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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Logo, das sie südlich von Colorado Springs zweimal auf Werbetafeln gesehen hatten. Der Firmensitz: hier im Werk, zwei Türen weiter.
    »Thurman gehört Olympic«, sagte Reacher. »Das Pflegeheim, in dem dein Mann liegt.«
    Vaughan schwieg sekundenlang nachdenklich. Dann erklärte sie: »Ich glaube nicht, dass mir das gefällt.«
    Reacher sagte: »Mir würd’s auch nicht gefallen.«
    »Ich sollte ihn dort rausholen.«
    »Oder Thurman aus dem Verkehr ziehen.«
    »Wie?«
    »Such weiter.«
    Sie machten sich erneut an die Arbeit. Reacher wühlte sich durch V und U, übersprang aber T, das sie bereits kontrolliert hatten. Er stellte fest, dass Thurman Azetylen und Sauerstoff von der Firma Utah Gases und Kerosin von der Firma Union City Fuels bezog. Ein Hinweis auf Trichlorethylen war nirgends zu finden. Er zog eben die letzte S-Schublade auf, als Vaughan sagte: »Ich hab’s!« Sie stand über die erste K-Schublade gebeugt.
    »Kearny Chemical in New Jersey«, sagte sie. » TCE -Bestellungen, die sieben Jahre zurückreichen.«
    Sie hob den ganzen Hängeordner aus der Schublade, richtete die Stablampe darauf und blätterte die Bestellungen mit dem Daumen durch. Reacher sah das ständig wiederholte Wort Trichlorethylen wie in einem schlecht gezeichneten Daumenkino von einer Zeile zur anderen springen.
    »Nimm alles mit«, sagte er. »Die Mengen zählen wir später zusammen.«
    Vaughan klemmte sich den Ordner unter den Arm und schloss die Schublade mit ihrer Hüfte. Reacher nahm den Stuhl weg und öffnete die Tür, dann traten sie hinaus in die Dunkelheit. Er blieb noch stehen und benützte die Stablampe, um die Schrauben aufzusammeln und mit dem Daumen wieder in ihre Löcher zu drücken. Sie hielten provisorisch und tarnten das aufgebrochene Schloss. Dann folgte er Vaughan auf demselben Weg zurück: an der Betriebsleitung, Thurmans Büro und dem Sicherheitsdienst vorbei. Sie wartete auf ihn, bevor sie nebeneinander um den Container mit der Aufschrift CHINA LINES herumgingen und wieder freies Gelände vor sich hatten.
    Dann blieb Reacher erneut stehen.
    Drehte sich um.
    »Lampe«, sagte er.
    Vaughan gab ihm die Stablampe. Er schaltete sie ein und ließ ihren Lichtstrahl über die Seite des Containers gleiten. In dem plötzlichen Licht ragte er fast unwirklich hoch über ihnen auf. Das Ding war ein Standardcontainer: ein vierzig Fuß langer rechteckiger Metallkasten aus Profilblech. Auf der Seite standen in großen schmutzig-weißen Buchstaben die Worte CHINA LINES , senkrecht angeordnete chinesische Schriftzeichen und eine Gruppe von Abkürzungen und Kennziffern in Schablonenschrift in einer unteren Ecke.
    Außerdem ein mit Kreide in Großbuchstaben geschriebenes Wort.
    Die Schrift wirkte verwaschen, als wäre das Wort vor langer Zeit zu Beginn einer viele tausend Meilen langen Reise geschrieben worden.
    Das Wort sah wie AUTOS aus.
    Reacher trat näher heran. Das Containerheck war wie üblich durch eine zweiflüglige Tür mit vier eineinviertel Meter langen Hebeln abgeschlossen, die vier massive Stehbolzen in Aussparungen am Ober- und Unterrand des Containers eingreifen ließen. Drei dieser Hebel waren nur flach angelegt, aber der vierte war mit einem Vorhängeschloss gesichert und zusätzlich plombiert.
    Reacher erklärte: »Das hier ist eine frisch angekommene Lieferung.«
    Vaughan sagte: »Sieht so aus. Jedenfalls steht der Trailer nicht zur Abfahrt bereit.«
    »Ich will sehen, was da drin ist.«
    »Wozu?«
    »Ich bin neugierig.«
    »In diesem Container sind Autos. Die gehören zu jedem Schrottplatz.«
    Er nickte. »Ich habe gesehen, wie sie angeliefert werden. Aus den umliegenden Staaten, auf Tiefladern festgezurrt. Nicht in verschlossenen, plombierten Containern.«
    Vaughan schwieg einen Augenblick. »Glaubst du, dass er Militärschrott aus dem Irak enthält?«
    »Möglicherweise.«
    »Dann will ich ihn nicht sehen. Das könnten Humvees sein. Die sind im Prinzip nur Autos. Das hast du selbst gesagt.«
    Er nickte wieder. »Genau, das sind sie im Prinzip. Aber kein Mensch nennt sie Autos. Ganz bestimmt nicht die Leute, die diesen Container beladen haben.«
    »Wenn er aus dem Irak kommt.«
    »Ja, wenn.«
    »Ich will sie nicht sehen.«
    »Ich schon.«
    »Wir müssen abhauen. Es ist schon spät. Oder früh.«
    »Ich beeile mich«, sagte er. »Schau mir nicht zu, wenn du nicht willst.«
    Vaughan trat ins Dunkel zurück, sodass er sie nicht mehr sehen konnte. Er nahm die Stablampe zwischen die Zähne, reckte sich hoch und

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