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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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an. »Das … fühlt sich an wie echt. Das alles hier.« Sie schaute zu ihrem Sohn auf. »Du auch, obwohl ich … diese Version von dir noch nie zuvor gesehen habe.«
    »Ich fühl mich auch wie echt«, erwiderte er. »Und aussehen tu ich jetzt einfach so. Der andere, der ich früher war … tja, den gibt’s nicht mehr. Ihr müßt ihn nie wieder angucken und traurig sein, weil … weil er so aussah.«
    »Das hat uns nie was ausgemacht!«
    »Es hat euch was ausgemacht, wie mir zumute war, wenn andere Leute mich angeglotzt haben.« Er strich ihr eine über die Backe rollende Träne weg. »So wird es von jetzt an sein, Vivien. So schlecht ist es doch gar nicht, oder?« Er schluckte, dann sprang er abrupt auf und zog seine Eltern in die Höhe, als ob sie Kinder wären.
    »Wie stark du bist!«
    »Ich bin Thargor der Barbar – quasi.« Orlando zog eine Grimasse. »Aber ich glaub, ich geb den Namen auf. Er ist irgendwie … wuffig.« Er wollte jetzt los und sie herumführen. »Kommt, ich zeig euch mein Haus. Eigentlich gehört es mir gar nicht, ich hab’s mir nur von Tom Bombadil geliehen. Ich kann es haben, bis ich mir selbst eins gebaut hab.«
    »Tom…?«
    »Bombadil. Na, sag mal, den Namen mußt du doch noch kennen! Du hast doch damals gesagt, ich soll das Buch lesen.« Er nahm sie und drückte sie an sich. Als er sie losließ, wankte sie und war schon wieder in Tränen aufgelöst. »Ich will euch alles zeigen. Wenn ihr das nächste Mal kommt, werden die Grabwichte und Tom und Goldbeere und überhaupt alle da sein. Es wird ganz anders sein.« Er wandte sich zu Ramsey und Sam um. »Kommt, ihr beiden! Ihr müßt mal die Aussicht aufs Flußtal sehen, die ich hier habe.«
    Orlandos Eltern bürsteten sich gerade das Laub und das Gras von den Sachen, als sie über eine Bewegung zu ihren Füßen erschraken. Ein schwarzes, haariges und höchst seltsames Wesen kam unter einem der Randsteine am Weg hervor.
    »Mit den kleinen Psychos da mußte mal was unternehmen, Boß«, schrie es. »Die machen mich noch wahnsinnig!« Da erblickte es Orlandos Gäste und blieb mit unnatürlich weit aufgerissenen Augen stehen.
    Vivien machte unwillkürlich einen Schritt zurück. »Was …?«
    »Das ist Beezle«, sagte Orlando und grinste wieder. »Beezle, das sind meine Eltern, Vivien und Conrad.«
    Der unförmige Cartoonkäfer gaffte sie einen Moment lang an, dann machte er eine kleine Verbeugung. »Yeah, klar. Freut mich und so.«
    Conrad war ganz verdattert. »Das … es … das ist dieses Gearding.«
    Beezles schief stehende Augen wurden schmal. »Oh, reizend. ›Gearding‹, hä? Ich hab dem Boß gesagt, okay, vorbei ist vorbei, Schwamm drüber – aber wenn ich mich nicht irre, habt ihr bei unserm letzten Kontakt versucht, mir den Saft abzudrehen.«
    Orlando grinste. »Beezle hat die Welt gerettet, müßt ihr wissen.«
    Der Käfer winkte gönnerhaft ab. »Andere ham mitgeholfen.«
    »Und er wird hier bei mir bleiben und mir zur Hand gehen. Und auf Abenteuer.« Orlandos Haltung straffte sich. »He! Ich muß euch von meinem neuen Job erzählen!«
    »Job?« fragte Conrad matt.
    »Wir … wir freuen uns, dich kennenzulernen, Beezle«, sagte Vivien zaghaft, aber sie sah nicht sehr erfreut aus.
    »Für dich immer noch ›Mister Bug‹, Lady«, knurrte er, dann strahlte er plötzlich über sein ganzes Cartoongesicht. »Ach was, war nur’n Witz. Laß gut sein. Gear ist nicht nachtragend.«
    Weitere Debatten wurden von einer Wolke winziger gelber Affen verhindert, die kreischend aus dem Wald gesaust kamen.
    »Beegle Buzz! Ham dich!«
    »Spielen komm’!«
    »Käferkille spielen!«
    Beezle stieß einen Schwall Flüche aus, die sich wie die akustische Umsetzung eines Satzzeichensalats anhörten, dann verschwand er wieder im Boden. Die Äffchen hingen enttäuscht in der Luft.
    »Kein Spaß«, piepste ein Stimmchen.
    »Wir haben grad was vor, Kids«, teilte Orlando ihnen mit. »Könnt ihr ’ne Weile woanders spielen gehen?«
    Der Affentornado wirbelte ihm ein paarmal um den Kopf und stieg dann in die Luft auf.
    »Okay, Landogarner!« kreischte ein Äffchen. »Gehn wir halt.«
    »Kilohana!« quiekte ein anderes. »Los, gehn wir die Steintrolle anpupen!«
    Die gelbe Wolke ballte sich zusammen und flitzte blitzschnell über die Hügel. Orlandos Eltern standen da wie Unfallopfer, so offensichtlich von allem überrollt, daß Ramsey ihnen am liebsten den Rücken zugekehrt und diskret weggeschaut hätte.
    »Keine Bange, es geht hier nicht immer so hoch

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