Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
wird der Kopfwender-Muskel operativ durchtrennt, um die Schiefhaltung des Kopfes zu normalisieren.
Abb. 11: Die Osteopathin »palpiert« den seitlich am Hals verlaufenden Kopfwendermuskel.
So hilft der Osteopath
Der Osteopath kontrolliert, ob ein Ungleichgewicht des Kopfwender-Muskels besteht. Falls dies der Fall ist, sucht er nach der Ursache für das Ungleichgewicht. Häufig ist der Hirnnerv gereizt, der den Kopfwender-Muskel versorgt. Dieser Hirnnerv verläuft durch ein Loch zwischen zwei Schädelknochen. Sind diese in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, kann dies den Hirnnerv reizen. Für die Verspannung der Knochen selbst kommen unterschiedliche Gründe in Frage. Der Osteopath behandelt deshalb nicht nur die Verspannung, sondern sucht auch immer nach deren Ursache, um diese mit zu behandeln.
Auch Störungen anderer Hirnnerven können einen Schiefhals auslösen, genauso wie eine Funktionsstörung zwischen dem Hinterhaupt und dem ersten Halswirbel.
Schielen
Erkennen
Die Augen blicken nicht parallel nach vorn. Ein Auge weicht von der zentralen Sehachse nach innen oder außen ab.
Etwa drei bis vier Prozent der Kinder schielen. Die Ursache sind meist ungleiche Augenmuskeln, die zu einer unterschiedlichen Lichtbrechung in beiden Augen führen. Auch Weitsichtigkeit, eine Augenmuskellähmung, Störungendes zentralen Nervensystems oder Tumore können Schielen auslösen. Durch die unterschiedliche Lichtbrechung entstehen Doppelbilder, die das Kind verhindert, indem es mit einem Auge Gegenstände fixiert und das Sehen auf dem anderen Auge unterdrückt. Ein räumliches Sehen ist dadurch nicht möglich. Unbehandelt verliert das unterdrückte Auge mit der Zeit die Sehfähigkeit.
So geht der Arzt vor
Der Arzt überprüft Ursache und Art des Schielens, den Schielwinkel und eine mögliche Schwachsichtigkeit. Mit Prismenbrillen gleicht er die unterschiedliche Lichtbrechung aus. Durch Abdecken des besseren Auges wird das Sehen auf dem schwächeren Auge trainiert. Die Behandlung beginnt noch im ersten Lebensjahr, eine Schieloperation erfolgt, falls notwendig, vor der Einschulung.
So hilft der Osteopath
Viele Beschwerden können ihre Ursache in einer Reizung der Hirnnerven haben. Auch das Schielen. So versorgt beispielsweise der sechste Hirnnerv einen Muskel, der das Auge nach außen bewegt. Wird nun dieser Hirnnerv etwa am Übergang der Spitze des Schläfenbeins zum Keilbein (Kanal von Dorello) gereizt, so kann der Muskel nicht korrekt arbeiten. Das Auge lässt sich nicht mehr nach außen drehen.
Der Osteopath sucht nach den Ursachen des Schielens. Führen, wie in diesem Fall, Verspannungen einzelner Schädelknochen zu einer Reizung des Hirnnervs, so versucht er, diese zu lösen. Ist der Nerv nicht mehr gereizt, kann der Augenmuskel wieder normal funktionieren.
Das können Sie tun
Abhängig von der Ursache des Schielens können Abdeckverbände oder Brillen notwendig sein. Erklären Sie Ihrem Kind, dass diese Maßnahmen wichtig und nur vorübergehend sind.
Mittelohrentzündung
Erkennen
Heftige Schmerzen in einem oder beiden Ohren. Fieber, manchmal in Verbindung mit starker Unruhe und Durchfall. Säuglinge greifen meist an das betroffene Ohr. Bakteriell bedingte Mittelohrentzündungen treten oft einseitig auf, virale meist beidseitig.
Säuglinge und Kleinkinder leiden oft an Mittelohrentzündung. Ursache sind in der Regel bakterielle oder virale Infekte im Nasen-Rachen-Raum, die über die eustachische Röhre zum Mittelohr vordringen. Der Bereich entzündet sich und schwillt an. Bei Allergien oder vergrößerten Mandeln kommt es häufiger zu Mittelohrentzündungen.
So geht der Arzt vor
Der Arzt untersucht Nasen-Rachen-Raum und Ohren. Bei bakterieller Infektion verschreibt er Antibiotika und abschwellende Nasentropfen. Gegen Schmerzen und Fieber helfen Säfte oder Zäpfchen. Der Arzt achtet darauf, dass die Mittelohrentzündung nicht auf den Knochen hinter dem Ohr übergreift.
So hilft der Osteopath
Das Mittelohr entzündet sich meist, wenn die Schleimhäute im Bereich der eustachischen Röhre und des Mittelohrs eine zu geringe Beweglichkeit aufweisen. Dann fließt bakterien- und virenhaltiges Sekret schlecht ab und eine Entzündung entsteht.
Die eingeschränkte Mobilität lässt sich meist auf Spannungen im Schädel zurückführen, etwa auf Grund einer schwierigen Geburt. Die Ursache kann aber auch ganz woanders liegen und über Faszien in den Schädel übertragen werden. Ein weiterer Grund kann ein geschwächtes
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