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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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Dunkelheit los und sah Sekesh an. »Ist es das da, was du die ganze Zeit siehst?«
    Die Bernsteinaugen der Drûaka flackerten im Gegenlicht des seltsamen Wetterleuchtens. Langsam wandte sie sich um, und das Flackern wich etwas Dunklerem. Ihre Lippen nahmen einen harten Zug an, als sie, kaum merklich, nickte.
    »Ich habe keine Ahnung, wie du das ausgehalten hast«, flüsterte der junge Aerc.
    »Ich auch nicht.«
    Die Krieger begannen zu murmeln, jenes unheilvolle Raunen, das voranging, bevor eine Horde gefährlicher, bis an die Hauer bewaffneter Männer etwas Unkontrollierbares taten. Ziemlich wahrscheinlich etwas Dummes.
    » HALT !« Das Brüllen Prakoshs donnerte in die Unruhe w ie eine Kriegsaxt. Der Raut kehrte der Wolkenwand demo nstrativ den Rücken zu. »Broca, sorgt für Ordnung! Nehmt euer Gepäck. Schlagt jedem den Schädel ein, der nicht in zwanzig Herzschlägen auf seinem Platz steht und abmarschbereit ist. Uns läuft die Zeit davon. Den Stämmen läuft die Zeit davon. Kyrk?«
    Der Halbaerc zuckte zusammen und neigte den Kopf. »Zeig mir den groshakk Weg. Ruinen oder nicht, wir gehen dort runter.«
    Der Abstieg grenzte beinahe an Selbstmord. Kyrk hatte sie zu einem Abschnitt der Felskante geführt, die niemand auch nur für einen Abstieg in Betracht gezogen hätte. Erst als sie nur wenige Schritte entfernt waren, konnten sie sehen, dass irgendjemand Kerben in den Fels geschlagen hatte. Sie bildeten eine Treppe, die so steil in die Tiefe führte, dass es wohl schon bei weit besserem Wetter an Selbstmord gegrenzt hätte zu versuchen, auf ihr hinunter in das Tal zu steigen. Dass die ausgetretenen Absätze mit Flecken von Moos und Flechten überzogen waren, über die kleine Rinnsale ihren Weg den Felsen hinab suchten, machte die Sache nicht besser. Ein Aerc musste schon wahnsinnig sein, um sein Leben dieser beschissenen Ausrede von einem Pfad anzuvertrauen.
    Die gedämpften Flüche der Krieger verstummten unter Prakoschs zornigen Blicken jedoch rasch, als selbst die Mutigsten unter ihnen überschlugen, bei welcher der Alternativen die Chancen besser waren. Lohnte es, dafür einen Zweikampf mit dem massigen Raut einzugehen? Zwischen der Schwärze in ihrem Rücken, der Kriegskeule des Raut und der sehr realen Gefahr, bei den nächsten Schritten in den Tod zu stürzen, gewann schließlich die Treppe deutlich an Reiz. Zähneknirschend tasteten sich die Männer einer nach dem anderen über die Kante und verschwanden in der Wand, bis nur noch Krendars Trupp übrig blieb. Die Menschen wimmerten und wichen vor dem Abgrund zurück.
    Ich kann euch nur zu gut verstehen. Keine zehn Rinder würden mich da runterkriegen, wenn ich ihr wäre – und wenn ich die Wahl hätte. Hab ich aber nicht. Also müsst ihr da wohl auch durch. Oder aber …
    Mit einem Knurren machte Krendar Navorra auf sich aufmerksam. Unwirsch deutete er auf die Treppe und hob einen Finger. »Ihr könnt jetzt dort runtergehen und vielleicht überleben«, sagte er leise. Der Mensch mochte seine Worte nicht verstehen, aber vielleicht kam der Sinn an. Vor allem aber musste er es für sich aussprechen. Gesagt war gesagt. Und das Wort eines Aerc galt. Als ihn der Junge fragend ansah, hob er einen zweiten Finger und deutete auf den Wald, der in wenigen Schritten Entfernung begann. Die Frage im Gesicht des Menschen vertiefte sich. »Oder ihr könnt abhauen. In den Wald. Es wird kein Schwein nach euch fragen, schätze ich.«
    Navorra betrachtete nachdenklich den Wald, bevor er wieder zurück zu Krendar sah.
    Der junge Broca nickte. Dann deutete er auf den Himmel über dem Wald und zuckte mit den Schultern. »Deine Wahl. Aber wenn ich du wäre, würd’ ich nicht hierbleiben.«
    Die Augen des Jungen verengten sich. Er sah abermals hinter sich, diesmal über die Wipfel hinaus. Am Ende nickte er Krendar zu und wandte sich an das verängstigte Häuflein Blassnasen, die ihm noch immer folgten. Für einige Augenblicke sprach er leise und eindringlich auf sie ein. Eines der Kinder weinte lauter, und die ausgewachsenen Menschen schienen zu protestieren, bevor ihre Blicke auf die nahende Sc hwärze auch ihre Einwände zu ersticken schien und schli eßlich ganz zum Verstummen brachte.
    Navorra nickte und nahm sein Bündel auf. Einen Moment lang betrachtete er die schmierig aussehenden Stufen, dann straffte er die schmalen Schultern und tat entschlossen einen ersten Schritt hinab. Die übrigen Menschen folgten ihm stumm.
    »Modrath, du bist der Nächste.« Krendar

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