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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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stehen geblieben war.
    »Es tut mir leid«, murmelte Rica, doch er zuckte nur mit den Schultern.
    »Muss es nicht. Ich musste ja nicht mitmachen.«
    Wieder sah Rica zu den Gebäuden zurück. Ein letzter Blick auf dieses riesige Geheimnis, für das sie nun sterben sollte.
    Jemand war auf den Parkplatz getreten. Aus der Vordertür des Labors fiel ein ganz deutlicher, heller Streifen, und eine dunkle Silhouette stand im Lichtkegel und sah zur Düne hinauf. Vielleicht ein Angestellter, der sich fragte, was all die Menschen um diese Uhrzeit da oben machten.
    Ricas Herz klopfte ein wenig schneller. So wie sie das verstanden hatte, handelte Herr Wolf im Wesentlichen auf seine eigene Initiative hin. Wenn jetzt jemand anderes mitbekam, was er vorhatte, ein Angestellter des Instituts, der vielleicht noch einen Rest Gewissen übrig hatte, was dann? Würde er ihn ebenfalls beseitigen? Oder würde er von seinem Plan ablassen? Ricas Gedanken rasten. Sie konnte diese Chance, so winzig sie auch sein mochte, nicht einfach verstreichen lassen. Mit ihrer freien Hand tastete sie in ihrer Hosentasche herum. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ihre Fingerspitzen den kleinen Metallzylinder streiften. Ihre LED-Lampe. Gut, dass sie ihr die nicht abgenommen hatten. Rica zog sie heraus und verbarg sie, so gut es ging, zwischen ihren Fingern. Dann richtete sie sie direkt auf die Gestalt am Parkplatz und ließ sie aufblitzen.
    Kurz-Kurz-Kurz-Lang-Lang-Lang-Kurz-Kurz-Kurz. S . O . S. Selbst für jemanden verständlich, der sich sonst nicht mit Morsecodes auskannte. Rica wiederholte das Signal noch zweimal, dann spürte sie, wie einer der Wachleute wieder an sie herantrat.
    »Genug herumgestanden. Los! Es geht weiter.« Widerstrebend setzte sich Rica in Bewegung. Robins Hand ließ sie dabei nicht los.
    »Ich hab gesehen, was du getan hast«, flüsterte er. »Hoffentlich hilft es.«
    Rica war sich da nicht sicher. Kaum hatte sie sich vom Institut abgewandt, schien sie wieder die gleiche Hilflosigkeit und Leere zu ergreifen wie zuvor. Warum hatte sie das überhaupt getan? Es würde ja doch nichts bringen. Warum sollte ihnen irgendein Angestellter überhaupt helfen? Vermutlich waren sie doch alle ohnehin Herrn Wolf unterstellt.
    Der Weg führte die Dünen hinab, durch kurzes Salzgras und dann einen weiteren Dünenhang hinauf. Dieses Mal wurde das Rauschen des Meeres noch deutlicher, und als sie endlich oben standen, die Füße im lockeren Sand, konnte Rica es sehen.
    Das Meer. Verhältnismäßig ruhig, aber dennoch die ganze Zeit in Bewegung. Es schien fast so, als wäre es nicht das Mondlicht, das sich auf den Wellen reflektierte, sondern als würde das Wasser von sich aus leuchten. Der Wind war hier noch eisiger und biss sich erbarmungslos durch Ricas dünnen Pullover. Sie konnte Robin neben sich zittern spüren. Er trug immer noch seine Krankenhauskleidung. Rica drückte seine Finger. Bald war es vorbei. Jedenfalls mussten sie dann nicht mehr frieren.
    Der Pfad, auf dem sie standen, schlängelte sich die Düne hinunter, und führte zu einem kleinen Anleger mit einem Bootshaus. Neben dem Anleger dümpelte ein Boot auf den Wellen. Damit wollen sie uns also verschwinden lassen. Clever. Wenn sie uns weit genug rausbringen, findet uns so schnell keiner mehr.
    Normalerweise mochte Rica Boote sehr gerne, aber je näher sie jetzt dem Steg kamen, desto schwerer wurden ihre Schritte. Sobald wir an Bord sind, sind wir tot. Die Bohlen hallten dumpf unter ihren Schritten, und Rica musste an den anderen Steg denken. War es erst Tage her, dass sie blutend am See gelegen hatte? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Ob das Blut hier auch das Wasser rot färben wird? Wie wollen sie uns überhaupt umbringen? Ricas Blick glitt zu dem Holster der Sicherheitsbeamten, und sie konnte die dunklen Griffe von Waffen erkennen. Rica schauderte.
    Herr Wolf sprang ihnen voraus auf das Deck des Bootes. Einer der Sicherheitsleute folgte ihm und verschwand gleich darauf in dem kleinen Steuerraum. Ein zweiter machte sich an den Seilen zu schaffen.
    »Kommt an Bord!«, forderte Herr Wolf sie auf.
    Rica, Eliza, Robin und Felix waren stehen geblieben. Keiner von ihnen rührte sich. Alle Augen waren auf das Deck gerichtet. Rica wurde klar, dass die anderen genau wie sie wussten, was ihnen blühte.
    »Los doch!« Herr Wolf wurde sichtlich ungeduldig. »Wir können nicht ewig auf die Ebbe warten.«
    »Wenn wir sie lange genug hinhalten …«, wisperte Eliza.
    »Lieber erschießen wir

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