Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
Vom Netzwerk:
Sümpfen gewarnt – und sie dann mitten hinein geführt. Was wusste Glond eigentlich über ihn, außer dass er in der Weststadt in einem Haus der Menschen für Krüppel und Sieche gelebt hatte und erstaunlich gut mit der langen Klinge umzugehen verstand? In Derok war den Menschen das Tragen von Waffen verboten, doch dieser Mensch trug sein Schwert mit der Selbstverständlichkeit eines Clankriegers. Cryn von Norderstadt hatte Navorra ihn genannt, das hatte zumindest den Klang von Stand und Adel. Ob das bei den Menschen aber genauso viel wert war wie unter Dalkar?
    Dvergat war kaum weniger rätselhaft. Soweit Glond wusste, hatte er in der Mauerwacht gedient und am Bart die Spangen eines Unteroffiziers getragen. Als sie ihm das erste Mal begegnet waren, hatte er noch mit dem Zapfen eines Bierfasses gekämpft. Später war er in der überrannten Weststadt tagelang auf sich allein gestellt gewesen und hatte sich mit Händen, Füßen und offenbar auch Zähnen gegen die Orks zur Wehr gesetzt. Konnte es einem einzelnen Mann wirklich gelingen, so lange unentdeckt zu bleiben? Konnte man bei klarem Verstand bleiben, wenn all dieser Wahnsinn um einen herum tobte? Manchmal, in einem unbeobachtet geglaubten Moment, trat ein seltsamer Ausdruck in seine Augen, auf den man achtgeben musste. Glond nahm sich vor, genau das zu tun.
    Sie folgten eine Zeit lang dem Lauf eines trüben Bachs, bis er irgendwo unter der feuchten Erde versickerte. Kaum merklich verschwanden auch die letzten verkrüppelten Bäume, und die Gegend verwandelte sich in eine einzige schmutzigbraune Sickergrube aus brackigem Wasser, kahlen Sträuchern und verfaulendem Unterholz. Alles Leben schien von der übel riechenden Brühe erstickt zu werden, und kein Laut war zu hören, bis auf das gelegentliche Krächzen einer einsamen Nebelkrähe.
    Sie marschierten eine niedrige Anhöhe hinauf, die wie eine Insel aus diesem Meer aus Dreck und Wasser herausragte. Eine Handvoll Bäume hatte darauf Wurzeln geschlagen, hässliche schwarze Dinger mit verwachsenen Körpern und hängenden Köpfen, die kaum lebendiger wirkten als ihre Umgebung. In ihrem Schatten stießen sie auf die Überreste einer Rundhütte, dessen mit Grassoden bedecktes Dach halb in sich zusammengesunken war.
    Eine Hütte hier mitten im Sumpf? Glond warf dem Wolfmann einen fragenden Blick zu. »Wer wohnt hier?«
    »Sumpforks.« Der Wolfmann sagte es mit einem Schulterzucken, so als würde er das tatsächlich völlig ernst meinen.
    »Orks? Hier direkt vor den Toren Deroks?«
    »Warum nicht? Die Sümpfe sind groß, und ihr Zwerge meidet sie wie der Grubenteufel das Tageslicht.«
    »Aber es sind Orks!«
    »Dass du es wiederholst, ändert nichts an der Tatsache. Sie waren schon hier, bevor die ersten Siedler kamen, und sie werden vermutlich auch noch hier leben, wenn die Letzten von uns längst wieder verschwunden sind. Sie waren schon immer recht anpassungsfähig, diese Mistkerle.«
    »Sollten wir dann nicht vorsichtiger sein?«
    »Wenn hier noch einer wohnen würde, wären wir schon längst tot. Aber dieser Ort sieht ziemlich verlassen aus. Ich gehe davon aus, dass sein Bewohner entweder selbst gestorben ist, oder schon vor längerer Zeit weitergezogen. In beiden Fällen bietet sich die Hütte als gute Übernachtungsmöglichkeit an. Sie ist zumindest eine bessere Wahl, als noch eine Nacht im Freien zu übernachten.«
    Grummelnd rieb sich Glond die brennenden Augen. Das Feuer brannte zwar niedrig, entwickelte dafür aber umso mehr Qualm, der im Hals kratzte und zum Husten reizte. Immerhin war es warm und vertrieb die klamme Kälte aus Kleidung und Knochen.
    Der Wolfmann saß auf der anderen Seite des Feuers und rührte mit seinem Messer in einem verbeulten Blechtopf herum. Von der Kälte schien er nicht viel mitzubekommen, aber er hatte ja auch ein Fell und war generell hart im Nehmen. In punkto Zähigkeit konnte er es mit einem Clankrieger aufnehmen, oder vielleicht sogar mit dem Wurzelbrei, den er schon seit einer halben Ewigkeit über dem Feuer vor sich hinköcheln ließ. Glond graute es bei dem Gedanken daran, sich die nächsten Tage von dieser Pampe ernähren zu müssen. Aber zähe Wurzeln waren leider das Einzige, was sie an Nahrung gefunden hatten. Selbst Fische schienen die öligen Schlammpfützen zu meiden, die sich durch diese verfluchten Sümpfe zogen. »Kaum vorstellbar, dass Orks hier gelebt haben«, murmelte er kopfschüttelnd.
    Der Wolfmann zuckte mit den Schultern. »Kaum vorstellbar, dass jemand

Weitere Kostenlose Bücher