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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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dafür sorgen, dass das Institut nicht zu schlecht dabei wegkommt, dachte Rica bitter. Aber es war ihr egal. Sie war müde, am Ende ihrer Kräfte, und endlich, nach Monaten, schien eine Lösung aller Schwierigkeiten in Sicht zu sein. Das reichte ihr, zumindest für heute. Was später geschehen würde … Das konnte man dann sehen.
    Langsam und müde erhob sie sich. »Ich würde jetzt gerne Eliza sehen, wenn das geht«, sagte sie. »Und Nathan.«

Epilog
    »Du mailst mir. Jeden Tag.« Eliza klammerte sich an Ricas Arm, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    »Jeden Tag ist ein bisschen viel«, entgegnete Rica. »Ich sehe, was sich machen lässt.«
    »Jeden zweiten?« Elizas Augen waren groß, rund und hoffnungsvoll, wie bei einem kleinen Hündchen. Rica musste lachen. Ihre Freundin übertrieb mal wieder – und das mit voller Absicht.
    »Es sind nur sechs Monate«, sagte sie.
    »Sechs Monate zu viel«, brummte Eliza. »Und wenn du danach nicht zurück an unsere Schule kommst, dann fahre ich quer durch Deutschland, um dich zu holen. Und sag nicht, dass das nicht geht. Die schlechte Angewohnheit habe ich mir bei dir abgeguckt.«
    Rica grinste und umarmte Eliza so fest sie konnte. »Ich komme zurück«, versprach sie. »Wo auch immer die neue Schule sein wird.«
    »Das werden wir noch sehen«, warf ihre Mutter jetzt ein, aber es klang gar nicht so unfreundlich. Rica drehte sich um, um ihre Mutter zu umarmen. Die musste sich erst mal aus den Armen von Ricas Vater lösen, aber dann drückte sie Rica so fest sie konnte. Ein seltsames Gefühl. Plötzlich gab es wieder eine vollzählige, richtige Familie. Mama-Papa-Kind, wie im Bilderbuch. Wie lange das gut gehen würde, hatte Rica keine Ahnung, aber sie war froh, die nächsten sechs Monate erst mal nicht zu Hause zu sein. Ihre Eltern hatten ganz sicher eine Menge zu bereden. Ricas Mutter lechzte mindestens genauso nach Antworten wie sie selbst.
    »Pass auf dich auf«, sagte ihr Vater und wuschelte Rica durchs Haar.
    »Robin passt auf mich auf«, meinte Rica.
    »Quatsch, das kann sie ganz allein«, protestierte Robin.
    »Ich verstehe ja, dass du erst mal hier weg willst«, murmelte ihre Mutter jetzt wieder. »Aber gleich sechs Monate? Und gleich in die USA?«
    »Ma!« Das Thema hatten sie schon mindestens hundertmal durchgekaut. »Es ist ein Austauschprogramm, nicht die Fremdenlegion.«
    »Trotzdem. Ganz allein.« Ihre Mutter schüttelte den Kopf.
    »Robin ist bei mir.« Rica nahm Robins Hand und drückte sie.
    »Das beruhigt mich kein bisschen«, erwiderte ihre Mutter.
    Robin machte ein beleidigtes Gesicht, aber in seinen Augen konnte Rica den Schalk blitzen sehen. »Lass uns gehen«, meinte er. »Bevor sie uns hier anketten.«
    Rica drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt ins Gesicht. »Wollen wir nicht auf deine Familie warten?«, flüsterte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Die kommen nicht. Die sind immer noch beleidigt nach allem, was ich ihnen ins Gesicht gesagt habe.«
    »Selbst schuld«, meinte Rica, aber sie wusste, es wurde Zeit, das Thema zu wechseln. Bevor Robin wieder unglücklich werden konnte. »Ich bin stolz auf dich«, flüsterte sie.
    »Weil ich mit dir nach Amerika fliege?«
    »Weil du deine neuen Fähigkeiten wieder aufgegeben hast.« Sie blickte zu Eliza. Die horchte gerade intensiv auf etwas, das Nathan ihr erzählte, und lachte dabei albern. »Sie weiß immer noch nicht, was sie tun soll.«
    »Ach weißt du, ich wüsste gar nicht, was ich mit dem Kram soll. Und ich hätte immer Angst, dass du denkst, dass deine Gefühle gar nicht echt sein könnten.« Robin stockte ein wenig und wurde rot.
    »Blödmann«, meinte Rica und küsste ihn auf die Nasenspitze. »Ich mochte dich schon vorher.«
    Ein Gong ertönte, und eine Frauenstimme forderte sie auf, zum Gate zu gehen.
    »Wir müssen los!«, rief Rica und drückte noch einmal alle Anwesenden. »Kommst du?«, fragte sie an Robin gewandt.
    Robin legte einen Arm um ihre Schulter, zog sie zu sich heran und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich komme mit dir. Wohin auch immer du gehen willst.«

Danksagungen
    An einem Buch arbeitet nicht nur der Autor oder die Autorin. Ohne eine Menge Hilfe von den verschiedensten Seiten könnte ein Buch kaum entstehen. Allen meinen stillen und weniger stillen »Mitarbeitern« möchte ich an dieser Stelle Dank sagen.
    Ich danke meinen Agentinnen Natalja Schmidt und Julia Abrahams für ihre fortwährende Unterstützung. Ohne sie hätte die Geschichte nie den Weg in die Öffentlichkeit

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