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Osterfeuer (German Edition)

Osterfeuer (German Edition)

Titel: Osterfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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sie sich auch
diesmal kaum merklich gegen die Nähe der Umarmung, wie ein kleiner Vogel, der mit
flatternden Flügeln versucht, seinem Fänger zu entkommen.
    Betty bedurfte keiner Aufforderung.
Sie war noch etwas kleiner als Iris, dafür aber ziemlich rund und um sich von ihr
so richtig knuddeln zu lassen, musste Trude sich etwas niederbeugen.
    »Wir sind eben treue Seelen, uns
wirst du nicht los und wenn du nach Nordgrönland ziehen würdest! Und um unsere alte
Weiberrunde zu komplettieren, haben wir diesmal noch die Margot mitgebracht. War
doch eine Superidee, oder? Jetzt können wir perfekt in alten Zeiten schwelgen.«
    »W u n d e r b a r! Herzlich
willkommen auf dem Mühlenhof, alle zusammen.«
    »Ich finde das sehr bemerkenswert,
dass wir es geschafft haben, dieses Wochenende zu organisieren! Seit Jahren sprachen
wir davon und ich habe, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass wir das je verwirklichen
würden. Und welch ein Paradies hätten wir verpasst! Du bist wirklich zu beneiden,
Trude, weißt du das eigentlich?«
    Iris ließ ihren Blick umherschweifen
und breitete in gemessen großer Geste die Arme aus.
    »Für mich ist das der schönste Platz
auf Erden und ich habe auch nicht vor, hier wieder wegzugehen. Ich bin sehr glücklich
hier.«
    Trude meinte, was sie sagte. Sie
hatte auf dem Mühlenhof ihre Seelenruhe wieder gefunden und würde sie sich durch
nichts und niemanden wegnehmen lassen …
    »Dein neuer Ehemann lässt ja zumindest
finanziell nichts zu wünschen übrig. Was hast du nur, was wir nicht haben, dass
du immer das große Los ziehst?«
    Von wegen »Immer das große Los …«
– Trude zog es vor, Margots Kommentar zu überhören.
    »Und jetzt kommt – ich zeige euch
eure Kemenate!«
    Sie führte die drei Frauen auf einem
Kiesweg an der alten, runden Mühle vorbei, zu einem sich daran anschließenden, aus
Backsteinen gemauerten Häuschen.
    »Hier wohnt ihr. Das ist der ehemalige
Maschinenraum. Den haben wir vor ein paar Jahren zur Gästewohnung umgebaut. Oben
sind zwei Schlafräume und unten habt ihr den Wohnraum mit offener Küche und Bad.
Folgt mir, der Eingang ist auf der anderen Seite.«
    »Das ist ja ein Kleinod! Und so
gemütlich eingerichtet! Also, hier bleiben wir!«
    Der Fußboden bestand aus terracottafarbenen
Fliesen, darauf lag im Wohnbereich ein großer, bunter Flickenteppich vor einem alten
Kanapee, das ebenso wie zwei bequeme Ohrensessel mit einem naturfarbenen Leinenstoff
bezogen war. In der Wand dahinter befand sich ein offener Kamin. Eine alte hölzerne
Eckbank mit passendem Tisch und drei Stühlen bildete zusammen mit einer alten Kommode
die ganze Einrichtung. Die kleine Küchenecke auf der anderen Seite war praktisch
und unauffällig zugleich eingerichtet.
    Iris und Betty überboten sich mit
ihren Lobpreisungen.
    »Und dieser Ausblick! Wahnsinn!«
    »Ja, das ist was anderes als die
Berliner Straßenschluchten, nicht? Da, vor euren Fenstern grasen morgens die Hasen
und Rehe – das gehört alles zu unserem Wellness Programm für geplagte Großstadtmenschen!«
    Da der größte Teil der Wand gegenüber
der Eingangstür aus verglasten Türen bestand, ebenso die linke Stirnseite des Raumes,
machte der nicht übermäßig große Wohnraum den Eindruck großzügiger Weite. Und der
Blick konnte ungehindert über die kleine Kiesterrasse in die Wiesen und Felder schweifen,
die sich dahinter bis zum Horizont erstreckten und zwischen denen die Wasserfläche
des alten Mühlteichs glänzte.
    »Wie ist’s?
Wollt ihr erst mal auspacken? Ach so, in den Schlafräumen oben sind alle vier Betten
bezogen und Handtücher gibt’s im Schrank im Badezimmer. Wenn ihr durstig seid: Hier
sind Mineralwasser und Saft und ihr könnt euch auch einen Tee oder Kaffee kochen.
Nehmt, was ihr braucht.«
    Trude holte für den kleinen Narzissenstrauß
eine Vase aus einem der Schränke in der Küche, füllte sie mit Wasser und platzierte
sie in der Mitte des Holztisches, der vor der Eckbank am Fenster stand.
    »Hier ist übrigens auch alles da
an Geschirr und Töpfen – falls ihr euch selbst bekochen wollt…«, sagte Trude in
scherzhaftem Ton.
    »Selbst wenn wir das wollten, gehe
ich davon aus, dass Frau Bestsellerautorin es sich nicht nehmen ließe, an uns ihre
viel gepriesenen Trouvaillen englischer Kochkunst auszuprobieren …«, gab Margot
spöttisch zurück.
    »Vielen Dank, Trudi! Das ist alles
ganz wunderbar hier!«, Betty mischte sich eifrig ein.
    »Ich denke, wir holen unser Gepäck
und machen uns ein

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