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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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nickte. Nach kurzem Blickwechsel mit seinem Bruder wandte er sich um und stolzierte zur Tür hinaus. Das eiserne Ende seines Stabs schlug mit jedem Schritt kleine Funken aus dem Steinboden.

Vier
    A uf dem flachen Dach des Turms war es dunkel. Lediglich ein paar verstreute Kohlen gaben ein mattes Glimmen von sich, und der im Widerschein der Feuer glühende Nebel tauchte alles in unwirkliches Licht. Beeindruckt bemerkte Ragroth die Größe der Plattform. Selbst hier oben durchmaß der gedrungene Turm noch beinahe zehn Doppelschritte – Platz genug für zwei gewaltige Feuerwerfer und ein nur unwesentlich kleineres Holzgerüst, das über die Stadtseite hinausragte. Einer der Feuerwerfer war zersplittert, und Ragroth stellte fest, dass sein Kletterseil Teil dieser Konstruktion war. Außer mit den Bruchstücken des Werfers war das Dach vor allem mit Leichen bedeckt. Er zählte auf den ersten Blick mehr als zwei Handvoll, alles Zwerge. Allerdings waren sie nur leicht oder gar nicht gepanzert. Vermutlich handelte es sich um die Mannschaften der Wurfmaschinen, die sich hier oben sicher gefühlt hatten, während sie brennenden Tod über die Aerc regnen ließen. Ragroth verspürte lediglich Abscheu, kein Mitleid. Das waren keine Krieger. Seine Gegner mit Wurfgeschossen und Kurzpfeilen zu erledigen war nicht Kriegerart. Auge in Auge mit dem Feind, mit geschleudertem Speer oder geworfener Axt – in Ordnung. Aber von hier oben aus sicherer Entfernung auf Krieger zu schießen, als wären sie nichts als Jagdwild … Diese Wühler hatten den Tod verdient. Wie er die Skrag kannte, war er vermutlich zu schnell und zu gnädig gewesen.
    Ein leises Geräusch ließ ihn herumfahren. Direkt hinter ihm auf der Brüstung des Turms saß der größere der Skrag, kaum eine Armlänge entfernt. Die rötlich schimmernden Augen musterten ihn. Dann bleckte der Waldaerc die Reißzähne und grollte leise.
    Ragroth erwiderte den Blick und entblößte seine Hauer. »Wer war der Trottel, der dieses Arschloch vom Turm geworfen hat?«, fragte er möglichst unbeteiligt.
    Der Blick des Skrag flackerte.
    »Hm«, sagte Ragroth. »Und die Feuerschale? Wessen Idee war das?«
    Das Grollen erstarb.
    Ragroth machte einen Schritt auf den riesigen Skrag zu und stand jetzt so nah, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. »Ein schönes Zeichen«, sagte er leise. »Jetzt wissen die Wühler also, dass wir auf dem Turm sind. Vielleicht sollten wir einfach gleich von hier oben springen. Was meinst du? Das würde denen eine Menge Treppensteigen ersparen.«
    Der Skrag hielt den Blick noch einen Moment, dann jedoch drehte er das Gesicht weg und berührte mit den Fingern die Stirn.
    Ragroth grunzte. Das war mehr Entschuldigung, als er erwartet hatte. Nur hatte er den dumpfen Verdacht, dass sich der Kerl eines Tages nicht entschuldigen, sondern ihm einfach den Kopf abreißen würde. Es gab nicht viel, was er dagegen tun konnte.
    Ragroth wandte sich ab und musterte nochmals das Dach. Ein kleiner Holzverschlag fiel ihm auf, aus dessen Innerem Licht drang. Das konnte der Weg nach unten sein. »Also gut, ist nicht mehr zu ändern. Das heißt aber, dass wir nicht auf Verstärkung warten können. Also schwingt eure nackten Ärsche. Wir müssen diesen Turm räumen.« Er warf dem größeren Skrag einen düsteren Blick zu. »Bevor du gleich wieder was Blödes tust: Denk daran, dass die Wühler da unten Pfeilwerfer haben. Jede Menge. Die spicken deinen wertlosen Pelz, bevor du auch nur einen Schritt gemacht hast.«
    Der Skrag knurrte.
    »Und hör auf zu labern. Das geht mir echt auf den Sack.«
    Ragroth riss die Tür des Verschlags auf. Beinahe direkt dahinter befanden sich die verblüfften Gesichter dreier Wühler, die gerade die hölzerne Treppe heraufkamen. Den ersten erwischte er mit der Kriegskeule direkt im Gesicht. Der Zwerg kippte nach hinten und riss die anderen beiden mit sich. Schreiend polterten sie die Treppe hinunter.
    Ragroth nickte den Skrag zu. Brüllend sprang der große Waldaerc die Treppe hinab, dicht gefolgt von seiner Gefährtin, die ein ohrenbetäubendes Kreischen ausstieß. Auch Ragroth brüllte, als er in den Turm hinunterrannte. Einer der Zwerge am Fuß der Treppe versuchte sich aufzusetzen. Die Kriegskeule des Aerc schlug ihm den Schädel ein, bevor ihr langer Dorn tief im Brustkorb des anderen versank. Im Lauf riss Ragroth die Waffe heraus und schmetterte sie gegen den Pfeilwerfer, den ein weiterer Zwerg gerade auf ihn richtete. Der Pfeil löste sich und

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