Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Titel: Orphan 1 Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
Vom Netzwerk:
machen."
    „Ich fürchte, so einfach ist es nicht", entgegnete Haydon.
    Er setzte sich neben Charlotte und legte den Arm um sie, während er versuchte, den Kindern seinen Entschluss zu erklären. „Die Person, die mich erkannt hat, wird ganz sicher anderen Leuten davon erzählen und dabei erwähnen, dass ich in Begleitung von Genevieve war. Die Behörden werden hier aufkreuzen, um sie zu verhören.
    Wenn sie mich hier als ihren Ehemann und euren Stiefvater getarnt finden, werden sie auch Genevieve verhaften."
    Furcht flackerte in ihren Augen auf. Haydon verfluchte sich im Stillen. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie zu ängstigen, doch er wollte ihnen klarmachen, dass er sie nicht aus freien Stücken verließ, sondern weil ihm keine andere Wahl blieb.
    „Seit ich hier bin, hat diese Gefahr stets bestanden. Eine Weile lang waren wir bereit, sie auf uns zu nehmen, weil ich wieder zu Kräften kommen musste, um Weiterreisen zu können. Nun, da ich genesen bin, will ich euch diesem Risiko nicht länger aussetzen. Es ist Zeit für mich zu gehen."
    Die Kinder blickten ihn mutlos an. Es war offensichtlich, dass sie nicht das erste Mal verlassen wurden. Der einzige Mensch, der ihnen je in unverbrüchlicher Treue und Zuverlässigkeit zur Seite gestanden hatte, war Genevieve.
    „Werden Sie zu uns zurückkommen?" fragte Jamie zaghaft.
    Haydon zögerte. Er wollte Ja sagen, doch die Kinder hatten sich in ihrem Leben bereits oft genug falsche Hoffnungen gemacht. Er würde kein Versprechen geben, das er nicht halten konnte.
    Ein heftiges Klopfen an der Haustür hinderte ihn daran zu antworten.
    Oliver zog die weißen Brauen hoch und schaute Haydon fragend an. „Soll ich öffnen?"
    Haydons Gedanken überschlugen sich. Es war unwahrscheinlich, dass jemand Rodneys Geschichte gehört und daraus gefolgert hatte, Maxwell Blake sei in Wahrheit der Marquess of Redmond, sich dann in die nächste Kutsche gesetzt hatte und den ganzen Weg von Glasgow nach Inveraray gereist war, um die dortigen Behörden zu benachrichtigen.

    Er nickte. „Gehen Sie nur."
    „Gebt einem alten Mann einen Augenblick Zeit", brummte Oliver, als das Klopfen nicht enden wollte. Er schlurfte zur Tür und öffnete sie grollend einen Spaltbreit.
    „Was in aller Welt ist so dringend, dass Sie glauben, Sie müssten meine Tür ein..."
    „Wir sind hier, um den Marquess abzuholen", knurrte ein hünenhafter, stämmiger Polizist, unter dessen Mütze eine fettige Strähne grauen Haars hervorlugte. Die stumpfen Knöpfe seiner Uniform wirkten, als würden sie bei seinem nächsten Atemzug abplatzen.
    „Wir wissen, dass er hier ist", fügte der untersetzte Wachtmeister an seiner Seite hinzu. Er war ein grobschlächtiger Kerl mit einer platten Nase und geblähten Nasenflügeln, was ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Schwein verlieh.
    „Lassen Sie uns herein, dann gibt es keinen Ärger." Diese zweifelhafte Versicherung kam aus dem Mund eines schmächtigen jungen Beamten mit struppigen roten Haaren und einem pickligen, blassen Gesicht.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden." Oliver kratzte sich träge am Kopf und verwehrte ihnen mit seiner knochigen Gestalt den Eintritt. „Hier gibt es keinen Marquess. Ihr Burschen müsst euch geirrt haben ..."
    „Aus dem Weg, alter Narr!" Der hünenhafte Wachtmeister rammte die Schulter mit solcher Wucht gegen die Tür, dass der arme Oliver zurückgeschleudert wurde, während die Polizisten ins Haus stürmten.
    „Oliver!" schrie Doreen und beobachtete entsetzt, wie er gegen den Flurtisch prallte und hinfiel. Blut rann über seine Stirn.
    „Verfluchter Mistkerl!" brüllte Jack zornig. Er stürzte sich auf den bulligen Polizisten und hieb mit den Fäusten auf ihn ein.
    „Jack ... nein!" rief Haydon. „Hör auf!"
    Jack landete einen rechten Haken im Gesicht des Wachtmeisters, bevor die beiden anderen Ordnungshüter ihn an den Schultern packten und fortzerrten. Der junge Bursche setzte sich zur Wehr, indem er die Zähne tief in das Handgelenk des Schweinsgesichtigen grub.
    „Hilfe!" kreischte der Mann und schlug Jack auf die Schultern, während er versuchte, sein blutendes Handgelenk zu befreien. „Ewan ... Hilfe!"
    „Lass ihn los!" Der Picklige packte Jack an den Haaren, riss seinen Kopf zurück und drehte ihm beide Arme auf den Rücken. „Alles in Ordnung, Harry?"
    „Himmel, der verfluchte kleine Schurke hat mich gebissen wie ein wildes Tier!"
    „Was ist mit dir, George?"
    „Der kleine Mistkerl hat mir die Nase

Weitere Kostenlose Bücher