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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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weg, und Leonie wurde klar, dass Helena sich nichts Ungehörigem bewusst war. »Ich bin vor langer Zeit aus der Bay Area weggezogen. Nathan hat früher unten am Pacific Drive gewohnt. Er liebte es, nahe am Meer zu sein.«
    »Sie beide haben also nie in der Green Street gelebt.«
    »Zusammen … gelebt?« Sie lachte leise auf. »Nein, das wäre niemals geschehen. Wir haben aber viel Zeit dort verbracht«, sagte sie und errötete ein wenig. »Es war die Wohnung von meiner Mum und meinem Dad. Ich hatte immer noch einen Schlüssel und ging manchmal dorthin, wenn ich wusste, dass sie nicht da waren. Verstehen Sie, mein Dad hat mich rausgeworfen, nachdem ich meinen Freund aus dem College geheiratet habe …«
    »Sie und Nathan hatten also eine Affäre?«, platzte Leonie heraus, bevor sie sich zurückhalten konnte, und Alex warf ihr einen Blick zu. Okay, es war wahrscheinlich ein wenig taktlos, eine Sechzigjährige zu beschuldigen, eine Affäre zu haben.
    Helena nickte beschämt. »Ich denke, das kann man so sagen. Aber Sie müssen verstehen, damals … Nun, es ist jungen Leuten heutzutage schwer zu erklären, aber damals war es nicht so seltsam, zumindest nicht für uns. Und Eddie war auch kein Engel. Er wusste natürlich, was los war, aber ich glaube, er begriff nicht wirklich, wie ernst es mir war.«
    Okay. Leonie fand es schwierig und ein bisschen merkwürdig, die ältere Frau, die vor ihr saß, als jemanden zu sehen, der eine offene Ehe führte. Aber was wusste sie schon?
    Helena schien ihre Reaktion zu spüren. »Damals war alles anders. Ich war ein dummes junges Mädchen und dachte, ich könne die Welt verändern, dass wir die Welt verändern könnten«, fügte sie hinzu, und da weder sie noch Alex zu verstehen schienen, wovon sie redete, beschlossen sie, sie einfach reden zu lassen. »Als ich jung war, veränderte sich die Welt so schnell und alles schien so sinnlos und außer Kontrolle zu sein. Unsere Regierungen waren korrupt – da hat sich nicht viel verändert –, aber es fühlte sich an, als ob es keiner verstehen oder sich darum scheren würde.« Dann lächelte sie, wodurch ihr Gesicht viel jugendlicher wirkte. »Aber als ich aufs College ging, entdeckte ich, dass es viele Menschen gab, die sich wie ich darum scherten, was in der Welt vorging, Tausende von Gleichgesinnten, und viele von ihnen zog es hierher.«
    Himmel noch mal, erkannte Leonie plötzlich; die lockere Ehe mit dem Freund vom College ergab plötzlich sehr viel mehr Sinn. Helena Abbott war ein waschechter Hippie gewesen! Sie sah zu Alex und versuchte ihre Reaktion abzuschätzen, doch ihre Freundin schien zu vertieft in das zu sein, was Helena erzählte.
    »Wir alle beschlossen, der Welt den Rücken zuzukehren und eine neue, freundlichere, mitfühlendere, freiere Welt zu schaffen. Damals glaubten wir wirklich, dass es eine Revolution war, aber ich denke, wir machten uns etwas vor«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Das hatte Nathan die ganze Zeit versucht mir zu erklären, aber natürlich wollte ich nicht zuhören. Ich ging zu sehr auf in diesem Ideal einer schönen neuen Welt, darin, dass wir, wenn wir uns nur genug darum kümmerten, die Geschichte verändern könnten.«
    Leonie erinnerte sich, dass Nathans Worte in den Briefen immer ähnlich einfühlsam und ausdrucksvoll geklungen hatten, gar nicht das, was man von einem typischen Macho erwarten würde. Aber sie nahm an, das machte Sinn für jemanden, der auch Teil der Hippie-Bewegung gewesen sein musste.
    »Er war eine sehr sanfte Seele«, sagte Helena wehmütig und gab damit den Eindruck wieder, den Leonie schon lange von ihm hatte. »Ein echter Romantiker, und wir waren vernarrt ineinander. Ich denke, man kann sagen, es war Liebe auf den ersten Blick.«
    Für ihn auch, dachte Leonie, wollte der Frau gegenüber aber nicht zugeben, dass sie zu viele intime Details über ihre Affäre kannte.
    »Wie ich also sagte, ich war verheiratet, doch damals spielte das keine Rolle. Treue war auch so was, was die meisten von uns zu der Zeit scheuten. Obwohl, um ehrlich zu sein, Eddie und ich damals verrückt waren zu heiraten. Wir gingen noch aufs College und versuchten unseren Platz in der Welt zu finden. Ich hatte meinen Eltern stets Sorgen gemacht, weshalb die Ehe mit einem liberalen Beatnik nur noch eine weitere Form der Rebellion war, nehme ich an.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, ich war dämlich, stur und ging völlig in der Sache auf.«
    »Die Sache«, wiederholte Alex. »Sie

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