Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Mit dem Rücken zu Ian blieb sie stehen. Einen verführerischen Blick über die Schulter zu ihm werfend, sah sie ihn an. Die Beine auseinander gestellt beugte sie sich vor und streckte ihm provokant und in eindeutiger Pose den unverhüllten Unterleib entgegen.
„Komm schon, Ian“, raunte sie. „Wir wollen doch gar nicht mehr unser Leben teilen. Ich will nur Sex mit dir und du darfst ihn rein stecken wo du willst.“
Zähneknirschend wandte Ian sich ab, trat in die Box zu Missy und Joy und beugte sich neben der Tür hinunter. Als er wieder in den Gang trat, hatte Marilyn sich aufgerichtet und ihm halb zugewandt. Der kalte Inhalt des Wassereimers schlug ihr ins Gesicht und gegen den unbedeckten Leib.
Mit einem spitzen Schrei schnappte Marilyn nach Luft. Eindeutig schockiert starrte sie auf die Wasserlache die sich zu ihren Füßen bildete. Ian traf ein mörderischer Blick. Er grinste breit.
„Ich versuche dir nur dabei zu helfen dich wieder abzukühlen.“ Mit einem Schulterzucken stellte er den Eimer ab.
„Idiot!“, fauchte Marilyn erbost. Sie trat zurück zu dem kleinen Haufen aus Kleidern, die sie achtlos hatte zu Boden fallen lassen und zog sich wieder an. Die Bluse klebte an ihren nassen Brüsten.
„Ich nehme an, du vögelst lieber die fette Lehrerin deiner Tochter“, stellte Marilyn fest.
„Es geht dich nichts mehr an, was ich mit wem tue, Mary“, erwiderte er ungerührt. Langsam schloss sie den letzten Knopf, hob den Rock hoch und zog ihn sich über die Hüften. Das Geräusch des zuziehenden Reißverschlusses erfüllte den Stallgang.
„Erklär es mir trotzdem“, verlangte Marilyn. „Du könntest mich haben, ganz ohne Verpflichtungen. Ich sehe um Längen besser aus und mein Körper ist ein Traum. Was hat sie an sich, dass du das abschlägst?“
„Herz und Seele.“
Stirnrunzelnd musterte Marilyn ihn einen Moment lang.
„Du liebst sie tatsächlich.“
Es klang fast wie eine Frage, aber Ian weigerte sich ihr darauf in irgendeiner Form zu antworten.
„Das ist alles?“, wollte sie wissen. „Alberne Gefühle halten dich davon ab zu nehmen was ich dir biete.“ Ein verächtliches Lächeln lag auf ihren Lippen. „Dafür vögelst du lieber diese dicke Kuh.“
Missmutig stolzierte sie auf Ian zu, der sie mit finsterem Blick zu erdolchen versuchte.
„Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass sie damals in einen Gerichtsprozess verwickelt war. Angeblich soll sie mitverantwortlich sein für den Tod eines elfjährigen Jungen.“
Seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen.
„Ich kenne die Geschichte“, erwiderte er. Ihre Augen wurden schmal.
„Oh, ich glaube nicht, dass du dir über die Gefahr bewusst bist, in der deine Tochter sich befindet“, bemerkte Marilyn gehässig. „Die gute Faith Duncan ist nur deshalb eine Berühmtheit geworden, weil dieser Junge sich aus dem obersten Stockwerk einer Privatbank in den Tod gestürzt hat. Er hat es getan, weil sie vorher seine Lehrerin war und es wird erzählt, ihr Verhältnis zueinander sei nicht so gewesen wie es sich für eine Lehrerin und ihren Schüler gehört.“
Gereizt starrte Ian sie an. Die Hände zu Fäusten geballt unterdrückte er den Wunsch sie an den Haaren zu packen und in den nächsten Wassertrog zu werfen.
„Erstens, war seine Name Jake und Faith hat mir alles erzählt. Zweitens, wärest du so überzeugt gewesen von ihrer Schuld, wie du jetzt vorgibst zu sein, hättest du Samantha wissentlich in Gefahr gebracht. Das wirft ein sehr schlechtes Licht auf dich, liebe Marilyn. Drittens, habe ich keinen Anlass zur Sorge, denn Sam ist bei kaum jemandem besser aufgehoben als bei Faith.“
„Ach, als nächstes erzählst du mir noch, die kleine Dicke ist wie eine Mutter für Samantha.“
„Sie ist nicht nur wie eine Mutter, Mary. Faith ist Samanthas leibliche Mutter.“
7. Kapitel
Faith hatte immer noch das Gefühl einen Besen verschluckt zu haben. Es war eine knappe halbe Stunde her, seit Marilyn sie in Ians Schlafzimmer überrascht hatte. Nachdem seine Ex-Frau abgerauscht war, hatte sie sich hastig angezogen und war, ohne sich überhaupt die Zähne zu putzen, hinter Marilyn her gelaufen.
Wie ein Dieb hatte sie sich an die Außenwand des Stalls gedrückt und heimlich das Gespräch zwischen Ian und Marilyn belauscht. Die schöne, sexy Marilyn die Ian eindeutig zu verstehen gab, was sie von ihm wollte. Er war ablehnend gewesen, aber Faith hatte gesehen, wie er schlucken musste als seine Augen den nackten, vollkommenen
Weitere Kostenlose Bücher