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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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Wunsch und seine Augen leuchteten auf, wenn ihr Blick ihn traf. Sie fragte Oliver: „Ist das Wasser nicht kalt?“
    „Nee, es war sogar ziemlich warm, anscheinend fließt es schon ein großes Stück durch die Landschaft und wird von der Sonne aufgeheizt.“
    Eyleen schaute neidisch zu Naree. Sie saß allein, Jeff und Joe hatten sich zusammen einen Platz gesucht, aber nicht bei ihr. Jetzt raffte sie sich auf, ging zu den beiden und setzte sich neben sie. Leise begann sie, sie auszufragen, wie ihnen das Fotoshooting gefallen hatte.
    „Du denkst also, wir schafften die Aufnahmen oben über dem Canyon heute noch?“, fragte Oliver Dundee.
    Der kaute und nickte bedächtig. „Sicher.“
    „Das ist great“, kam von John.
    Nachdem er satt war, legte sich Dundee lang ausgestreckt hin, legte sich den Hut übers Gesicht und schlief. Oliver, Jim und John machten sich auch lang und ruhten, Eyleen unterhielt sich leise mit den beiden Aborigines. Ricky und Naree waren ausgeruht und weder müde noch erschöpft. Sie liefen am Bach entlang und suchten Tiere und Pflanzen. Das Wassere war kristallklar, sie sahen jedoch keine Fische oder andere Tiere darin. Wahrscheinlich trocknete der Wasserlauf in der heißesten Sommerzeit völlig aus. Als sie sich ein Stück von den anderen entfernt hatten, fragte Naree: „Was hälst du von Jim?“
    Ricky lächelte. „Ich halte ihn für einen ehrlichen Kerl, der in Ordnung zu sein scheint. Ich denke, er gefällt dir und du magst ihn. Er sieht gut aus und mir gefällt er auch, aber ich habe Oliver, den behalte ich und ich gebe ihn nicht wieder her.“ Sie lachte. „Wenn ich sehe, wie Jim dich ansieht, dich behandelt, sich um dich kümmert, freue ich mich. Ich würde mich aber noch viel mehr freuen, wenn er ein Thailänder wäre oder zumindest in Thailand leben würde. Denn so, wie es jetzt ist, kann er nur ein Urlaubsflirt sein, aus dem nichts Ernstes werden kann, leider.“ Sie strich Naree über den Arm und über die Schulter.
    Naree schüttelte den Kopf. „Warum denkst du das? Ja, ich finde ihn auch supernett und süß, er ist aufmerksam, rücksichtsvoll und respektiert mich als Frau, das reichte bei uns aus, um zu heiraten. Viele Thaifrauen heiraten Ausländer, Europäer, Australier, Amerikaner, meistens geht es darum, dass der Mann Geld besitzt oder genug Geld verdient, um die Frau zu versorgen. Bei uns gibt es kein Geld vom Staat, wer keine Arbeit findet, nicht arbeiten will oder kann, bekommt nix und muss hungern, betteln oder sich als Frau für Sex verkaufen.“ Das letzte sagte sie leise und stockend, traurig. „Wenn ein Mann gut ist und Geld hat, warum soll man ihn dann nicht heiraten? Wenn noch Liebe hinzukommt, ist es natürlich viel besser, aber es geht auch ohne. Ich glaube, ich könnte Jim lieben und ich denke, er kann das Modeln als Job machen und viel Geld damit verdienen. Wenn dann das Geld da ist, ziehe ich zu ihm oder er kommt nach Thailand, wo ist das Problem? So geht es doch vielen Paaren. Oft bleibt der Mann noch jahrelang in seinem Land, ehe er nach Thailand kommt oder die Ehefrau zu sich holt.“
    „Wenn du das so siehst ...“, sagte Ricky nachdenklich. „Bei uns in Deutschland funktionieren Fernbeziehungen selten, nicht einmal, wenn beide nur ein paar hundert Kilometer auseinander leben.“
    „In unserem Dorf bei Sisaket leben zwei Frauen, die mit ausländischen Männern verheiratet sind. Eine hat einen Amerikaner, eine einen Russen. Sie sehen ihren Mann jeweils ein Mal im Jahr, wenn die Männer sie besuchen.“
    „Ich könnte so nicht leben“, dachte Ricarda laut.
    Viertel vier brachte sie Dundee nach oben auf den Kamm. Die Wolken hatten sich stark gelichtet und der weißgelbe Stern brannte wieder heiß herab. Dundee kannte ein paar Stellen, wo eine fantastische Aussicht über das Land reichte oder spektakuläre Einblicke in den gewundenen steilen Canyon gewährte und Master Pic war ganz aus dem Häuschen. Besonders freute ihn, dass hier oben ein Wind wehte und sowohl Olivers langes blondes Haar flattern ließ, als auch die wilden Mähnen der Jungs. Er hatte unten am Bach mehrmals über fehlende Windmaschinen geklagt. Jetzt fand Oliver auch Zeit und Gelegenheit, mit John über seinen Fotografier-Lehrgang zu reden. Er erzählte, was er bereits gelernt hatte und wie er die Fotos hier oben machen würde. John gab ihm wertvolle Tipps und ließ ihn eine Fotoserie selber knipsen.
     

 
     
5
     
    Auf der Rückfahrt drehte Dundee das Radio an und zappte durch die

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