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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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laut: „Stop!“
    Anne zielte mit einer abgesägten Schrotflinte auf die drei Männer und betrachtete sie ruhig. Sie hatte die Lider halb gesenkt und ließ die Kerle nicht aus ihrem eisernen Blick. Ihre Hände zitterten nicht und die Art und Weise, wie sie die Flinte handhabte, zeigte, dass sie damit umzugehen wusste.
    Naree hätte beinahe vor Schreck laut aufgeschrien, sie atmete schnell und drückte Ricardas Hand als wollte sie ihr die Knochen brechen. Die linke Faust drückte sie in ihren Schoß, sie schien zwischen den Optionen zu schwanken, in Ohnmacht zu fallen, weg zu rennen oder wie Loths Frau zur Salzsäule erstarrt, einfach sitzen zu bleiben. Ricarda reagierte nicht, sie hatte den Blick auf der Flinte festgenagelt und dachte gar nichts.
    Auf einmal hielt Eyleen Rickys andere Hand fest und schaute sie bleich an. Ricky riss sich von der Waffe los und sah sie an. Ihre dunklen Augen hatte Eyleen vor Angst weit aufgerissen, die Lippen öffneten und schlossen sich tonlos. Sie schienen zu flehen, sie von hier fortzubringen. Ricardas Blick irrte zu Oliver, doch der stand mit dem Rücken zu ihr vor den Fremden.
    „Die Herren möchten gehen. Was sie verzehrten, geht aufs Haus, aber nun spreche ich einen Lokalverweis aus. Und zur Info, hier befinden sich noch ein paar Männer mehr auf dem Gelände und ich habe Funkkontakt zur Policestation in Alice Springs. Mit dem Helikopter sind die Officer in zehn Minuten hier. Klar?“
    „Alles klar.“ Der Typ ohne Messer, anscheinend noch der nüchternste der Runde, hob abwehrend die Hände und stieß seine Kumpel an. „Wir gehen jetzt zu unserem Zelt auf dem Campingplatz und machen keinen Ärger mehr.“
    Zähneknirschend verzogen sich die drei. Sie spürten, dass sie hier nichts ausrichten konnten und keine Sympathien besaßen. Der kleinere von ihnen brummte etwas und bekam vom Sprecher einen Stoß in den Rücken. Heftig riss er die Tür auf. „Los, raus hier!“
    Als sie weg waren, sagte Anne: „Danke. Ich spendiere eine Runde aufs Haus.“
    Jeff, Jim und Joe hatten sich ruhig verhalten, aber aufmerksam alles beobachtet und waren bereit gewesen, in einen eventuellen Kampf einzugreifen. Jetzt bedankten sie sich auch herzlich für die Solidarität. Jim reichte jedem die Hand, Jeff und Joe nickten den anderen zu.
    „Ist schon gut. Es ist, wie ich sagte, ihr seid unsere Freunde“, sagte Dundee und sah sich um. Alle nickten. „Du hast die Lage geklärt, schnell und präzise wie immer“, lobte er Anne.
    Naree schenkte Jim einen tiefsinnigen Blick und Ricky umarmte Oliver. „Mein Held“, sagte sie zu ihm. Dann reichte sie Dundee die Hand. „Super reagiert“, sprach sie ihm ihre Anerkennung aus nickte zu Anne. „Und deine Frau oder Exfrau ist auch nicht ohne, sie hat die Situation gerettet. Ich saß nur da und hatte eine höllische Angst.“
    „Das ist normal.“ Dundee lächelte sie warm an. „Du bist die Frau und wir die Männer.“
    John reichte Anne die Hand und seine Augen leuchteten sie an. „Great!“
    „Ich bin ja auch eine Frau, aber weiß mich meiner Haut zu wehren und das ist mein Restaurant, hier herrschen Anstand und Ordnung. Rassenhass hat hier nichts zu suchen. Mach du dir keine Gedanken, Schätzchen, du bist hier fremd und nur Touristin.“ Anne strich Ricarda über die Schulter. „Wäre mir das in Deutschland passiert, hätte ich auch nur dagesessen und gehofft, dass es vorbei geht.“
    Sie stießen mit Orangensaft, der aufs Haus ging, an. Naree fragte nachdenklich Dundee: „Passiert hier so etwas öfter?“
    „Nicht öfter als überall auf der Welt.“ Er nickte John zu.
    John wiegte den Kopf. „In den Vereinigten Staaten sind die Rassenunstimmigkeiten weniger geworden. Meistens leben Schwarze, Weiße, Indianer oder Chinesen friedlich zusammen, aber es gibt natürlich Gruppierungen und auch Einzelpersonen, die etwas gegen Andersfarbige oder Leute mit anderem Glauben haben, das ist normal.“
    „Das ist in Deutschland nicht anders“, meinte Oliver. „Doch das sind Einzelfälle. Meistens werden Ausländer angefeindet, die nach Deutschland kommen. Ich finde das schrecklich, aber es ist kaum zu ändern. Dazu muss die breite Masse der Menschen umdenken und akzeptieren, dass wir alle nur Menschen sind.“
    „Ich war eben sehr geschockt“, gab Naree zu. „In Thailand leben alle Menschen friedlich zusammen, ob sie nun Ausländer sind, Buddhisten, Christen oder Juden, ganz egal.“
    Eyleen sah sie an. „Ich glaube, Einzelfälle gibt es bei uns

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