Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Ex-Frau, während diese ungebeten in dem Schlafzimmer stand, dass Faith nun mit Ian teilte.
Wie war sie überhaupt hier herein gekommen?
Sie stellte die Frage laut und ein maliziöses Lächeln legte sich über Marilyns volle Lippen.
„Wenn ich Sie erinnern darf, Mrs. Duncan, ich war über viele Jahre mit Ian verheiratet und das Bett, in dem Sie da liegen war meine Spielwiese.“ Mit einem verächtlichen Schnauben taxierte sie Faith. „Er muss wohl ausgehungerter nach Sex sein, als ich gedacht habe, wenn er sich mit Ihnen vergnügt.“
Obwohl ihr bewusst war, dass Marilyn sie aus reiner Boshaftigkeit verletzen wollte, versetzte es Faith dennoch einen Stich.
„Das geht Sie nun wirklich nichts an, Mrs. Harris“, bemerkte Faith, setzte sich auf und bedeckte ihre Blöße krampfhaft mit der Bettdecke. „Ich möchte Sie jetzt wirklich bitten, das Zimmer zu verlassen.“
Marilyn lachte leise auf und das tückische Lächeln in ihrem Gesicht vertiefte sich.
„Er ist gut im Bett, nicht wahr?“
Der vertrauliche Ton gefiel Faith gar nicht. Unangenehm berührt spürte sie wie sie rot wurde. Stumm und ablehnend starrte sie Marilyn an. Die schien es allerdings nicht im Geringsten zu stören, dass es Faith die Sprache verschlagen hatte.
„Wissen Sie, Faith, Sex war zwischen mir und Ian nie ein Problem. Im Gegenteil.“ Gelassen schlenderte Marilyn zum Kleiderschrank hinüber, öffnete ihn und gab einen Laut von sich, der stark an das Zischen einer Schlange erinnerte. Mit spitzen Fingern hob sie eines von Faith Kleidern heraus und betrachtete es geringschätzig. „Das war wahrscheinlich mit einer der Gründe, warum seine Mutter ein solches Problem mit mir hatte. Weil wir immer und überall Sex miteinander hatten. Es gab einfach keine Tabus für uns.“ Sie warf das Kleid zu Faith auf das Bett und musterte erneut deren verhüllte Gestalt.
Faith begann sich zunehmend unwohler zu fühlen und sie wünschte sich sehnlich Ian an ihre Seite, der Marilyn aus dem Zimmer warf.
„Ian ist der beste Liebhaber, den ich je hatte“, fuhr Marilyn ungerührt fort. „Erst mit dem Kind hat sich alles geändert.“
Sie schloss die Türen des Kleiderschrankes, trat neben das Bett und setzte sich zu Faith auf die Matratze. Ihre Augen bohrten sich in Faiths erschrockenen Blick.
„Ganz egal wie süß und anschmiegsam Sie sind, Faith. Sie haben keine Chance gegen das was ich und Ian miteinander teilen. Der Sex zwischen uns war und ist formidabel. Selbst wenn er Ihnen vielleicht verheißungsvolle Versprechungen gemacht haben sollte ... wenn ich ihn zurück will, bekomme ich ihn. Sie sollten sich damit abfinden, dass Sie ihn auf Dauer nicht halten können.“ Marilyn grinste breit. „Ganz egal wie lang wir schon voneinander getrennt leben oder das ich mittlerweile mit einem Anderen verheiratet bin. Ian beschert mir immer noch die grandiosesten Orgasmen und wozu sollte er Sie weiter in seinem Bett behalten wollen, wenn er mich jederzeit haben kann.“
Ihr Blick glitt über Faiths blasses Gesicht.
„Sie sollten sich jetzt anziehen und sehen, dass Sie Ihre Koffer packen, Faith. Ian weiß, ich bin einem Vergnügen zu dritt nie abgeneigt, aber ich bezweifle, dass Sie daran Spaß hätten. Ein weiterer Grund, warum es zwischen ihm und Ihnen niemals auf Dauer funktionieren wird.“
Hoheitsvoll erhob sie sich, wandte sich der Tür zu und schenkte Faith einen letzten kühlen Blick, als sie ihre Hand auf den Türgriff legte.
„Ich werde Ian suchen und ihm jetzt geben, was er bei Ihnen ohnehin nicht bekommt. Gehen Sie, Faith, solang er Ihnen das Herz noch nicht gebrochen hat.“
Ihr ein bedauerndes Lächeln schenkend, öffnete Marilyn die Tür und verließ das Zimmer.
Ian hob den Kopf, als er das Geräusch harter Absätze auf dem Betonboden der Stallgasse vernahm. Er hatte am Morgen die Pferde auf die Weide getrieben und war nun noch damit beschäftigt gewesen, sich um Missy und ihr Fohlen zu kümmern. Die kleine Joy, wie Faith das Fohlen getauft hatte, war schon seit fast drei Wochen täglich mit ihrer Mutter auf den Weiden unterwegs. Ian hatte vor einer Stunde festgestellt, dass der letzte vertrocknete Rest des Nabelstumpfes endlich abgefallen war. Weil das Fohlen nun ein wenig Wundflüssigkeit verlor, hatte er Missy und Joy zurück in den Stall gelockt, um die kleine Stute mit Puderspray zu bearbeiten.
Stirnrunzelnd trat er an die Boxentür und glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er Marilyn erkannte, die sich durch die
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