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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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der Anrufe. Dann glitten die Türen des Lifts auf, und zwei plappernde Zimmermädchen traten heraus. Jason machte einen Schritt beiseite. Als sie ihn bemerkten, unterbrachen sie ihre Unterhaltung mitten im Satz – das war unüberhörbar, auch wenn er die Sprache nicht verstand. Die Ältere senkte im Vorbeilaufen den Blick, während die jüngere der beiden ihn anlächelte. Es war ein wunderbar schüchternes Lächeln, als hätte sie keine Ahnung, wie hübsch ihr Hintern war. Aber dann schaute sie über die Schulter zurück, um sicherzugehen, dass er da auch hinschaute. Das erinnerte Jason daran, dass es mit der Disziplin so eine Sache war. Für einen gesunden Mann von sechsundzwanzig konnte das einfach nicht gesund sein.
    Es gab zwar kein Handbuch mit Benimmregeln für Bürochefs, und nie war jemand auf Jason zugekommen und hatte ihm erklärt, was sich ein Bürochef erlauben konnte und was nicht. Nein, das hatte er sich ganz allein erarbeitet. Jason hatte nicht allzu lange gebraucht, um herauszufinden, dass Politik hauptsächlich aus einer Serie von Anspielungen bestand, egal ob man nun gerade einen Deal machte oder jemanden vernichtete. Die Andeutungen hatten sogar schmucke Namen oder Ausdrücke wie „politische Liquidation“. Aber da, wo Jason herkam, spielte es keine Rolle, wie man es nannte oder wie höflich man sich verhielt – Vernichten blieb Vernichten.
    Als er in den Aufzug stieg, klingelte sein Handy.
    „Jason Brill“, meldete er sich.
    „Brill, hier ist Natalie Richards.“
    Unwillkürlich musste er lächeln. Wie war das noch mit dem Vernichten? „Hallo Natalie Richards.“
    „Was hat das zu bedeuten mit der Verlegung des Empfangs zum Gipfel?“
    „Oh, mir geht’s prima. Danke der Nachfrage. Und selbst?“
    „Lassen Sie das, Brill. Ich habe jetzt keine Zeit für Ihre Art von Humor. Und ich schätze es ganz und gar nicht, wenn irgendwer „Reise nach Jerusalem“ spielt und unser Büro nichts davon erfährt.“
    „Nur die Ruhe, Ms. Richards. Ihre Leute sind für den gesamten Energiegipfel zuständig. Hier geht es nur um einen Empfang. Einen Privatempfang, den Senator Adams für ein paar Freunde und Bekannte gibt, die zufällig an dem Treffen teilnehmen.“ Dabei war er sich ziemlich sicher, dass Richards genau wusste, dass es kein Empfang, sondern eine Party war. Wenn alles gut ging, würde Senator Adams’ harte Arbeit belohnt und EcoEnergy der erste US-amerikanische Ölproduzent werden, der den gesamten Fuhrpark der US-Truppen versorgte. Das war schon eine kleine Feier wert, auch wenn es jetzt eigentlich noch etwas verfrüht schien.
    „Freunde und Bekannte“, schnaubte Richards, „die allesamt rein zufällig schwere Jungs sind.“
    „Keine Sorge. Ihr Chef bekommt auch eine Einladung.“ Obwohl er diesen Deal nach Kräften verhindern wollte. Aber das behielt Jason klugerweise für sich.
    „Darum geht es aber nicht, und das wissen Sie ganz genau, Brill.“
    „Ich weiß nur, dass Sie ein bisschen viel Aufhebens wegen gar nichts machen.“
    „Sie können nicht einfach ...“
    Jason klopfte mit dem Handy gegen die Wand des Lifts, hielt es wieder gegen sein Ohr und unterbrach die Anruferin:
    „Ich glaube, unsere Verbindung wird schlechter, Ms. Richards. Ich bin in einem Aufzug in Tallahassee und ...“
    Er schaltete das Handy aus und schob es in seine Jacketttasche. Er würde es später vermutlich bedauern, aber er hatte gerade Wichtigeres zu tun, als sich mit dem Weißen Haus herumzustreiten. Zum Beispiel eine blöde Minibar zu bestücken.

4. KAPITEL
    EcoEnergy
    Es war fast Mittag, und Sabrina hatte ihren Chef noch immer nicht gefunden. Sie konnte sicher auch ohne seine ausdrückliche Erlaubnis ein oder zwei Stunden früher gehen, aber sie wollte es ihm wenigstens mitteilen und außerdem sehen, ob er irgendetwas hatte, was sie übers Wochenende erledigen sollte. Dr. Lansik stand zwar auf dem Dienstplan, aber bisher hatte ihn niemand gesehen. Der Mann arbeitete meistens allein und verließ das Labor oder sein kleines Büro dahinter nur selten. Wenn Sabrina nicht nach ihm gefragt hätte, wäre vermutlich niemandem aufgefallen, dass er nicht da war.
    „Vielleicht ist ihm zu Hause etwas dazwischengekommen ... ein krankes Kind oder so“, meinte Pasha Kosloff mit russischem Akzent. Er schaute dabei nicht einmal von seinen Reagenzgläsern auf, in denen sich irgendeine braune Flüssigkeit befand.
    Sabrina sagte nichts, obwohl sie wusste, dass ihr Chef gar keine Kinder hatte. Sie beobachtete, wie

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