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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dann
den anderen zu. Als er den Kopf hob, schimmerten die phosphoreszierenden Augen
in einem teuflischen Glanz, und um die geblähten Nüstern lag ein Ausdruck
wilder Grausamkeit. Er streifte ohne Eile sein Gewand ab und blieb dann
regungslos vor den anderen stehen. Eigentlich hätte er idiotisch aussehen
müssen — ein
fetter, nackter kleiner Mann mit Hängebauch, eine Halloweenmaske über dem Kopf
— aber irgendwie wirkte er keineswegs lächerlich.
    Barbara
Delaney fiel, blubbernd vor Angst, auf die Knie; dann wandte sie ihm den Rücken
zu und kroch mit ungeschickten, krabbenartigen Bewegungen rückwärts auf ihn zu.
Als sie nahe bei ihm angelangt war, streckte sie die Arme in einer flehenden
Geste hinter sich.
    »Herr
und Meister der satanischen Heerscharen!« Ihre Stimme war ein zitternder dünner
Sopran. »Habe Mitleid mit deiner Dienerin — besitze mich, damit ich an deiner
Zauberkraft teilhaben kann!«
    Er
streckte die Arme aus und berührte nacheinander ihre beiden Handflächen.
»Bald«, versprach er. »Wenn das Opfer gebracht ist. Dann wird der Ziegenbock
sein Eigentum fordern.«
    Die
verhungert aussehende Blonde wimmerte vor Entzücken und kroch wieder von ihm
weg. Als sie die anderen erreicht hatte, riß sich die Kröte ihr Gewand ab und
ließ es auf den Felsen fallen, wobei sich Stella Whitcombs üppige Formen enthüllten. Sie blieb regungslos stehen, die Arme unter den
vollen Brüsten gekreuzt und blickte mich an. Einen unangenehmen Augenblick lang
glaubte ich, sie habe irgendwie gemerkt, daß nicht Bleeker ,
sondern ich es war, der sich unter dem langen Gewand und der Maske verbarg.
Aber dann winkte sie mir, vorzutreten, und wies mit einer obszönen Geste auf
die kniende Julie Marchant .
    »Tu,
was deines Amtes ist, Schwein«, sagte sie mit einer durch die Maske verzerrt
klingenden Stimme.
    Julie
stand da, die Augen weit aufgerissen und vor sich hin starrend, als ob sie kein
Wort gehört hätte. Ich nahm ihre Hand und begann, vorwärts zu gehen, und sie
kam gehorsam mit wie ein kleines Kind.
    »Idiot!«
zischte Stella Wliitcomb . »Doch nicht so! Auf die
richtige Weise — runter auf die Knie und rückwärts kriechend!«
    Ich
blieb stehen und wandte mich ihr zu. Reinhart stand etwa einen Meter weit hinter
ihr, einen gelangweilten Ausdruck auf dem Gesicht. Ich fummelte an meinem
Gewand herum, schob meine Hand zwischen die Falten und umfaßte mit festem Griff
den Kolben der Pistole, die in meinem Gürtel steckte.
    »Welcher
Dummkopf läßt den Ziegenbock warten?« schrillte Norris’ hohe Stimme hinter mir.
    Wenn
er glaubte, ich kröche wie eine Krabbe auf ihn zu, so war er nicht bei Trost.
Ich zog die Pistole aus dem Gewand und stieß den Lauf hart in Stellas weichen
weißen Bauch. »Zurück!« flüsterte ich. Einen Augenblick lang blieb sie wie
erstarrt stehen, dann wich sie langsam zurück. Reinhart, der unmittelbar hinter
ihr stand, konnte nicht sehen, was vorfiel, und Norris, der direkt hinter mir
stand, ebenfalls nicht. Wir bewegten uns in einer Art langsamen Tangos zurück,
bis Stella auf gleicher Höhe mit Reinhart angelangt war. Als er schließlich die
Pistole in meiner Hand sah, wies sie bereits auf ihn. Er erstarrte für ein paar
Sekunden und beruhigte sich dann wieder. »Hören Sie mit dem Quatsch auf, Bleeker «, sagte er gereizt, »ich will, daß wir diese Sache
hinter uns bringen!«
    Ich
zog mit meiner freien Hand die Maske vom Gesicht und warf sie weg. Dann
streckte ich den Arm aus und riß die Krötenmaske von Stellas Kopf. Ihre dunklen
Augen starrten ein paar Sekunden lang in mein Gesicht, und dann verzogen sich
ihre Züge zu einer häßlichen Maske des Hasses.
    » Holman !« murmelte Reinhart. »Wieso, zum Teufel...?«
    »Halten
Sie den Mund!« sagte ich ruhig. »Es gibt einiges, das wir klarstellen müssen,
Johnny. Eins ist sicher, es war Page und nicht Julie, die Carol
rauschgiftsüchtig gemacht hat. Er war derjenige, der das Heroin hatte, und
derjenige, der es ihr vorenthalten konnte, nachdem sie einmal süchtig geworden
war. Stella hat mir erzählt, sie habe gehört, wie Page Julie bedroht hatte,
bevor er sie vom Sanatorium wegbrachte — wie er zu ihr sagte, er würde Ihnen
gegenüber behaupten, es wäre sie, Julie, gewesen, die Carol süchtig gemacht
habe, wenn sie nicht tun würde, was er wolle.«
    »Das
hat Stella Ihnen erzählt?«
    »Ja.
Sie hat mir zudem erzählt, daß Julie süchtig sei.«
    Er
starrte sie einen Augenblick lang verwirrt an und schüttelte dann den

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