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Ostern im Möwenweg

Ostern im Möwenweg

Titel: Ostern im Möwenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Boie
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die konnten ja auch im nächsten Jahr noch suchen, aber Petja und Vincent und Jul waren sogar jetzt schon zu alt.
    Petja hat aber gesagt, er kommt trotzdem mit. Er kann ja in die Knie gehen, dann sieht er viel kleiner aus.
    »Du siehst sowieso jung aus für dein Alter, Alter!«, hat Vincent gesagt.
    »Du aber auch, Alter, Digger!«, hat Petja gesagt. »Höchstens wie sechs!«
    Da hat Vincent ihm so zum Spaß eine gewischt, und ich war froh, weil es doch schade gewesen wäre, wenn Petja und Vincent und Jul nicht mitgekommen wären. Ich finde es immer so schön, wenn wir mit allen Kindern aus dem Möwenweg etwas zusammen machen. Und mit den Erwachsenen auch.
    Als wir auf der Wiese am Feuerwehrteich angekommen sind, hab ich gleich gesehen, dass da niemand gestanden hat, um zu kontrollieren, ob man mit dem Alter auch wirklich nicht schummelt. Der Mann vom Bürgerverein hat noch nicht mal gefragt, wie alt wir waren. Er hat sogar Vincent und Petja ganz freundlich auf die Wiese gelassen und dabei war Petja noch nicht mal in die Knie gegangen.
    Es gab ein richtiges Gedränge, so viele Kinder und Eltern waren am Feuerwehrteich unterwegs. Die meisten Kinder waren kleiner als wir, darum haben ihnen ihre Eltern ein bisschen beim Suchen geholfen. Aber wir haben unsere Ostereier auch alleine gefunden.
    Ich hatte meinen niedlichen Rucksack mit den Kängurus drauf mitgenommen, um die Eier da reinzutun, und Tieneke hatte ein echtes geflochtenes Osterkörbchen in Gelb und Maus seinen Kindergartenrucksack. Fritzi und Jul hatten beide leider nur einen Baumwollbeutel mitgebracht, wie man ihn zum Einkaufen nimmt, und Petja hat gesagt, ach, Mist, an Transportgefäße hat er gar nicht gedacht. Aber zum Glück hat seine Jacke große Taschen, dann kann er seine Ostereier ja da reintun. Vincent und Laurin haben gesagt, so machen sie es auch.
    Es waren übrigens lauter kleine Schokoladeneier in ganz vielen Farben, die haben überall im Gras rumgelegen, darum musste man zuerst noch nicht mal richtig suchen, so viele waren es. Aber die vielen Kinder haben die Eier auch ziemlich schnell aufgesammelt.
    Danach haben Tieneke und Fritzi und Jul und Maus und ich angefangen, unter den Bäumen nachzugucken und unter den Büschen und sogar im Schilf am Teich. Da lag aber nichts.
    »Das ist doch blöde, wenn wir alle zusammen gehen!«, hat Jul gesagt. »Wenn wir fünf Kinder sind, und da liegt ein Osterei, kann das immer nur einer kriegen! Wir müssen uns trennen, das steigert die Chancen!«
    Dabei hatte sie doch vorher gesagt, dass sie nur als stille Beobachterin mitkommt! Aber jetzt wollte sie wohl doch gerne ein paar Ostereier abkriegen.
    Die Jungs sind sowieso schon längst nicht mehr mit uns rumgelaufen, aber plötzlich ist Petja angerast gekommen und hat gerufen: »Leiht mir mal schnell eine Extratasche! Ich brauch was zum Schleppen!«
    Da hab ich gesehen, dass seine Jackentaschen alle vier total ausgebeult waren, ungefähr so, als wenn da in jeder Tasche mindestens ein Paket Mehl drinsteckt. Gar nicht wie kleine Ostereier! Das war doch komisch, dass Petja so viel gefunden hatte, und wir anderen hatten nur so wenig. Aber es hat jedenfalls gestimmt, dass er unbedingt eine Tasche braucht. In seine Jacke hat wirklich nichts mehr reingepasst.
    »Wer mir was leiht, kriegt auch was von der Beute ab!«, hat Petja wieder gerufen und dabei so ganz hektisch die Wiese mit den Augen abgesucht. »Gib her, Tara!« Dann hatte er sich schon meinen niedlichen Känguru-Rucksack geschnappt. Da waren sieben Eier drin, das wusste ich genau.
    »Ej!«, hab ich geschrien. »Und wo soll ich jetzt meine Eier reintun?«
    »Jacke!«, hat Petja über seine Schulter gebrüllt und war schon weggezischt. Und er hatte ja auch recht, die paar Eier, die ich gefunden habe, haben locker in meine Jackentaschen gepasst. (Leider hatte ich wieder meine alte Jacke an. Die schöne gelbe war ja noch schmutzig vom Osterfeuer.)
    Tieneke hat Petja hinterhergestarrt.
    »Wie macht der das, Tari?«, hat sie gefragt. »Wieso hat der so viele?«
    Da hab ich gesagt, dass ich keine Ahnung habe, aber das kriegen wir jetzt raus. Wir können ihm ja mal nachspionieren. Bestimmt ist da ein Trick dabei.
    »Trick geht doch gar nicht!«, hat Tieneke gesagt. »Was soll das denn wohl für ein Trick sein beim Ostereiersuchen? Oder glaubst du, der hat ein Fernglas?«
    Das hab ich eine gute Idee gefunden. Oder vielleicht hatte Petja sogar so ein tolles Nachtsichtgerät, wie sie das manchmal im Fernsehen zeigen,

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