P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
die Monterey Bay hatte.
Seth setzte sich auf die Bank neben Leonie, direkt gegenüber von Alex. Auch wenn sie nicht glücklich darüber war, den ganzen Abend seinem Blick ausweichen zu müssen, war das doch verdammt noch mal besser, als neben ihm zu sitzen.
Voller Begeisterung bestellte Seth sofort eine Runde Frozen Margaritas.
»Ihr müsst die Guacamole hier probieren«, sagte er, als sie die Speisekarten studierten. »Sie machen sie frisch am Tisch, und ich garantiere euch, außerhalb von Mexiko schmecken sie nirgends besser als hier.«
Und er muss es wissen, dachte Alex, da sie wusste, wie sehr er so etwas liebte. Es war komisch, aber mexikanisches Essen konnte fast für Seth stehen – wild, überschäumend und außergewöhnlich köstlich, doch auch sehr chaotisch und oft schwer, damit umzugehen.
Sie erinnerte sich jetzt daran, dass ihre erste richtige Verabredung in einem mexikanischen Lokal in der Castro Street stattgefunden hatte und wie ungeheuer sinnlich der einfache Akt des Essens gewesen war; oder zumindest hatte es Seth so erscheinen lassen. Wie sie ihre Hände benutzen mussten anstatt von Besteck, warme Tortillas mit Gewürzen und Jalapeños aufwickelten, geriebenen Käse drüberstreuten und die zerlaufende Sahne und scharfe Salsa ableckten, die auf ihre Hände und Finger tropfte. Und dann war da noch dieses andere Mal zu Hause, als Seth besonders phantasievoll mit ein paar Chilischoten und einer Limonenhälfte wurde …
Sie sah auf und bemerkte, dass er sie mit einem wissenden Lächeln beobachtete, fast als ob er ihre Gedanken lesen könnte, und sie notierte sich im Geiste, ein mildes und chaosfreies Burrito zu bestellen.
»Ich habe noch nie Guacamole probiert«, gestand Leonie.
»Wirklich nicht?« Seth drehte sich um und sah sie an. »Nun denn, dann wirst du was erleben.«
»Das ist toll!« Leonie grinste Alex an, als ihre Margaritas in Riesengläsern in der Größe von Badewannen kamen. »Zuerst der Crab Shack und nun das, alleine wäre ich niemals auf solche Lokale gestoßen.«
»Ihr wart im Crab Shack?«, fragte Seth neidisch. Alex erinnerte sich, dass er es gewesen war, der sie in dieses Lokal gebracht hatte. »Wie geht es Dan und Phil? Immer noch auf UFO-Jagd?«
Sie trank mit dem Strohhalm aus. »Ja. Wie immer.«
»Mann, diese Jungs kochen die beste Muschelsuppe! Haben sie nach mir gefragt?«
Alex sah ihn an. »Die Leute haben schon vor langer Zeit aufgehört, nach dir zu fragen, Seth.«
Bevor er etwas erwidern konnte, erschien die Kellnerin an ihrem Tisch, stellte einen Riesenkorb mit frischen Tortilla-Chips hin, zog einen Wagen zu sich und machte sich daran, die Guacamole zu mischen, die sie bestellt hatten. Alle drei sahen zu, wie sie Avocados auslöffelte, frische Tomaten, Chilischoten und Sauerrahm und den Saft von frisch gepressten Limonen hinzufügte, bevor sie eine kräftige Prise Koriander nahm und alles zusammenmischte. »Viel Spaß, Leute.« Nach getaner Arbeit stellte sie die Schüssel auf den Tisch und ließ sie allein.
»Hm, das ist wirklich köstlich.« Leonie leckte sich die Lippen und begann sich noch einen Tortilla-Chip damit vollzuladen.
»Hier, versuch es auch mit etwas Salsa«, schlug Seth vor und schob die Schüssel zu ihr.
»Sei vorsichtig, Leonie, er mag es wirklich scharf, und wenn du es nicht gewöhnt bist …« Alex verstummte abrupt und erkannte jetzt erst den Doppelsinn. An seinem Grinsen sah sie, dass Seth es auch bemerkt hatte, doch zu ihrer Erleichterung beließ er es dabei. »Das Grüne da ist besonders scharf«, fügte sie leise hinzu.
Doch ihre Warnung kam zu spät, gerade als Leonie fröhlich einen Chip mit pikanter Salsa in den Mund schob. Alex zuckte zusammen und wartete auf das Unvermeidliche; sie und Seth beobachteten, wie die Augen der armen Frau groß wie Untertassen wurden, bevor sie sich sofort auf das am nächsten stehende Glas Wasser stürzte.
»Nein, Wasser hilft nicht, nimm die Margarita!« Seth kicherte, als Leonie ihr Gesicht praktisch in dem zerstoßenen Eis barg.
»Das war gemein«, sagte Alex, doch auch sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Die arme Leonie sah aus, als ob sie gleich in Flammen aufgehen würde.
»O mein Gott!«, japste sie, als sie so gut wie die Hälfte der Flüssigkeit im Glas hinuntergestürzt hatte. »Dieses Zeug ist ja unglaublich.«
»Ich habe versucht dich zu warnen, doch du wolltest ja nicht hören.«
»So scharf hatte ich es nicht erwartet. O Gott, Seth, ich weiß nicht, wie du das
Weitere Kostenlose Bücher