Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
Harnwegsinfekte entstehen vor allem bei einem gestörten Harntransport, schwacher Körperabwehr und Fehlbildungen der Niere. Sie zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Weil Mädchen einen besseren Zugang zur Harnröhre haben und diese auch deutlich kürzer ist, erkranken sie fünfmal so oft wie Jungen.
So geht der Arzt vor
Der Arzt erkennt eine Harnwegsinfektion an der hohen Anzahl von Bakterien und Leukozyten im Urin. Mit Ultraschall sucht er nach möglichen Fehlbildungen, die eine Harnwegsinfektion begünstigen, um diese notfalls operativ zu behandeln. Der Arzt achtet darauf, dass die Infektion nicht die Niere erreicht oder schädigt. Gegen die Erregerverschreibt er Antibiotika. Auch wiederkehrende Infektionen werden mit Antibiotika behandelt (Reinfektionsprophylaxe).
So hilft der Osteopath
Tipp
Geben Sie Ihrem Kind viel zu trinken (siehe Nieren-Blasen-Tees, → Seite 149 ) und ziehen Sie es an Füßen und Unterleib warm an.
Bei Harnwegsinfektionen stellt der Osteopath meist Spannungen im Bereich der Blase und des gesamten Urogenitaltrakts fest – oft schon lange bevor die Entzündung akut wird. Findet der Osteopath bei einer Untersuchung Spannungen in diesem Bereich, kann er eine drohende Blasenentzündung sehr gut vorbeugend behandeln. Suchen Sie also einen Osteopathen auf, wenn Sie bei Ihrem Kind Beschwerden beim Urinieren bemerken. Schmerzhafte, akute Entzündungen lassen sich so oft vermeiden.
Blasenerkrankungen haben manchmal auch eine psychische Ursache. Denn die Blase ist das Organ des eigenen »Territoriums«. Fehlt einem Kind die Möglichkeit, sich sein eigenes »Revier« zu schaffen, sich selbstständig zu entfalten, so erkrankt es typischerweise an diesem Organ oder zeigt Störungen wie Einnässen. Der seelische Konflikt hat sich dann an der Blase festgesetzt. Neben der manuellen, osteopathischen Behandlung bedarf es dann auch eines beratenden Gesprächs.
Nierenentzündung
Erkennen
Typische Symptome sind Fieber, Übelkeit und Kopfweh, dunkler oder blutiger Urin, Schmerzen in der Nierengegend, geschwollene Augenlider. Tritt oft nach einer Halsentzündung oder nach Scharlach auf.
Die Niere ist das wichtigste Filterorgan des Körpers und für die Ausscheidung von Schlackenstoffen, Wasser, Salz und Säure verantwortlich. Eine akute Nierenentzündung folgt oft einer Infektion, wie Mandelentzündung oder Scharlach. Der Körper reagiert auf die Erreger (Antigene) mit der Bildung von Antikörpern. Dabei entstehen so genannte Antigen-Antikörper-Komplexe, die sich im Filtersystem der Niere ablagern und dort die Entzündung auslösen. Sie tritt meist bei Kindern ab drei Jahren auf.
So geht der Arzt vor
Eine Blutuntersuchung, oft auch eine Urinprobe und ein Rachenabstrich dienen dem Arzt, um die Nierenentzündung nachzuweisen. Für die Behandlung verschreibt er hochdosiertes Penicillin, das zwei Wochen lang eingenommen werden muss, und gegebenenfalls Bettruhe. Soweit die Niere keine irreversiblen Schäden erlitten hat, heilt die Entzündung in den allermeisten Fällen aus.
Abb. 33: Eine Nierenentzündung kann die Eigenbewegung der Niere einschränken. Durch leichtes »Palpieren« kann die Osteopathin die Eigenbewegung der Niere überprüfen.
So hilft der Osteopath
Wie alle anderen Infekte behandelt der Osteopath eine Nierenentzündung nicht im akuten Zustand, sondern entweder vorbeugend (siehe Harnwegsinfektionen) oder nachdem diese abgeklungen ist. Mit seinen Händen ertastet er Funktionsstörungen der Niere und löst diese, indem er dem Organ zu seiner ursprünglichen Beweglichkeit zurückverhilft. Seine Untersuchung beschränkt sich nicht nur auf die Niere selbst, sondern schließt den gesamten Urogenitalbereich und die Leber als Entgiftungsorgan mit ein.
Soweit die akute Entzündung schulmedizinisch mit Penicillin behandelt wurde, überprüft der Osteopath auch die Darmfunktionen und das Immunsystem. Das hochdosierte Penicillin zerstört nämlich die Darmflora und schwächt insgesamt die Körperabwehr.
Das können Sie tun
Halten Sie Nierengegend und Füße Ihres Kindes warm. Auch Nierenwickel helfen. Penicillin kann mit homöopathischen Mitteln ausgeschleust werden, um dessen Nebenwirkungen zu verringern.
Das Verhalten
So hilft der Osteopath bei Verhaltensstörungen
Konflikte, seelische Probleme, belastende, bedrohende oder ängstigende Situationen hinterlassen oft Spuren in den Strukturen des Körpers. Sie verursachen Spannungen, beispielsweise Bauchweh bei Angst, oder
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