Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
bekämpft. Solche rheumatischen Erkrankungen zählen zu den Autoimmunkrankheiten.
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Sind rheumatische Erkrankungen erblich?
Rheumatische Erkrankungen sind keine Erbkrankheiten, doch scheint die Veranlagung dazu erblich zu sein. Meist beginnen rheumatische Erkrankungen schleichend undtreten später in akuten Schüben mit symptomarmen, stabileren Phasen dazwischen auf. Oft führen sie zu einer schmerzhaften Versteifung der Gelenke und einer Veränderung der Gelenk- und Knochenstruktur.
Morbus Bechterew
Mit »Morbus Bechterew« bezeichnet man die zunehmende Versteifung der Wirbelsäule, bei der ein verändertes Knochenwachstum der einzelnen Wirbel beobachtet wird. Meist beginnt die Erkrankung mit entzündlichen Schüben im Iliosakralgelenk. Das Knochenwachstum kann auf die Nerven drücken, die aus den Zwischenwirbellöchern austreten, und dadurch Schmerzen verursachen. Betroffene neigen zu einem steifen, stark nach vorn gebeugten Oberkörper. Im weiteren Verlauf greift die Krankheit auch auf den Brustkorb, also Rippen und Brustbein, über, sowie auf die angrenzenden Gelenke des Schultergürtels, die Schultern und die Hüftgelenke.
Weichteilrheuma
Warum Weichteilrheuma entsteht, lässt sich kaum sagen.
Weichteilrheuma umfasst alle rheumatischen Erkrankungen, die nicht an den Gelenken und Knochen des Bewegungsapparats auftreten, wie etwa schmerzhafte Entzündungen der Sehnen, Schleimbeutel, des gelenkumgebenden Gewebes, der Muskeln und des Bindegewebes. Warum Weichteilrheuma entsteht, lässt sich kaum sagen; die für Rheuma typischen Befunde sind oft nicht aufzuspüren. Doch lässt sich häufig eine diffuse Entzündung des Bindegewebes feststellen, die sehr gut osteopathisch behandelt und behoben werden kann.
Chronische Polyarthritis
Die chronische Polyarthritis ist eine der häufigsten rheumatischen Erkrankungen.
Zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen zählt die chronische Polyarthritis. Sie beginnt schleichend, meist ineinem Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Frauen sind etwa viermal so oft betroffen wie Männer. Durchblutungsstörungen und Steifigkeit nach dem Aufstehen zählen zu den typischen Merkmalen. Schließlich verdicken die Gelenke an Fingern und Zehen und versteifen zunehmend. Die Gelenke verändern ihre Struktur; im Gelenkbereich bildet sich zusätzliche Knochenmasse. Unter der Haut sind oft so genannte Rheumaknötchen zu spüren. Bei Kindern bricht die chronische Polyarthritis oft mit Fieber und Schwellungen von Leber, Milz und Lymphknoten aus.
Je nach Stadium und Schwere der chronischen Polyarthritis fallen ärztliche Diagnose und klinischer Befund unterschiedlich aus. Rheumafaktoren im Blut weisen auf eine länger andauernde Krankheit hin. Röntgenbilder können Veränderungen der Gelenk- und Knochenstruktur aufzeigen. Die Bewegungseinschränkungen des Patienten werden begutachtet, eine differenzierte Untersuchung der einzelnen Gelenke ist selten.
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Die medizinische Behandlung der Polyarthritis
Die ärztliche Behandlung hängt von Verlauf und Schwere der Krankheit ab. Entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel werden typischerweise verschrieben, Krankengymnastik und orthopädische Hilfsmittel, wie Lagerungsschienen und Schuheinlagen, helfen bei Bewegungseinschränkungen. In schwerwiegenden Fällen kann operativ eingegriffen werden, um etwa die Haltung der Wirbelsäule zu korrigieren oder Gelenke zu ersetzen.
Osteopathie und Rheuma
Auch wenn sich Veränderungen der Gelenk- und Knochenstruktur nicht rückgängig machen lassen, kann der Osteopath helfen, die Beschwerden des Patienten zu lindern. Denn zu den wesentlichen Merkmalen einer chronischen Polyarthritis zählen die begleitenden Schmerzen,die zunehmend eingeschränkte Beweglichkeit und deren langfristige Auswirkung auf die Körperhaltung. Schmerzen, Beweglichkeit und Körperhaltung lassen sich osteopathisch meist sehr gut behandeln.
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Der osteopathische Ansatz
Ein Osteopath wird eine rheumatische Erkrankung wie die chronische Polyarthritis nicht direkt heilen können. Da aber das Immunsystem von der Krankheit betroffen ist, spielen Ernährung und Stoffwechsel für die Schwere und den Verlauf des Rheumas eine sehr wichtige Rolle. Deshalb wird der Osteopath mit seiner Behandlung dafür sorgen, dass alle für die Ernährung und den Stoffwechsel zuständigen Organe (Darmtrakt, Leber und Nieren) sowie das sie steuernde vegetative Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) optimal arbeiten und beweglich sind.
Der
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