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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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werden einem ganz fremd.“ Paddy schwitzte. Er wischte sich die Stirn und den Nacken mit einem Taschentuch ab, das fast so groß wie ein Handtuch war.
    „So, Achtung, heiß!“ Kate brachte die Steaks. „Guten Appetit!“ Sie senkte die Stimme: „Weiß man denn schon, wer der Tote ist?“ Schnell warf sie ein paar Blicke um sich, und sprach noch leiser: „Und der Mörder – meinen Sie etwa, es war jemand von hier?“
    Bevor Shane etwas sagen konnte schüttelte Paddy den Kopf.
    „Ich wette, dass der Kerl mit der Leiche im Auto durch den Ort gefahren ist und gedacht hat, das ist ´n guter Platz, da am Ende der Stadt. Da wird nie jemand was finden. Reiner Zufall, dass der da vorbeigekommen ist. Der Mörder ist keiner von uns. Ich kenne hier alle in- und auswendig .“ Dunegal kaute und schwitzte. „Kate, das Steak ist klasse!“
    „Danke, Paddy. Ich kann mir ja nicht leisten, gleich zwei Polizisten zu vergiften!“ Doch dann änderte sie ihren Ton und sagte gedämpft :
    „Vielleicht war es ja einer von den Blackfellows. Wenn die gesoffen haben, nicht wahr, Paddy ...?“ Sie warf Paddy einen um Unterstützung heischenden Blick zu und eilte zurück hinter die Theke. Sie trug dreiviertellange bunt gemusterte Leggins , stellte Shane fest. Genauso hatte er es sich vorgestellt. Er seufzte lautlos . Die Steaks waren verkohlt und die Pommes fettig , aber er wusste, dass wenn er sich beschwerte, er sich gleich zwei Feinde machte . Also aß er.
    „Sie sind sicher der Detective aus der Stadt“, hörte Shane sagen und drehte sich um.
    „Das ist Jeff Petterson vom Outback-Radio in Charleville“, stellte Paddy Dunegal den langen, hageren Kerl vor. „Er macht alles, was mit Unfällen, Katastrophen und anderen weltbewegenden Themen zu tun hat. Jeff, das ist Detective Shane O’Connor aus Brisbane, geschickt, um unsere n Bar bareien auf den Grund zu gehen!“ Paddy lachte dröhnend , „setz dich.“
    Jeff rückte einen weiteren Stuhl an den Tisch und verzog sein Pferdegesicht zu einem Lächeln. Seine hellen Augen flackerten und unter seiner Haut traten Adern und Sehnen hervor. Er sah aus als stünde er ständig unter Strom.
    „Und Detective, wie gehen Sie jetzt vor? Das ist ja wohl kein Opfer dieses Frauenkillers! “ Jeff hatte bereits sein Aufnahmegerät gezückt und hielt es Shane unter die Nase. Der schob es zur Seite wie einen verdorbenen Fisch. Paddy stopfte sich Pommes in den Mund und sagte kauend:
    „ Langsam Jeff, d er Detective kennt die Leute hier ja nicht.“ Er schluckte und seine Worte klangen nun etwas deutlicher. „ Ich bin ziemlich siche r dass die auch nich t gerade heiß dara u f sind, mit einem Fremden aus der Stadt zu reden, oder Jeff?“
    Jeff verzog wieder das Gesicht. „Hast wahrscheinlich Recht.“
    „Eben“, sagte Padd y , „d a hilft Ihnen Ihre ganze Ausbildung nichts, O’Connor!“ Seine Schweinsaugen leuchteten triumphierend auf.
    „Ich meine, das hat man ja schon bei Billy Henderson gesehen, an den kommen Sie nicht ran“, redete Paddy weiter, schluckte erneut und schüttete Bier hinterher. Von seinen Lippen troff Fett, und auf seine r Stirn standen Schweißperlen.
    Shane spürte, wie seine Kiefermuskeln malmten. „Ich bin schon mit anderen fertig geworden, Paddy“, sagte er , und er gab sich keine Mühe mehr, harmlos zu klingen. „Und morgen rei ß en wir den Parkplatz auf und suchen den Kopf . “ Dabei bemerkte er Paddys zornig zuckende Mundwinkel und Jeffs amüsiertes Lächeln.

Andy

    Im Nachhinein fiel es Andy wieder ein: d as erste, was er von Coocooloora ges e hen hatte, war das kugeldurchsiebte Shell-Schild neben dem Highway.
    Willkommen in Coocooloora 10 Minuten bis zur Tankstelle
    stand da in roter Schrift, und jemand hatte das zweite O von Coocooloora exakt durchschossen. Dann, Werbeschilder für eine Autowerkstatt, Best’s Coffee Shop , Übernachtungen im Stonewall-Motel , Lunch und Dinner im Coocooloora-Pub . Morgen bin ich schon in Lambina und st ecke meinen Claim ab, dachte er und sah weiter zum Fenster hinaus.
    Die Häuser standen nun dichter beieinander. Bei vielen blätterte der Anstrich von der Holzfassade wie die R inde von Eukalyptusbäumen, Dach r i nnen und Fensterläden hingen schief, und würden vom nächsten Windstoß mitgerissen werden. Wäschespinnen mit Hosen und bu n t en H emden ächzten heiser im Wind, Fliegentüren schlugen auf und zu.
    Auf den Rasenflächen der Vorgärten parkten rostige Autos un d zerbeulte Caravans, zwischen kümmerlichen Bä

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