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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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endlos. Zu lange, und der Preis wurde zu hoch. Wie lange »zu lange« war – wer wusste das schon, gerade bei einem Menschen. Wenn Krendar ehrlich war, dann war er erstaunt, dass die Männer noch lebten. Vom Bewegen ganz zu schweigen.
    Und der ständige Nieselregen machte das Bewegen nicht einfacher, vor allem, wenn man am Ende eines Zugs von fast vierzig Aerc laufen musste. Der Waldboden war durchweicht und voller schlammiger Löcher, wo krumme Wurzeln gut getarnte Stolperfallen bildeten. Krendar spielte mit dem Gedanken, langsamer zu laufen, doch das war natürlich nicht möglich. Prakosh hatte es unmissverständlich erklärt: Die Menschen hielten mit, oder sie waren tot. Ihre Wahl. Und seine, Krendars, Verantwortung. Hinter ihm hustete eines der Menschenweiber, keuchend und schleimig. Sie alle husteten inzwischen.
    »Sie hat das Fieber«, sagte Sekesh leise.
    Krendar warf ihr einen Seitenblick zu.
    »Der kleinere der Welpen ebenfalls.«
    Krendar biss die Zähne zusammen. »Was meinst du? Sollten wir sie töten, bevor es auf die anderen überspringt?«
    Die Ayubo schüttelte den Kopf. »Das würde nichts nutzen. Es sind die Nässe und die Kälte, die das Fieber verursachen. Vielleicht auch das Pranokk. Mit oder ohne – sie werden nicht mehr lange durchhalten.«
    » Wir hätten sie ins Wasser springen lassen sollen.« Modra th unterbrach das ausdauernde Murmeln, das schon seit längerem seine schweren Schritte durch den Morast begleitete. »Es wäre ein leichterer Tod gewesen.« Missmutig saugte er an seinem abgebrochenen Zahn.
    Vielleicht. Der junge Aerc massierte abwesend die Narbe auf seiner Stirn und sah sich um. Sie sind so schwach, diese Blassnasen, dass selbst etwas Regen und Kälte sie umbringen. Kein Wunder, dass sie lieber als Sklaven der Wühler leben. Auf sich allein gestellt, ohne den Schutz der bärtigen Erdmaden, sind diese schwächlichen Kreaturen geradezu zu einem qualvollen Tod verdammt. Das Stammesland ist kein Platz für Schwächlinge. Und selbst der schwächste Aercwelpe erträgt mehr als sie.
    »Nein.« Sekesh strich sich die nassen Zöpfe aus der Stirn. »Wir brauchen sie noch. Zumindest den Jungen, Navorra.«
    Wozu? Wenn wir sie noch länger durch diesen von den Ahnen verdammten Wald hetzen, taugen sie nicht einmal mehr als lebender Proviant.
    Die Rationen wurden knapp. Das machte zwar ihre Lasten leichter, doch die Laune der Krieger verbesserte es nicht. Dafür sahen sie entschieden zu wenig Jagdwild. Mehr als einer der Felsenbären hatte inzwischen die Menschen nachdenklich gemustert. Die Überlegung, ob man Blassnasen essen könnte, hatte in mehr als einem Gesicht gestanden.
    »Wir brauchen ihn«, wiederholte Sekesh, als habe sie seine Gedanken gelesen. »Die Ahnen mögen wissen, warum, aber sie sagen es mir nicht.«
    Sollte mich das jetzt wundern?
    »Noch nicht. Aber an ihm ist etwas, das Menschen nicht haben sollten.«
    »Und was ist das?«
    »M’rakkar. Entschlossenheit.« Sekesh warf einen Blick hinauf in die rauschenden Kronen der Urwaldriesen, aus denen kalte Wassertropfen und welke Blätter fielen, bevor sie Krendar ansah. In ihren Augen lag etwas, das ihm Unbehagen bereitete. »Er hatte das Unglück, in einem menschlichen Körper geboren zu sein. Er hätte einen großartigen Aerc abgegeben.«
    »Du meinst, er ist ein Arschloch?«
    Modrath schnaubte. Es klang beinahe wie ein Auflachen. »Guter Einwurf, Kleiner. Prakosh hat auch Entschlossenheit. Jede Menge sogar.«
    Für einen Moment sah es aus, als wollte Sekesh etwas entgegnen, doch dann deutete sie nur nach vorn. »Täuscht es, oder wird es dort heller?«
    Krendar richtete seine Aufmerksamkeit auf die Spitze des Zugs. Tatsächlich schien sich der Wald zu lichten. Stimmen wurden vor ihnen laut, als ihr Marsch ins Stocken kam. Er kämpfte sich die letzten Doppelschritte den rutschigen Hügel hinauf und blieb stehen. Der Wald endete hier direkt an einem steilen Felsenabbruch. Wobei – endete war das falsche Wort, denn mehrere Mannslängen unter ihnen wogten weitere Baumwipfel am Boden eines Talkessels, der sich nach links und rechts in einem ausladenden Bogen bis in die diesige Ferne erstreckte. Gelegentliche Risse in den dahinjagenden Wolken über ihnen ließen Sonnenstrahlen hinabfallen, die über das Blättermeer strichen und hier und da leuchtendes Gelb, Orange oder Rot aufflammen ließen, wo sich die Wipfel be reits verfärbt hatten. Windböen peitschten durch die Baumkro nen und verliehen dem Tal etwas von einem

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