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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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umchen und trocken en, bl ü tenlosen B üschen. Ein Mann mit Short s und weißen Kniestrümpfen führte einen fetten Dackel die Straße entlang. Der Hund setzt sich zu m Kacken auf den Rasen vor der Adventsk i r che. Andy reckte den Hals. Im Vorbeifahren konnte er beobachten, wie der M ann vergeblich versucht e , den Hund wegzuzerren.
    „H ier war früher ´en bissc h en mehr los, weil jeder durchfuhr, der zur Küste wollte, aber seitdem sie den Hig hw ay ausge bau t haben ...“
    Scotty versuchte, den Sch l aglöchern auszu w e ichen.
    „Gab wohl auch, ´n bisschen Ä r ger mit den Ab origines. Na ja, das Übliche. H i er soll aber jetzt ´ n Bowling Club hin mit Spielautomaten und so.“
    Andy hörte nicht zu. Er war viel zu müde, und außerdem wusste er, dass er sow i eso nicht bl ei ben wür d e.
    „Findest sicher einen, der dich weiter mitnimmt“, meinte Scotty. Andy kurbelte das Fenster hinunter . Eigentlich sah es in Quilpie genauso aus. Dort gab es viel leicht ein paar Straßen und Häuser mehr. Er sah einen langen B a l kon mit der Aufschrift: Pub Coocooloora . Und davor eine n massig e n Aborigine mit grauschwarzem Haar, der ihnen nachstarrte. Erst als Scotty sagte: „So, Endstation!“, beme rk te Andy, dass sie in einen Hinterhof gefahren waren. Scotty stellte den Motor ab.
    „ Da du gerade da bist, kannst du mir was reintragen helfen.“ Scotty kletterte aus dem Auto und Andy sah, dass er ein steifes Bein hatte. Er rutschte vom Sitz und stand in der warmen Sonne.
    „He!“, hörte er von hinten Scotty rufen und ging um den Lieferwagen herum. Scotty stand im Laderaum und ließ au ch schon einen Karton mit Brot in Andys Arme fallen. E r selbst nahm einen kleineren Karton, hinkte voraus zu einer grauen Eisentür und st i e ß sie auf. Andy sah in eine dunkle Höhle. Es roch nach Schinken, Schokolade und Putzmittel. Er stolperte hinter Scotty durch den vollgestellten Lagerraum in den Laden.
    „Hi, Scotty!“, hörte Andy eine F rauenstimme hinter den Regalen. Dann sah er einen blonden Pferdeschwanz und dan n ihren Mund , der ihn irgendwie irritierte.
    „Sie haben hier eine Leiche gefunden“, sagte sie ohne Einleitung. Sie war so aufgeregt, dass sie Andy nicht wahrnahm. „Unten, wo sie den Parkplatz für den Bowling Club gebaut haben!“
    „Jesus!“ Scotty stellte ächzend den K arton ab. „Hier in diesem verschlafenen Kaff? Ermordet?“
    „Die schicken jemand von der Küste hierher. Ist das nicht schrecklich? Ein Mord hier bei uns!“
    Scott y wiegte den Kopf hin und her. Er wandte sich an Andy:
    „Du hörst ja, wie es hier zugeht. Sieh lieber zu, dass du so schnell wie möglich weiterkommst.“
    Jetzt erst streifte sie ihn mit einem Blick.
    „Ja, fast überall ist es besser als in Coocooloora.“ Andy bemerkte ihren goldenen Ring. Sie war höchstens vierundzwanzig, schätzte er, oder fünfundzwanzig.
    „Ihr trinkt sicher noch ´n Kaffee“, fragte sie und machte schon einen Schritt auf eine Glastür zu, hinter der ein Rollo heruntergelassen war.
    „Der da kann sicher was vertragen“, meinte Scotty und wies au f Andy. „Er war schon im Auto ´ n bisschen müde. Also, Jo, nichts für ungut, abe r ich muss los, hab heut noch ´n paar Fuhren und will rechtzeitig zu Hause sein!“ Scotty klopfte Andy aufmunternd auf die Schultern und hinkte nach draußen. Andy lief ihm nach.
    „He, was soll ich verdammt noch mal hier?“
    „Willst du wieder zurück nach Quilpie?“ Scotty blinzelte durch die Brillengläser. „Jungchen, du hast doch noch d ei n ganzes Leben vor dir!“ Er lachte und zog die Wagentür zu. Andy sah dem Lieferwagen hinterher und ging zurück in den Laden. Während er zwei Coladosen aus dem Kühlschrank nahm, spürte er, dass sie ihn beobachtete. Er schob die Dosen vor die K asse.
    „Ist scho n oka y, statt Kaffee“, meinte sie. Er wollte sie nicht ansehen, aber er tat es doch. Ihre Augen waren honigbrau n und es dauerte, bis seine Augen von ihren loskamen. Die Türglocke bimmelte und Andy sah auf. Ein knochiger, vollbärtiger Alter schlurfte herein.
    „Hi, Jo!“, krächzte er und tippte an seinen löchrigen Hut. „Das ist ja ein Ding! Möchte wissen, wer der Tote ist!“ Er bleckte nikotingelbe Zahnstummel, stopfte die Hände in die Taschen und wippte auf den Spitzen seiner schlammverkrusteten Stiefel. „ Gehst du nicht raus und guckst dir das an?“, wollte er von Jo wissen.
    „Nein.“ Sie mochte den Alten nicht, das merkte Andy.
    „Hm, na ja, dem haben sie die

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