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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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verfolgen. Der stählerne Keil verjüngte sich mehr und mehr zu einem lang gezogenen, dünnen Pfeil.
    Eine denkbar ungünstige Formation für einen Kampf, dachte der Heetmann. Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand über die Glatze.
    »Schnappt euch den Scheißkerl«, brüllte Dvergat dicht neben seinem Ohr. »Spießt den verdammten Raut auf seiner eigenen Standarte auf. Lasst euch die Chance nicht entgehen!«
    Lasst euch die Chance nicht entgehen. Talus fingerte am Griff seines Breitschwerts herum. Warum erschien ihm das mit einem Mal so falsch? »Das ist ein verdammt cleverer Angriff gewesen«, brummte er. »Wieso haben die Orks ihn nicht durchgezogen? Sie hätten uns verdammt zusetzen können, wenn sie nicht wie Kinder auseinandergerannt wären.«
    »Weil sie wie Kinder sind, Heetmann. Nichts als spielen im Kopf. Zu unserem Glück.«
    »Nichts als spielen, hm?«
    Die letzten Orks wurden von dem Schildwall der Königlichen in die Gassen zurückgedrängt wie Schafe auf der Weide. An den schwer gepanzerten Elitekriegern bissen sich selbst ihre wildesten Kämpfer die Zähne aus. Es hätte schon ein paar Oger gebraucht, um sie aufzuhalten. Aber diese Kolosse wären bei so einem Überraschungsangriff wohl reichlich fehl am Platz gewesen.
    Zum zweiten Mal runzelte Talus die Stirn. »Ja genau, die Oger. Wo sind eigentlich die verdammten Oger?«
    »Hoffentlich weit fort, Heetmann.«
    Talus schüttelte den Kopf. »Die Oger entfernen sich nie sehr weit von ihren Anführern. Ich hätte gedacht, dass sie spätestens kurz nach dem Angriff das Schlachtfeld betreten würden.«
    Dvergat drehte sich zu ihm um. Ein nachdenklicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Wenn sie nicht auf dem Schlachtfeld waren, wo sind sie dann, Heetmann?«
    Talus nickte. »Das ist die entscheidende Frage.«

Einundzwanzig
    D ie Nacht war gekommen, und sie stand in Flammen. Sie waren in die Gasse hinter der Barrikade eingedrungen, und schon an der nächsten Kreuzung waren sie auf Leichen gestoßen. Beinahe alles Aerc, zerhauen von den Klingen der Wühler. Hinter den Toten brannte eine weitere zerstörte Barrikade, und über ihnen zog jetzt Feuerschweif um Feuerschweif seine Bahn durch den Nebel und senkte sich auf die Stadt herab. Zweimal bereits waren brennende Felsen direkt in ihrer Nähe niedergegangen. Einer davon war über der Vorhut in einer Giebelwand eingeschlagen und hatte einen der Krieger unter sich begraben. Vorsichtig hatten sie die lodernden Trümmer umgangen, während über ihnen die beiden Waldaerc von First zu First sprangen und heisere Rufe aus der rot flackernden Dunkelheit bellten.
    Je weiter sie vordrangen, desto offenkundiger wurden die Verwüstungen. Zerstörte Häuser, deren wie Fackeln in die Höhe ragenden Dachbalken den Weg säumten. Brennende Bäume. Selbst der Himmel brannte.
    Krendar hatte sich zurückfallen lassen und lief nun beinahe am Ende ihres Trupps. Lediglich der haarige Oger und vier Krieger des fetten Raut marschierten noch hinter ihm. Der Raut traute Ragroths Doppelfaust nicht, so viel war ihm inzwischen klar, und das schloss Krendar wohl leider mit ein.
    Niemand hatte ihn gebeten mitzukommen. Aber was hätte er sonst tun sollen? Auf eigene Faust zurückgehen zu den Ayubo? Und dann?
    Also war er geblieben so wie Dudaki und Sekesh. Für die Hyänenkrieger gehörte er zu Ragroth, und solange ihm nichts Besseres einfiel, beließ er es dabei.
    Ein weiterer Feuerball zog über sie hinweg und verschwand hinter den Dächern. Krendar zog unwillkürlich den Kopf ein und fasste seinen Speer fester. Die Ayubo lief direkt vor ihm. Seit dem Eintreffen der Hyänenkrieger hatte sie kein Wort gesprochen, wenn man von der Beschwörung absah, die sie über dem verletzten Bein des narbigen Broca gemurmelt hatte. Er schauderte bei dem Gedanken daran, wie sich das zerrissene Fleisch gewunden hatte und zu einer roten Wulst zusammengekrochen war. Immerhin schien die frische Narbe besser verschlossen zu sein als durch eine Naht. Der alte Krieger hatte lediglich knapp genickt und war mit zusammengebissenen Kiefern davongehumpelt. Weniger schmerzhaft war es also wohl nicht. Seitdem liefen sie durch den verdammten Nebel in das Herz der Wühlerstadt.
    Krendar schnaufte. Die Platzwunde an seiner Stirn bescherte ihm bei jedem Schritt einen stechenden Kopfschmerz, doch das würde niemanden interessieren, also hielt er den Mund. Sie waren im Krieg, da war keine Zeit für derartige Kleinigkeiten. Er presste die Zähne aufeinander und richtete den

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