Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
Vom Netzwerk:
Stufen auf einmal nehmend, hinter Faith her. Als er sein Schlafzimmer betrat sprang ihm als erstes der gepackte Koffer ins Auge, der am Fußende des Bettes stand. Aus dem angrenzenden Bad kamen Geräusche und er trat an die geschlossene Tür. Vorsichtig klopfte er dagegen und lauschte.
    „Faith?“
    Er hörte sie husten, dann erklang die Toilettenspülung. Wasser rauschte in das Waschbecken und einen Augenblick später öffnete sich die Tür. Sie ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen.
    „Du kannst hinein gehen.“
    Ihre Stimme war leise und völlig frei von irgendeiner Emotion.
    „Du weißt, dass ich nicht deshalb hier bin“, entgegnete er. Unsanft griff er nach ihrem Arm und drehte Faith zu sich herum. Sie vermied es immer noch ihm ins Gesicht zu sehen. „Was ist hier los?“ Er deutete auf den Koffer. „Du siehst mich nicht an, du hast deinen Koffer gepackt. Was hast du vor? Sprich mit mir Faith.“ Sie festhaltend griff er nach ihrem Kinn und zwang sie ihn anzusehen. Wie eine willenlose Puppe hing sie in seinen Händen. „Ist es wegen Marilyn?“ Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und Ian seufzte, als ihm langsam dämmerte was los war.
    „Ich habe gesehen, dass ihr euch geküsst habt“, flüsterte Faith. Als er auffahren wollte, schüttelte sie den Kopf. „Ich habe auch gesehen, dass sie sich im Stall vor dir ausgezogen hat.“
    Verärgert zogen sich seine Brauen zusammen. Sie vertraute ihm nicht. Trotz allem was geschehen war.
    „Ach ja? Hast du auch gesehen, dass ich ihr einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet habe?“ Mit unbeweglicher Miene verneinte Faith stumm. Ian ließ die Hände sinken und entfernte sich einen Schritt von ihr. Er fühlte sich zutiefst verletzt.
    „Ich kann das nicht mehr.“ Er knirschte mit den Zähnen. „Du musst dich entscheiden, was du willst, Faith. Ich liebe dich, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Dass ich mein Leben mit dir verbringen will und verrückt nach dir bin, weißt du ebenso. Das und Sam verbinden uns.“ Kopfschüttelnd atmete er tief durch. In ihm drin war ein brennender Schmerz. „Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, wofür ich mich schämen müsste. Du bist die einzige Frau die ich will, aber bevor du das nicht endlich begreifst und mir vertraust, hat es keinen Sinn hier weiter zu machen.“
    Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, schluckte hart und drehte sich um. Ein Teil von ihm hoffte darauf, sie würde ihm hinterher rufen, während er das Zimmer verließ, aber sie blieb stumm.
    Ärger und Enttäuschung tobten in ihm.
    Seine Wut auf Marilyn steigerte sich in ungeahnte Höhen. Nachdem ihm heraus rutschte, dass Faith Samanthas leibliche Mutter war, hatte seine Ex-Frau sich rasch von ihrem ersten Schock erholt. Er hatte dabei zusehen können, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Ihre Worte troffen regelrecht vor Sarkasmus, als sie darüber sinnierte, ob Faith sich wohl deshalb auf ihre Stellenanzeige gemeldet habe, weil sie wusste sie könne auf diesem Weg an ihre Tochter heran kommen.
    Eigentlich wollte er ihr gar nicht zuhören, dennoch spann sie den Gedanken weiter. Als er nicht reagierte wie sie es sich wohl erhoffte und er sich nicht gegen Faith stellte, hatte sie ihm gedroht, dass sie die Angelegenheit keineswegs auf sich beruhen lassen würde. Immerhin besaßen sie beide das Sorgerecht und sie war überzeugt einen Anspruch darauf zu haben, dass sie bestimmen konnte mit wem Samantha Umgang pflegte.
    Ian war sich nur allzu bewusst darüber, dass er bald Post von ihrem Ehemann bekommen würde, der auch ihr Anwalt war. Zu Ians Bedauern war Neill ein Mann der kein Problem damit hatte, dass seine Frau sich außerhalb ihrer Ehe mit anderen Kerlen vergnügte. Also fiel es für Ian flach ihr eins auswischen zu wollen, indem er Neill davon erzählte, was sie bei ihm versucht hatte. Es war zum Verrücktwerden.
    Als er die Treppe hinab ging, hörte er die Stimmen der Frauen, die sich in der Küche unterhielten. Hennys lautes Lachen schallte durch die Räume. Seufzend wandte Ian sich ab, verließ das Haus und ging zurück zum Stall. Er würde Missy und Joy zurück auf die Weide schicken, um sich anschließend mit Buster auf den Weg zu machen und die Zäune abzureiten. Für den Augenblick war ihm die Lust auf Gesellschaft vergangen, er wollte allein sein.
    Ein oder zwei Nächte in der freien Natur würden ihm vielleicht helfen die Dinge wieder klarer zu sehen und Abstand zu gewinnen. Der Rest lag nun bei Faith. Wenn ihr irgendetwas an

Weitere Kostenlose Bücher