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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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allerdings Anlass zur Sorge machte war Samantha gewesen. Sie war ungewohnt still und hatte auf Faiths Nachfrage abweisend reagiert. Kurz nach dem Abendessen verabschiedete sie sich bereits und zog sich in ihr Zimmer zurück. Zweimal hatte Faith versucht mit ihr zu reden, aber Samantha weigerte sich ihr eine Antwort auf eine ihrer Fragen zu geben. Das Mädchen war plötzlich wie ausgewechselt. Nichts erinnerte mehr an die aufgeschlossene, fröhliche Vierzehnjährige, die Faith in den Wochen zuvor erlebt hatte.
    Weder Ian noch Elaine hatten eine Erklärung für das Verhalten und auch die beiden Lehrer hielten es in erster Linie für pubertäre Stimmungsschwankungen. Irgendwann gegen halb elf hatten Faith und Ian sich von ihren Gästen verabschiedet. Während Annie das Gästezimmer bezog, in dem Faith anfangs selbst genächtigt hatte, machte Phil es sich auf dem Wohnzimmersofa bequem. Sie wollten bereits am nächsten Tag wieder abreisen, um die nächste Farm zu besuchen, darum verzichtete er auf ein anderes Quartier.
    Als Faith schlaftrunken auf der Toilette saß, fiel auf dem Korridor eine Tür ins Schloss. Sie hob den Kopf und lauschte in die Dunkelheit. Die Stille im Haus erschien ihr unnatürlich und als sie schon glaubte sich geirrt zu haben, vernahm sie einen leisen Laut. Alarmiert erhob sie sich, spülte und wusch sich die Hände am Waschbecken. Auf Zehenspitzen schlich sie durch das Schlafzimmer, griff sich ein T-Shirt und Ians Boxershorts und zog sich an. Leise öffnete sie die Tür, schlüpfte in den Korridor hinaus und blieb erneut bewegungslos stehen. Unwillkürlich hielt sie den Atem an.
    Das nächste Geräusch lockte sie den Flur entlang, bis sie vor der Tür zu Samanthas Schlafzimmer stehen blieb. Sachte legte sie eine Hand auf das Holz, drückte die Wange an die Tür und lauschte. Ein unterdrücktes Schluchzen erklang von der anderen Seite. Faith schluckte. Mit wildem Herzklopfen umschlossen ihre Finger den Türknauf, drehten ihn und sie stellte erleichtert fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
    Das Zimmer ihrer Tochter lag im Zwielicht. Die Vorhänge vor den Fenstern waren nicht zugezogen, so dass die schmale Mondsichel genug Licht hinein warf, um Umrisse zu erkennen. Faith vernahm ein leises Wimmern aus der Richtung, wo Samanthas Bett stand.
    „Sam?“
    Das Mädchen schnappte erschrocken nach Luft. Faith konnte hören wie die Vierzehnjährige schluckte und die Nase hochzog.
    „Schatz, bist du okay?“ Vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend ging Faith zu dem Bett hinüber und sah Samantha auf der Matratze liegen. Ihre Tochter hatte sich zu einer Kugel zusammen gerollt und ihr Gesicht in einem Kissen vergraben.
    Sachte ließ Faith sich auf der Kante nieder, legte eine Hand auf Samanthas Bein und wartete geduldig.
    „Er will mich nicht.“
    Ein weiteres Schluchzen stieg aus den Tiefen des Kissens und Samanthas Schultern bebten. Faith strich sanft über ihren Arm und ließ das Mädchen einen Moment lang ihren Gefühlen nachgeben. Ihr Herz pochte unregelmäßig und aufgeregt in ihrer Brust.
    „Wer will dich nicht?“, wollte sie nach einer Weile wissen.
    „Phil.“
    Tief einatmend holte Faith Luft und zwang sich zur Ruhe. Sie hatte einen vagen Verdacht gehabt, als sie dem jungen Lehrer heute zum ersten Mal gegenüber stand. Samantha war so anders gewesen in seiner Nähe und es fiel ihr schwer ihm in die Augen zu sehen.
    „Bist du sicher?“
    Ein weiteres Schluchzen erklang und Samanthas Kopf begann heftig in das Kissen hinein zu nicken. Immer noch sah sie Faith nicht an.
     
    „Ich war eben bei ihm. Ich habe ihm gesagt, dass ich in ihn verliebt bin. Er hat mich weg geschickt und gemeint, ich sei zu jung.“ Ein erleichtertes Aufseufzen unterdrückend versuchte Faith ihr Herzklopfen unter Kontrolle zu bekommen. Lieber Himmel, sie konnte froh sein, dass Phil genug Verstand besaß. Auch wenn ihre Tochter erst vierzehn war, nannte sie doch ein ausgesprochen hübsches Gesicht und den gerade erblühenden Körper einer jungen Frau ihr Eigen. Samantha hob den Kopf. „Du sagst mir jetzt nicht auch, dass ich zu jung bin, oder?“
    Im Halbdunkel konnte Faith sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    „Welches Recht habe ich dir Vorhaltungen zu machen, Schatz?“, fragte sie zurück. „Ich war siebzehn, als du zur Welt gekommen bist. Ich habe mich Hals über Kopf einem Jungen an den Hals geworfen, der mich fallen ließ, als es brenzlig wurde.“
    „Ich wollte ja nicht mit ihm schlafen“, erwiderte

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