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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Fahrspuren der Tahoes, fanden die aus Despair hinausführende alte Straße und folgten ihr nach Westen zu der Lastwagenroute. Nach ungefähr einer Meile schalteten sie ihre Scheinwerfer wieder ein. Gegen vier Uhr morgens kamen sie einige Meilen weiter an dem Stützpunkt der MP s vorbei. In dem Wachhäuschen waren wieder zwei Kerle postiert. Das orangerote Nachtlicht erhellte ihre Gesichter von unten. Vaughan fuhr nicht langsamer, aber Reacher winkte trotzdem. Die beiden Männer zeigten keine Reaktion.
    Vaughan fragte: »Wohin?«
    »Bis zu der Stelle, wo die Straße sich gabelt. Dort halten wir.«
    »Wozu?«
    »Um den Verkehr zu beobachten. Ich habe eine Theorie.«
    »Welche Theorie?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich könnte mich irren, und dann würdest du mich nicht mehr respektieren. Und ich mag es lieber, wenn eine Frau mich am Morgen danach respektiert.«
    Eine halbe Stunde später fuhr Vaughan von der Neubaustrecke, wendete auf der Einmündung der alten Straße und parkte auf dem Bankett. Nach Sonnenaufgang würden sie die Lastwagenroute in beiden Richtungen eine Meile weit überblicken können, dabei keineswegs unauffällig, aber auch nicht verdächtig sein. Überall in Amerika parkten tagtäglich Crown Vics den ganzen Tag lang an strategisch günstigen Stellen.
    Sie öffneten die Fenster einen Spalt weit, um frische Luft hereinzulassen, und kippten die Sitze nach hinten und schliefen. Zwei Stunden, schätzte Reacher, bevor es etwas zu sehen gäbe.
    Reacher wachte auf, als die ersten Strahlen der Morgensonne die linke obere Ecke der Windschutzscheibe trafen. Vaughan schlief vorerst noch. Sie war so klein, dass sie sich auf dem Fahrersitz hatte zur Seite drehen können, und hatte ihre Wange an das graue Mäusefell gepresst. Ihre Hände lagen flach zwischen den hochgezogenen Knien. Sie sah friedlich aus.
    Der erste vorbeifahrende Sattelschlepper – ein in Nevada zugelassener Tieflader – war nach Osten in Richtung Despair unterwegs und mit einem Gewirr aus rostigem Eisenschrott beladen. Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fahrradrahmen, Baustahl, bei Unfällen verbogene Leitplanken und Verkehrsschilder. Der Lastwagen donnerte mit gedämpftem Auspuffgeräusch vorbei, als sein Fahrer vor der Kurve etwas Gas wegnahm. Dann röhrte er mit langer Wirbelschleppe in einer Staubwolke davon.
    Zehn Minuten später brauste der nächste Sattelschlepper mit sechzig vorbei: ein mit Schrottautos beladener identischer Tieflader aus Montana. Das Abrollgeräusch seiner Reifen war so laut, dass Vaughan davon aufwachte, Reacher anstarrte und fragte: »Was macht deine Theorie?«
    Reacher antwortete: »Bisher wird sie durch nichts unterstützt. Allerdings auch nicht widerlegt.«
    »Guten Morgen.«
    »Gleichfalls.«
    »Lange geschlafen?«
    »Lange genug.«
    Auch der nächste Sattelschlepper war auf dem Weg nach Osten – ein hässlicher Fünfachser der U. S. Army mit zwei Kerlen im Fahrerhaus und olivgrünem Aufbau: ein in Oshkosh, Wisconsin, gebauter standardisierter NATO -Transporter. Er war nicht klein, aber kleiner als die vorigen Sattelschlepper und langsamer. Er durchfuhr die Kurve mit ungefähr fünfzig Meilen in der Stunde und zog eine weniger turbulente Wirbelschleppe hinter sich her.
    »Nachschub«, erklärte Reacher. »Für den MP -Stützpunkt. Verpflegung, Ausrüstung, Munition, wahrscheinlich aus Carson.«
    »Nützt das etwas?«
    »Es nützt den MPs. Jedenfalls die Verpflegung. Ich glaube nicht, dass sie viel Ausrüstung oder Munition verbrauchen.«
    »Ob es deiner Theorie nützt, meine ich.«
    »Nein.«
    Als Nächstes kam ein Sattelschlepper aus Westen, aus Despair. Er war mit Stahlbarren beladen. Eine kompakt gestapelte, schwere Ladung. Der Motor der Zugmaschine arbeitete röhrend. Der Auspuffklang war ein tiefes Bellen, und der senkrechte Auspuff hinter dem Fahrerhaus stieß schwarzen Dieselqualm aus.
    Vaughan sagte: »Einer der vier, die wir heute Nacht gesehen haben.«
    Reacher nickte. »Die anderen drei kommen bestimmt gleich nach. Im Werk hat der Arbeitstag begonnen.«
    »Inzwischen wissen sie, dass wir diesen Container aufgebrochen haben.«
    »Sie wissen, dass jemand sich den Inhalt angesehen hat.«
    »Was werden sie deswegen unternehmen?«
    »Nichts.«
    Der zweite aus der Anlage kommende Sattelschlepper wurde am Horizont sichtbar. Dann das dritte Fahrzeug. Bevor das vierte erschien, donnerte ein weiterer Sattelschlepper in Gegenrichtung vorbei. Dieser trug einen Container. Einen blauen Container mit der

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