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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Charlotte.
    „Da bleibt Ihnen möglicherweise gar keine Wahl “, gab Oliver zu bedenken. „Du bleibst an der Treppe und horchst“, befahl er Flynn, „und gibst den Mädchen Bescheid, wenn die Bobbys herauf kommen wollen. “
    „Aber wie sollen wir ihn denn bewegen? “ Violet schaute ängstlich zum Bett hinüber. „Der sieht verdammt schwer aus. “
    „Wir heben ihn nur auf den Boden und schieben den Kerl dann unters Bett“, schlug Annie vor. „Dann legen wir Ruby hinein und decken sie zu. So kommen die nie darauf, dass er hier im Zimmer ist. “
    „Ganz ruhig, Mädchen“, sagte Oliver beschwichtigend, der spürte, wie Charlotte plötzlich die Angst überkam. „Er hat Sie als Geisel genommen, nicht vergessen. Sie haben nichts angestellt, und die Bobbys werden froh sein, dass Sie heil und in einem Stück daheim sind. Danach ziehen die bestimmt ab. “ Er griff nach ihrer Hand und drückte sie aufmunternd.
    Ermutigt brachte Charlotte ein kleines Lächeln zu Stande. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich im Stillen. Dir kann gar nichts geschehen.
    „Wir sind in ein paar Minuten wieder hier bei euch“, versprach sie Flynn und den Mädchen. Dann zwang sie sich zu einer gefassten Miene, nahm die Schultern zurück und schritt die Treppe hinab, um sich den Fragen der Polizei zu stellen.

3. KAPITEL
    „Guten Abend, Gentlemen, ich bin Miss Kent. Verzeihen Sie, dass ich Sie warten ließ. “
    Gewinnend lächelte Charlotte den Herren zu, die sie in ihrem Empfangssalon erwarteten. Der Jüngere der beiden war ein Konstabler und konnte noch nicht lange im Polizeidienst stehen. Er wirkte kaum älter als neunzehn oder zwanzig Jahre. Beim Anblick seiner regendurchnässten, schlecht sitzenden Uniform erfasste Charlotte Panik - wie stets, wenn sie einen Polizisten sah. Rasch unterdrückte sie das Gefühl und hinkte so würdevoll wie möglich an ihm vorüber. Sie konnte sein Erstaunen über ihr mühsames Humpeln förmlich fühlen und wusste nur zu genau, dass es gleich in angeekeltes Mitleid umschlagen würde.
    Tief holte sie Luft. Man konnte dem Konstabler keinen Vorwurf dafür machen. Als sie noch klein gewesen war, hatte Genevieve ihr geraten, einfach zu tun, als würde sie die Blicke gar nicht bemerken. Aber leider war Charlotte das unmöglich gewesen. Erst mit den Jahren hatte sie sich an die Abscheu, das Entsetzen, die Neugier und offen zur Schau gestellte Ablehnung der Welt gewöhnt.
    „Nehmen Sie doch bitte Platz. “ Sie deutete auf die zerschlissenen Stühle und eine ebensolche Couch, während sie sich auch ihrerseits setzte.
    Der Ältere der beiden Männer nickte dem jungen Konstabler zu. Charlotte wandte sich ihm zu. Offensichtlich bekleidete er einen höheren Rang und war in Zivil, was sie Gott sei Dank weniger einschüchterte. Der Gentleman musste ungefähr Ende dreißig sein, sah recht gut aus, w enn seine Miene im Augenblick auch zu ernst war. Er trug einen einfachen braunen Mantel von leidlicher Qualität, dunkle Hosen und nasse ausgetragene Schuhe - offenbar verdiente er gut, war aber keineswegs reich. Entweder legte er regelmäßig lange Strecken zu Fuß zurück, oder aber er hielt nicht viel davon, neues Schuhwerk zu erstehen, wenn das alte Paar noch nicht vollkommen auseinander fiel.
    „Darf ich mich vorstellen, Miss Kent? “ begann er. „Ich bin Inspector Turner von Scotland Yard, und dies ist Konstabler Wilkins. Es freut mich wirklich ausgesprochen, Sie wohlbehalten hier anzutreffen. Tatsächlich suchen in diesem Augenblick zahlreiche Polizisten und besorgte Mitbürger ganz London nach Ihnen und dem Schatten ab. Mir ist selbstverständlich bewusst, was für eine furchtbare Nacht Sie hinter sich haben, aber wäre es dennoch möglich, Ihnen einige Fragen zu stellen? “
    Charlotte nickte. „Sicher, Inspector Turner. “
    „Wie ist es Ihnen gelungen, dem Schatten zu entkommen und hierher zu gelangen? “
    „Es ging alles furchtbar schnell“, erwiderte sie. „Der Schatten befahl Oliver - meinem Kutscher und Butler -loszufahren. Weil Olli um mein Leben und auch das eigene fürchtete, gehorchte er. Nachdem wir eine Weile gefahren waren, rief der Mann:, Hier wenden! '. Olli tat ebendies. Dann öffnete der Dieb die Tür der Kutsche und sprang hinaus. Daraufhin bat ich Oliver, mich rasch heimzubringen. So gelangte ich zurück. “
    „Verstehe. “ Lewis Turner nickte, als ob die Geschichte vollkommen glaubwürdig erschien. Er wusste, dass es am klügsten war, den Befragten seine Geschichte erst

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