. »Im Grunde könnte es jeder gewesen sein. Der Ofen war nicht so schwer zu bedienen, und ich hab nur kurz draufgesehen. Jeder, der sich ein bisschen Zeit nimmt, kann das Ding abschalten, würde ich sagen. Und abgeschlossen war der Schuppen auch nicht .«
    »Du bist doch wohl nicht wieder der Meinung, dass es dieser Kerl vom Institut ist, oder ?«
    Rica zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht. Nein. Eigentlich glaube ich, dass es ein Mädchen war. Lippenstift und so .« Wieder ließ sie ihren Blick wandern, bis er schließlich an Saskia hängen blieb. Sie sah blass aus an diesem Morgen, so als hätte sie nicht besonders viel oder besonders gut geschlafen.
    Nathan war ihrem Blick gefolgt. »Ach, komm schon « , meinte er. »Du kannst doch nicht alles auf Saskia schieben. Es mag sein, dass sie deine Kamera geklaut hat und dass sie an deinen Skiern rumgespielt hat, aber doch nur, weil sie eifersüchtig war. Jetzt, wo du keine Gefahr mehr bist, hat sie doch keinen Grund, weiterzumachen. Vor allem: Was sollte sie denn gegen Frau Friebe und gegen die restlichen Schüler haben ?«
    Rica zuckte wieder mit den Schultern. »Vielleicht macht der ganze Psychoterror ihr auch einfach nur Spaß « , vermutete sie.
    Nathan verdrehte die Augen. »Und wie willst du ihr das nachweisen ?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht findet sich ja in ihrem Zimmer etwas. Wir müssen einfach nur eine passende Gelegenheit abwarten. Vielleicht teilt Torben sie ja zu irgendwas Lustigem ein .«
    Nathan seufzte. »Okay. Aber versprich mir, dass du wenigstens auch andere Schüler in Betracht ziehst. Ist ja nicht so, dass sie das einzige Mädchen hier ist, oder ?«
    Rica nickte. »Versprochen .«
    Die ersten Schüler kamen mit Tabletts voller Frühstücksgeschirr, Brot und Müsli herein. Rica stand auf, um sich eine Schüssel Müsli und etwas Milch zu holen. »Lass uns zu Eliza gehen « , schlug sie vor. »Sie muss schließlich auch etwas essen .«
    * * *
    Die schlimmen Träume waren vorbei, aber ihr Kopf fühlte sich immer noch an wie in Watte gepackt. Irgendwo am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, dass Rica auf sie einredete, und da war noch eine weitere Stimme. Eliza konnte sie nicht zuordnen, vielleicht gehörte sie einem Lehrer, oder ihrem Vater?
    Daddy? Was machst du hier?
    Dann fiel ihr ein, dass sie ja wütend auf ihren Vater war. Wütend, weil er nicht einfach nur ein Kind hatte haben wollen, sondern offensichtlich ein ganz besonderes Kind. Ein Kind nach seinen eigenen Vorstellungen.
    Daddy. Du bist ein Verräter.
    Etwas wurde ihr in den Mund geschoben. Ein Löffel, merkte Eliza. Milch floss ihre Kehle hinunter, seltsam süß und angenehm kühl. Sie versuchte, sich ganz auf dieses Gefühl zu konzentrieren, als könne sie es in dieser Welt festhalten, die Träume und finsteren Gedanken

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