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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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Arme um Olivia, um das Kleid nicht zu zerdrücken.
    »Danke, dass du dich in den vergangenen Wochen so gut um mich gekümmert hast. Ich habe Adrienne gefragt, ob wir das Arrangement in Zukunft beibehalten könnten.«
    »Heißt das, ich soll für immer Ihre Zofe bleiben?«, fragte Elsie mit großen Augen.
    »Ja. Ich könnte mir keine bessere vorstellen. Natürlich nur, wenn dir das auch recht ist. Das würde dir ein paar Shilling mehr einbringen.«
    »Ach, Miss, nichts lieber als das! Ganz herzlichen Dank«, antwortete Elsie gerührt. »Aber jetzt sollten Sie hinuntergehen. Sie werden erwartet.«
    Olivia nahm sich ein paar Sekunden Zeit, um sich zu sammeln. »Wünsch mir Glück, Elsie.«
    Elsie sah Olivia nach, als sie zur Tür ging. »Viel Glück, Miss«, sagte sie, als Olivia den Raum verließ.
     
    Wann immer Olivia später an ihren Hochzeitstag zurückdachte, hatte sie Mühe, sich richtig daran zu erinnern. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Harry, wie er sie in seiner Paradeuniform vor der Kirche erwartete, und die Ehrengarde aus seinem Bataillon, als sie das Gotteshaus als Frischvermählte verließen.
    Vom Empfang im Ballsaal hatte Olivia ein Meer aus Gesichtern im Kopf, von denen sie nur manche aus London kannte. Sie wusste nicht mehr, was sie gegessen hatte – vermutlich
aufgrund ihres Korsetts nicht allzu viel – oder was in den Reden gesagt worden war.
    An den ersten Tanz mit Harry erinnerte sie sich sehr gut, wie alle geklatscht hatten, und auch an den mit Lord Crawford, ihrem Vater, Angus und Archie.
    Um zehn Uhr hatten die Gäste sich im Eingangsbereich versammelt, um das glückliche Paar mit den besten Wünschen nach oben zu verabschieden. Harrys Rückkehr zu seinem Bataillon wegen waren die Flitterwochenpläne aufgeschoben. An jenem Abend küsste Harry Olivia auf die Wange, bevor sie den Brautstrauß von der Treppe warf. Und alle jubelten, als Adriennes fünfjährige Nichte ihn fing.
    »Alles in Ordnung, Schatz?«, fragte Harry auf dem Flur.
    »Ich glaube schon«, antwortete sie nervös.
    Er öffnete die Tür zu ihren neuen Gemächern, und sie traten ein.
    Nachdem er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, warf er sich auf das große Bett mit der zurückgeschlagenen Decke.
    »Puh«, sagte er und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, »Gott sei Dank ist der Zirkus vorbei. Ich bin hundemüde! «
    Auch Olivia war erschöpft, fühlte sich aber unwohl bei dem Gedanken, sich zu ihm aufs Bett zu gesellen. Am Ende sank sie in einen Sessel am Kamin.
    Harry sah sie an. »Soll Elsie dir helfen, das ganze Zeug auszuziehen? Ich glaube nicht, dass ich dafür der Richtige bin.«
    »Vielleicht könntest du es lernen«, meinte sie vorsichtig und ein wenig erstaunt über sein pragmatisches Herangehen an das Problem.
    Er sprang vom Bett auf. »Dann steh mal auf und lass mich sehen.«

    Sie drehte ihm den Rücken zu, damit er einen Blick auf die Staubperlenknöpfe werfen konnte, für deren Schließen Elsie am Morgen zwanzig Minuten gebraucht hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, das kann ich nicht. Weißt du was, Schatz? Ich hole Elsie und komme wieder, wenn sie dich ausgepackt hat.« Er verließ das Zimmer mit einem Lächeln.
    Olivia wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte über seinen Mangel an Sensibilität. Wenig später klopfte Elsie an der Tür.
    »Master Harry sagt, Sie bräuchten meine Hilfe. Das wundert mich nicht. Diese Knöpfe sind selbst für die geschicktesten Finger ein Albtraum.«
    Olivia bewegte sich nicht, während Elsie das Kleid aufknöpfte.
    »Alles in Ordnung, Miss?«, erkundigte Elsie sich. »Sie sind so still.«
    »Ich … ach, Elsie…« Zu ihrem Entsetzen wurden ihre Augen feucht.
    »Miss, bitte nicht weinen. Sie sind müde, das ist alles, und aufgewühlt. Ich habe an meinem Hochzeitsabend auch geweint. « Elsie reichte Olivia ein Taschentuch. »Verderben Sie nicht mit Tränen Ihr hübsches Gesicht für Master Harry. Ich beeile mich, damit Sie so schnell wie möglich wieder in seinen Armen liegen können.«
    »Danke, Elsie, wahrscheinlich hast du recht.« Olivia putzte sich die Nase. »Ich bin wirklich albern.«
    »Jeder ist nervös in der Hochzeitsnacht, Miss«, stellte Elsie fest, als sie den letzten Knopf öffnete und Olivia aus dem Kleid schlüpfte. »Aber Master Harry wird sanft sein, da bin ich mir sicher.« Sie reichte Olivia das Nachthemd. »Ziehen Sie das mal an. Das Kleid hänge ich in Ihr altes Zimmer. Auf
dem Weg hinunter sage ich Master Harry, dass Sie auf ihn

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