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Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Titel: Orphan 1 Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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als litte er an gebrochenem Herzen."
    „Ein wenig traurig sah er wirklich aus." Charlotte ließ sich behutsam auf der Bettkante nieder und rieb sich ihr steifes Bein.
    „Er hat keinen Hut getragen", sagte Grace nachdenklich und legte die Stirn in Falten.
    „Tragen Prinzen nicht immer Hüte?"
    „Prinzen tragen Kronen", berichtigte Annabelle.
    „Ich dachte, Könige trügen Kronen", meinte Charlotte.
    „Könige tragen größere Kronen", erklärte Annabelle ihr im Brustton der Überzeugung. „Deshalb wollen Prinzen Könige werden ... damit sie die größte Krone aufsetzen dürfen."
    „Seid ihr sicher, dass dort unten ein Mann ist, Mädchen?" Genevieve wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder einzuschlafen. Der Morgen brach gnadenlos früh in ihrem lebhaften kleinen Haushalt an, und sie genoss jeden Augenblick der Ruhe, den sie erhaschen konnte.
    „Komm und überzeug dich selbst!" quietschte Annabelle und zupfte sie am Arm.
    „Schnell, bevor er weggeht und beschließt, sich in den Fluss zu stürzen!" Grace schien der Ansicht zu sein, dass Genevieve noch ein wenig zusätzlicher Ermutigung bedurfte.
    Widerwillig verließ Genevieve das Bett und folgte den drei Mädchen, als diese in ihr Zimmer eilten.
    „Stell dich da hin, damit er dich nicht sehen kann", wies Charlotte sie an und zeigte auf die Ecke neben dem Fenster.
    „Warum soll er sie nicht sehen?" fragte Annabelle verwundert. „Ihr Haar ist ein wenig zerzaust, doch ansonsten schaut sie sehr hübsch aus - wie eine Prinzessin."
    „Wir wissen nicht, wer es ist, Annabelle", mahnte Grace. „Er könnte genauso gut ein gefährlicher Meuchelmörder sein."
    Annabeiles blaue Augen weiteten sich. „Meinst du wirklich?" Diese neue Vorstellung schien sie zu fesseln.
    „Ich wollte nur sagen, dass ein fremder Mann Genevieve nicht in ihrem Nachthemd sehen sollte", erklärte Charlotte ungeduldig. „Das ist unschicklich, nicht wahr, Genevieve?"
    „Da hast du Recht", stimmte Genevieve zu. „Würdet ihr jetzt bitte alle ein wenig leiser sein, bevor ihr das ganze Haus aufweckt?"
    Die drei Mädchen schwiegen gehorsam. Genevieve öffnete den Vorhang einen Spaltbreit und spähte vorsichtig hinaus.
    „Gütiger Himmel!" stieß sie atemlos hervor und zog hastig den Vorhang zu.
    „Hast du ihn gesehen?" fragte Grace aufgeregt.
    „Ist er nicht schön?" rief Annabelle.
    „Er hat dein Nachthemd nicht gesehen, oder?" erkundigte Charlotte sich besorgt.
    Jamie kam ins Zimmer gehüpft, das rotblonde Haar zerzaust und der Blick erstaunlich wach für einen achtjährigen Bengel, der eigentlich schlafen sollte. „Was ist los?"
    „Ist jemand krank?" piepste Simon, der drei Jahre älter, doch kaum größer war, als er hinter ihm ins Zimmer stürmte.
    Jack folgte den beiden mit finsterer Miene. „Wie soll hier irgendein Mensch schlafen können?"
    „Genevieve hat einen heimlichen Verehrer, der draußen auf sie wartet", erklärte Annabelle.
    „Wir glauben, er ist ein Prinz", fügte Grace hinzu.
    „Oder vielleicht ein Mörder", schloss Charlotte.
    Jamie und Simon bedurften keiner weiteren Aufforderung. Bevor Genevieve sie aufhalten konnte, rannten sie quer durch das Zimmer und rissen die Vorhänge auf, um einen
    Blick auf den geheimnisvollen Fremden unten auf der Straße zu werfen.
    „Ich sehe ihn!" kreischte Jamie begeistert. „Schaut nur!"
    Die anderen Kinder liefen zum Fenster und drängelten sich nach vorn, um einen guten Sichtplatz zu ergattern.
    „Hallo Sie da unten!" rief Simon fröhlich. Er drückte seine sommersprossige Nase gegen die Scheibe und winkte, was die anderen Kinder dazu anregte, es ihm nachzutun.
    „Hallo!"
    „Hallo!"
    Genevieve starrte Jack entsetzt an. Er hatte mit den Schlüsseln des Wärters also tatsächlich seinen Mitgefangenen befreit. Diese Befürchtung war ihr bereits gekommen, als ihre Magd Doreen nach ihrer Rückkehr aus dem Gefängnis berichtet hatte, der kranke Mann, den sie aufsuchen sollte, sei nicht mehr da gewesen.
    Genevieves Gedanken überschlugen sich. Jack schlenderte zum Fenster und sah flüchtig zu Haydon hinunter. Dann richtete er den Blick auf sie.
    „Ich habe nicht gedacht, dass er herkommen würde." Er zuckte die Schultern.
    „Du kennst ihn?" rief Simon und betrachtete Jack voller Ehrfurcht.
    „Ist er ein Prinz?" fragte Annabelle aufgeregt.
    Jack schnaubte verächtlich. „Wohl kaum. Er ist ein ..."
    „Er geht!" unterbrach Grace und lenkte damit die Aufmerksamkeit aller wieder auf Haydon.
    „Du liebe Güte", murmelte

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