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OPUS - Die Bücherjäger - Gößling, A: OPUS - Die Bücherjäger

Titel: OPUS - Die Bücherjäger - Gößling, A: OPUS - Die Bücherjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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auf magischem Weg mit ihr Verbindung aufnehmen würde, damit sie zusammen
Das Buch der Geister
vor den Ketzer und Bücherjägern retteten. Dann jedoch war sie von der Nürnberger Inquisition verhaftet worden, und kurz danach war Klaras Kontakt zu der weisen und gütigen Äbtissin abgerissen. Eigentlich hatten sie beide geglaubt, dass Mutter Sophia genauso wie Valentin Kronus nicht mehr am Leben war.
    Amos ließ sich das alles durch den Kopf gehen. Diese unerwartete Wendung gefiel ihm überhaupt nicht. Er hätte nicht sagen können, was ihm daran so wenig behagte, aber er hatte ein äußerst ungutes Gefühl dabei. Und was solltest du machen? , fragte er.
    Das Buch der Geister
einpacken und beim ersten Morgenlicht losreiten , antwortete Klara – und zwar in Richtung …
    Mehr bekam Amos von ihrer Gedankenbotschaft nicht mehr mit. Um ihn herum brachen mit einem Mal mindestens fünf Dutzend Leute in lautes Geschrei aus. Beunruhigt lauschte Amosnach draußen und so riss seine magische Verbindung zu Klara unvermittelt ab. Es war ein Gefühl, als ob sich die Magendecke mit einem Ruck zusammenziehen würde, und mit dem Sausen hinter seiner Stirn erstarb auch ihre Stimme so plötzlich, als ob eine innere Tür zugefallen wäre.
    Die Erde um ihn herum erzitterte von stampfenden Schritten. Dazu knirschte und krachte es, wie wenn ein riesengroßer Baum umstürzen würde. Die Kutsche kam so abrupt zum Stehen, als ob sie gegen eine Felswand gefahren wären. Was um Himmels willen war da draußen nur los?
    Verzweifelt warf Amos seinen Kopf hin und her. Er rieb seine Schläfen abwechselnd an den Tuchballen zu seiner Linken und zur Rechten und schaffte es endlich, sich die elende Augenbinde bis in die Stirn hinaufzuschieben. Mühsam setzte er sich auf und versuchte, sich darüber klar zu werden, was da draußen überhaupt vorging. Aber durch die verdammte Plane, die an gebogenen Stangen über den Karren gespannt war, konnte er nach wie vor nur ein wildes Durcheinander zuckender Schatten sehen.
    Vorn auf dem Kutschbock fluchten Waldo und Franz um die Wette. Mittlerweile hatten etliche Angreifer offenbar ihr Gefährt geentert. Der ganze Wagen wankte und ächzte und in das Kampfgeschrei mischte sich das Klatschen von Backpfeifen und Faustschlägen. Mit einem Ruck wurde die Plane über Amos entzweigefetzt und im nächsten Moment halb von ihrem Gestänge heruntergerissen. Mehr noch verwundert als erschrocken, sah er, dass es sich bei den Wegelagerern um eine Horde wilder Leute handelte, die anscheinend hier draußen im Dickicht hausten.
    Es mussten mindestens fünfzig Wegelagerer sein, die sich auf dem engen Waldweg um ihre Kutsche herum drängten. Männer und Frauen, auch Halbwüchsige und Kinder – allesamt ausgemergelte Gestalten mit verfilzten Haaren, in zerlumpten Gewändern, Hände und Arme und sogar die Gesichter über und über mit Schlamm beschmiert. Noch immer schrien alle wüst durcheinander und dazu schwenkten sie furchterregende Waffen– Sauspieße, riesenhafte Äxte und sogar Krummsäbel. Soweit Amos das erkennen konnte, hatten sie die Straße vor ihnen mit einem gewaltigen Baumstamm blockiert. Und das Knirschen und Krachen, das er vorhin gehört hatte, war offenbar von einem zweiten Baum ausgegangen, der keine fünf Schritte hinter ihrem Wagen auf die Straße gekracht war.
    Ein perfekter Hinterhalt, dachte Amos. Aber wie gewöhnliche Räuber und Wegelagerer sahen diese wilden Leute eigentlich nicht aus. Ganz abgesehen davon, dass auf diesem abgelegenen Weg höchstwahrscheinlich nur alle paar Wochen einmal ein Wanderer oder eine Kutsche vorbeikam, die auszuplündern sich lohnte. Wer aber waren diese Leute sonst?
    Sie zerrten Waldo und Franz von dem Kutschbock herunter, und wie verzweifelt die beiden Soldaten sich auch sträubten – im Nu hatten die Räuber sie bis aufs Hemd ausgezogen und wie zum Ausgleich von den Füßen bis zum Hals mit daumendicken Seilen umschnürt. Knebeltücher wurden in ihre Münder gestopft, nur noch die rollenden Augen sahen darüber hervor und bei Waldo zwei Zipfel von seinem Schnauzbart.
    Ein junger Räuber, eher noch Knabe als Mann, turnte währenddessen auf dem Sparrwerk über Amos herum. Er war eben dabei, sich zu ihm ins Innere des Karrens zu schwingen – zweifellos, um nachzuschauen, was all die Bündel und Rollen an Stehlenswertem enthielten. Doch noch bevor er sich ganz hereingeschlängelt hatte, ertönte aus dem Dickicht zur Rechten der Straße ein krachender Schuss.
    Der junge Räuber

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