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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Körper fest an sich. Ihre Panik war nicht zu übersehen. An seinem Arm fühlte er, wie ihr das Herz in der Brust raste. Mühsam rang sie nach Atem. Er hasste sich selbst, weil er ihr das antun musste.
    Himmel, lass dich jetzt bloß nicht ablenken.
    „Wenn Sie schreien, bringe ich Sie um, haben Sie mich verstanden? “ flüsterte er ihr harsch ins Ohr. Sie erstarrte.
    Welch ein angenehmes Parfüm sie trägt, dachte er, während er sie weiter fest umschlungen hielt. Keins der Lavendel- oder Rosenwässerchen oder schrecklich süßlichen Parfüms, die so viele andere Frauen bevorzugten! Nein, das Eau de Toilette seiner Gefangenen, die er da fest an sich presste, erinnerte an den Duft einer blühenden Wiese nach einem Sommerregen.
    „Ich werde jetzt die Hand von Ihrem Mund nehmen. Aber Sie müssen mir schwören, ruhig zu bleiben und keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Dann geschieht Ihnen nichts, darauf haben Sie mein Wort. Versprechen Sie es? “
    Sie nickte.
    Misstrauisch nahm Harrison die Hand vom Mund des Mädchens. Schließlich wusste er ja nicht, ob der Frau zu trauen war. Nach dem Abendkleid zu urteilen, musste sie zu Lady Chadwicks Dinnergästen gehören. Wenn sie nicht bald zu den anderen zurückkehrte, würde in absehbarer Zeit ein pflichtschuldiges Dienstmädchen hier heraufgeschickt werden, um nach dem verschwundenen Gast zu schauen. Warum hatte sich die Dame eigentlich überhaupt nach hier oben verirrt? Im Moment rang sie noch immer nach Atem, schien aber etwas ruhiger zu werden. Gott sei Dank. Denn och, es wäre für sie alle beide am besten gewesen, sie wäre vor Angst in Ohnmacht gefallen. Dann hätte er sie einfach auf dem Bett ablegen und wieder aus dem Fenster herausklettem können. So sah er sich nun allerdings gezwungen, sie zu fesseln und zu knebeln, damit sie nicht schreiend durchs ganze Haus lief, sobald er das Zimmer verließ.
    „Sie halten mich so fest, dass ich kaum Luft bekomme“, wisperte sie beinahe tonlos. „Bitte... “
    Ah, sie stammte aus Schottland, wie ihr Akzent verriet, den er ganz entzückend fand. „Vergeben Sie mir. “ Er gab sie augenblicklich frei.
    Sie taumelte leicht, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr Flehen so prompt erhören würde. Ohne auch nur darüber nachzudenken, packte er sie wieder beim Arm, um sie zu stützen. Diesmal war seine Berührung allerdings ganz sanft. Überrascht schaute sie ihn über die Schulter hinweg an.
    „Danke. “
    Das Mondlicht schien auf ihr Gesicht und beleuchtete ihre Züge. Sie war nicht so jung, wie er zunächst angenommen hatte. Erste feine Linien zeigten sich um die großen dunklen Augen und auf der blassen Stirn. Bestimmt war sie mindestens fünfundzwanzig, vielleicht sogar älter. Die hohen ausgeprägten Wangenknochen bildeten einen faszinierenden Gegensatz zu ihrer sonst so eleganten Zartheit. Sie zog mit aufeinander gepressten Lippen die hübsch geschwungenen Brauen zusammen und musterte ihn mit einer Mischung aus Angst und - konnte es sein? - Mitgefühl. Nein, nein, das ist ja lächerlich, schalt er sich ungeduldig im Stillen.
    Keine Frau der besseren Gesellschaft könnte je Mitleid mit einem gewöhnlichen Juwelendieb empfinden - schon gar nicht, wenn er maskiert war und ihr gerade angedroht hatte, sie zu ermorden.
    „Ihnen ist eine Kette hinuntergefallen. “ Sie deutete auf die großen Smaragde und Diamanten auf dem Teppich.
    Ungläubig betrachtete Harrison die Fremde.
    „Allerdings wäre es vielleicht klüger, dieses Stück hier zu lassen und lieber einige der kleineren Steine mitzuneh men“, schlug sie vor. „Lady Chadwick würde sofort bemerken, dass der Smaragdschmuck fehlt, wenn sie heute Abend ihr Geschmeide abnimmt. Sollten Sie allerdings etwas weniger Auffälliges entwenden, wird es länger dauern, bis der Diebstahl entdeckt wird. Dann hätten Sie mehr Zeit, Ihre Beute zu verkaufen. Steht der Vorfall aber erst einmal in der Zeitung, ist Ihr Hehler möglicherweise nicht mehr bereit, mit Ihnen Geschäfte zu machen. “
    Amüsiert zuckte es um seine Mundwinkel. „Geben Sie allen Dieben auf Fischzug so solide Ratschläge? “
    Sie errötete peinlich berührt. „Ich wollte Ihnen lediglich helfen, die geeignetsten Steine auszuwählen, mögen die auch auf den ersten Blick weniger spektakulär wirken. Übrigens sind die größten und zunächst beeindruckenderen Juwelen nicht zwingend auch die wertvollsten. Sie zeigen oft Unreinheiten und Einschlüsse. “
    „Danke, ich weiß Bescheid.

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