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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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fragenden Blick zu.
    »Sie haben keine Magie mehr in sich«, erklärt der.
    »Genauso wenig wie ihr«, erwidert Lisutaris.
    »Damit habt Ihr bedauerlicherweise Recht«, gibt Harm zu. »Wir waren gezwungen, unsere ganze Magie einzusetzen, um am Leben zu bleiben, als Ihr uns aus dem Himmel gefegt habt.«
    Selbst hier auf dem Schlachtfeld ist Harm mit seiner blassen Haut, seinen geschliffenen Manieren und seinem langen Mantel eine außergewöhnliche Erscheinung.
    »Allerdings verfügen wir noch über eine funktionierende Armee«, fügt er hinzu und deutet mit einer eleganten Handbewegung hinter sich. Von dort stürmen etwa eintausend Ork-Krieger auf uns zu. Ich schiebe Lisutaris in Richtung Stadtmauer.
    »Geh«, sage ich. »Sofort.« Ich bedeute den Zauberern zu fliehen. Harmonius und Anemari brauchen keine weitere Aufforderung, aber Lisutaris zögert. Chomenius der Fleischwolf packt sie ziemlich ungalant an ihrem zerfetzten Umhang und zieht sie einfach hinter sich her. Makri und ich zücken unsere Schwerter. Wir werden unsere Leben teuer verkaufen und so den Zauberern die wenigen Sekunden erkaufen, die sie brauchen, um die Stadt zu erreichen. Der dichte, beißende Qualm von den brennenden Drachen steigt uns immer noch in die Nase. Ich erwarte, dass Prinz Amrag seiner Leibwache befiehlt, die Verfolgung aufzunehmen. Sieben Krieger. Die können Makri und ich zumindest so lange aufhalten, bis der Rest der Ork-Armee eintrifft. Aber zu meiner Überraschung gibt der Prinz diesen Befehl nicht. Stattdessen sieht er Makri wieder an, und als er spricht, bedient er sich der Menschensprache, die nur sehr wenige Orks beherrschen.
    »Hallo, Schwester.«
    »Hallo, Bruder.«
    »Ich habe deine Fortschritte bewundernd verfolgt. Champion Gladiator.«
    »Du hast mich in den Sklavengruben dem Tod überlassen«, erwidert Makri.
    Prinz Amrag kommentiert das mit einem Schulterzucken. »Und jetzt kämpfst du für Turai?«
    »Allerdings.«
    »Möchtest du vielleicht in meine Armee überwechseln?«
    Makri spuckt auf den Boden.
    Prinz Amrag lacht leise.
    »Dein unreines Elfenblut. Das hat schon immer Probleme gemacht.« Er schaut über unsere Schultern. »Sie schließen die Tore. Wenn Ihr Euch in Eure Stadt zurückziehen wollt, solltet Ihr Euch beeilen. Ich werde Euch dort noch früh genug Gesellschaft leisten.«
    Makri zögert, als wollte sie noch etwas sagen, aber ich hake sie unter und zerre sie einfach durch den dichten Qualm und das Schneetreiben hinter mir her zum Großen Osttor. Es schwingt gerade zu, als wir ankommen. Ich stoße eine lange, laute Salve der übelsten und gemeinsten Flüche aus, die ich kenne. Gnädigerweise hat das jemand drinnen gehört. Das Tor öffnet sich einen Spalt, wir quetschen uns hindurch, und dann fällt es donnernd wieder zu. Schwere Bolzen werden vorgeschoben, und von oben senken sich gewaltige Eisenstangen herab, um sie zu verstärken. Wir sind die letzten Menschen, die es nach Turai zurückgeschafft haben. Ich drehe mich zu Makri um.
    »Hallo Schwester? Schwester? Prinz Amrag ist dein Bruder?«
    »Mein Halbbruder. Derselbe Vater, eine andere Mutter. Er hat kein Elfenblut in sich.«
    »Wusstest du das schon die ganze Zeit?«
    Makri schüttelt den Kopf. »Ich wusste nicht, was aus ihm geworden ist, nachdem er aus den Sklavengruben entkommen ist.«
    Um uns herum herrscht blankes Chaos. Von Lisutaris ist nichts zu sehen.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragt Makri. »Sollen wir die Zinnen besetzen?«
    »Eine gute Frage.«
    Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Niemand war auf eine solche Entwicklung vorbereitet. Es gibt keinen Versammlungspunkt für die Soldaten, die geschlagen in die Stadt zurücktaumeln. Ich habe keine Ahnung, wohin ich mich wenden soll. Einige Bataillone frischer Truppen haben die Mauern bereits besetzt. Andere laufen die Treppen hinauf, um Stellungen zu beziehen. Ich sollte mich irgendwo einreihen, aber ich weiß nicht wo.
    »Ich muss Lisutaris suchen«, erklärt Makri.
    Es ist schon lange her, seit ich mich so unsicher gefühlt habe. Vielleicht sollte ich nach ZwölfSeen zurückgehen, auf die nächstbeste Mauer steigen und auf den Angriff der Orks warten. Oder ich warte hier am Osttor, falls die Orks versuchen, dort durchzubrechen. Ich weiß es einfach nicht.
    Direkt hinter den östlichen Mauern liegen die Lustgärten. Die Teiche sind zugefroren, und die Bäume sind verschneit. Überall auf dem gefrorenen Boden liegen Tote und Verwundete, Soldaten, die von ihren Kameraden in die Stadt

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