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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Zwerg über den Rand des Dachs und verschwand. Einen Augenblick später verkündete ein Scheppern, dass der Tote in der Stadt angekommen war. Alarmierte Rufe gellten.
    Ragroth stieß einen Strom von Verwünschungen in Richtung Skrag aus und zog sich wieder auf den Dachfirst. Das hätte wirklich besser laufen können. Über ihm krachte es. Mehrfach. Noch mehr Schreie gellten durch die Nacht. Eine Feuerschale flog vom Turm, zog im Fallen einen Schweif aus Funken hinter sich her wie ein fallender Stern und zerplatzte auf einem nahen Dach. Etwas Großes knirschte und zerbarst kurz darauf mit hässlichem Splittern. Dann nichts mehr, nur noch der konturlose Lärm der Schlacht weit unter ihm.
    Irgendwann tauchte ein Schatten am Rand des Turms über ihm auf, und er hörte das charakteristische Bellen, mit dem die Skrag auf sich aufmerksam machten. Einen Moment später klatschte das Ende eines dicken Taus neben ihm auf den Schiefer. Ragroth packte den rauen Hanf und zog probehalber. Es schien zu halten. Er warf einen letzten Blick in die Tiefe. Ihm wurde gerade klar, dass er nicht wusste, ob die Skrag überhaupt so etwas wie das Knüpfen von Knoten beherrschten. Er zuckte mit den Achseln. Vermutlich würde er es gleich herausfinden. Mit einem entschlossenen Knurren bleckte er die Zähne und zog sich Hand über Hand nach oben.
    D ie große Halle der Bergfestung war düster, die Decke wurde von massiven Säulen aus schwarzem Basalt getragen. Die schmucklosen Steinwände wiesen keine Fensteröffnungen auf, und nur eine Handvoll Feuerschalen spendete flackerndes Licht. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Standesvertreter aus den Clans der Unteren anwesend waren. Die alten Dalkar lebten schon so lange im Dunkeln, dass ihnen zu viel Helligkeit in den Augen schmerzte.
    Von den Oberen hielt sich dagegen keiner gern in düsteren Räumen auf. Ihre Versammlungen fanden zumeist in Amphitheatern unter freiem Himmel statt und ihre Gildentreffen in Räumen mit hohen, offenen Fenstern.
    Ihre Vertreter hatten sich in der linken Hälfte der Halle zusammengefunden. Es waren nicht mehr viele da, denn die meisten hatten bereits den Weg nach Süden angetreten. Nach Dunbree oder Gottfeste, wo der Hauptteil der Armeen zusammengezogen wurde.
    Rothaar stand noch unter ihnen, den mächtigen Bauch in ein dunkelblaues Gildengewand gehüllt und mit Ketten und Ringen behangen, die wohl mehr wert waren als das Vermögen sämtlicher Anwesenden zusammen. Die unzähligen in seinen Bart gesponnenen Goldfäden erweckten den Eindruck, er würde von innen heraus glühen. Rothaar wischte sich mit dem Ärmel über die schweißnasse Stirn. Er hatte in Derok am meisten zu verlieren. Gerüchten zufolge gehörten ihm die halbe Oststadt und der Großteil der billigen Mietshäuser der Menschen im Westen.
    Turak und Anon, die Sprecher des Gildenrats, waren ebenfalls noch da. Die Brüder waren wahrscheinlich zu alt, um die Stadt zu verlassen, und es grenzte schon an ein Wunder, dass sie freiwillig in die Festung am Südufer des Flusses gekommen waren.
    Zehn weitere Ratsmitglieder waren geblieben, wahrscheinlich von ihren Familien dazu bestimmt, die letzten Güter in Sicherheit zu bringen, bevor sie ebenfalls den Weg in die sicheren Berge antraten.
    Ihnen gegenüber, streng getrennt durch den breiten Mittelgang, standen die Vertreter der unteren Clans. Die Farben ihrer Kleidung waren gedeckter und ihre Mienen finsterer als die der Oberen. Wo die Oberen mit kostbaren Gewändern und goldenen Ketten protzten, hielten die Unteren mit glänzenden Rüstungen und martialischen Waffen dagegen.
    Glonds Augen wanderten über ihre Reihen. Ganz vorn stand Meister Dornem, der Hertig des Eirimm-Clans. Er war der Befehlshaber der Bergfestung und offizieller Stadtmeister von Süd-Derok. Neben ihm hatte sich Brückenmeister Bärung positioniert, die mächtigen Arme vor der Brust verschränkt, sein gesamtes Erscheinungsbild ein Ausbund an Unnachgiebigkeit und Härte. Abseits von den anderen standen die Botschafter der Bergclans. Dem Protokoll nach gehörten sie zu den Unteren, doch in Wahrheit bildeten sie eine Partei für sich. Engstirnige Quadratschädel, die vernarbten Unterarme auf mächtige Schlachtenhämmer gestützt und mit einer offen zur Schau gestellten Abneigung gegen alles, was anders war als sie.
    Die Halle war erfüllt von dem Gemurmel der Männer und Frauen, gelegentlichen zornigen Wortgefechten und dem ungeduldigen Scharren eisenbeschlagener Stiefel.
    Wäre die Situation nicht

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