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Pablo Picasso - die Lebensgeschichte

Pablo Picasso - die Lebensgeschichte

Titel: Pablo Picasso - die Lebensgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Feghelm
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mehr donnern. Geht es jetzt voran?« Hm. Ist das Anbetung oder Ironie? Wer jederzeit stören darf, ist Pablos Friseur Arias. Der ist waschechter Spanier, alter Widerstandskämpfer und glühender Anhänger des Stierkampfs. Wenn die zwei eine Corrida besuchen, sind Kenner unter sich. Für Möchtegern-Machos wie diesen amerikanischen Literaten Hemingway haben sie nur ein müdes Lächeln übrig. Da fachsimpeln sie lieber mit den Toreros. Auch Pablos Stierkampf-Radierungen der berühmten »Tauromachia« von 1957 gehören in diese Männerwelt. Die Frauenwelt hat für Pablo nur noch einen Namen: Jacqueline. Ob die Variationen nach Velázquez’ »Hoffräulein« oder die farbsatten Bilder zum Thema »Maler und Modell«, die er nun malt – stets ist sie im Bilde. Andere Frauen sind ebenso weit weggerückt wie Paris mit seinen immer neuen Kunstströmungen und intellektuellen Zirkeln, die früher Pablos täglich Brot waren. Nicht, dass man ihn vergessen hätte – oh nein, die Ehrungen folgen aufeinander wie Perlen an der Schnur. Spätestens seit 1960 gilt Picasso als Jahrhundertgenie.

    Die mythische Überfigur zieht sich immer mehr aus der Welt zurück. 1958 kauft Pablo Schloss Vauvenargues bei Aix-en-Provence. Die raue Landschaft um den festungsartigen Bau erinnert ihn an Spanien. Jacqueline hasst das einsame Anwesen, dessen Zypressen und unzählige düstere Säle bald auch Pablos Gemüt verfinstern. Selbst seine sonst allen Stürmen trotzende Kreativität erlahmt in den hallenden Hallen! Nach der stillen Hochzeit im März 1961 ziehen die beiden nach Mougins, in ein schön restauriertes Haus mit modernem Komfort. Für Abgeschiedenheit sorgt die Hügellage und, mehr denn je, Jacqueline als Wachhund.
    Pablos achtzigster Geburtstag im Oktober des Jahres gehört zu seinen letzten großen Auftritten. Viertausend geladene Gäste feiern mit ihm in Vallauris, wo für Pablo ein Stierkampf stattfindet. Dann zieht es ihn wieder ins Atelier. Aus Schaffenslust wird Schaffenswut. Als könnte er damit das nahende Ende bannen, arbeitet er wie besessen. Aus dem »Ich male so, wie ich atme« wird die Devise: »Ein Bild malen ist wie der Tod in der Arena. « Stil und sorgfältige Ausführung interessieren bei diesem zornigen Kampf nicht, den er oft mit alten Meistern ausficht, deren Werke er wieder und wieder variiert. Darüber hinaus malt er Frauen voller Sinnlichkeit. Frei wie die erotischen Phantasien ist sein Pinselstrich, der die Kritiker der Zeit ratlos macht. Ist dieses grobe Geschmier noch Kunst oder letzte Zuckung eines sich selbst überlebenden, verzweifelten Genies? Jedenfalls sind die Bilder Abschiede. Diese beherrschen die folgenden Jahre, seien es die letzten Besuche von Orten und Menschen, das Rauchen, das er nun lassen muss, oder die ihm abverlangte Räumung seines Pariser Ateliers, die ihn mindestens so deprimiert wie der Tod
von Braque und Cocteau. Nach dem neunzigsten Geburtstag verschlechtert sich Pablos Gesundheit. Er ist schwach und liegt nur noch im Bett. Selbst seine Kinder will er nicht sehen. Zumindest laut Jacqueline, die alle Besucher barsch abweist. So ist, als er am 8. April 1973 stirbt, außer ihr nur sein Arzt bei ihm. Auch zum Begräbnis im verschneiten Park von Vauvenargues ist von den Kindern nur Paulo eingeladen. Dann schließen sich die Tore. Erst im Jahr 2009 öffnet sich die Pforte des Schlosses für einige Wochen und wenige Auserwählte. Für sonstige Besucher heißt es: »Das Museum ist in Paris!« Oder, à la Pablo: »Das Geheimnis der Kunst liegt darin, nicht zu suchen, sondern zu finden. «

Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. Pablo Picasso
Gebt mir ein Museum, und ich werde es füllen. Pablo Picasso
Manche Maler machen aus der Sonne einen gelben Punkt. Andere machen aus einem gelben Punkt eine Sonne. Pablo Picasso
Ich suche nicht, ich finde! Pablo Picasso
Die Malerei ist stärker als ich; sie zwingt mich zu machen, was sie will. Pablo Picasso

Am 25. Oktober wird Pablo Picasso in der spanischen Stadt Málaga geboren. Bereits mit sieben Jahren malt er »richtige« Bilder.
Picasso besteht die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule in Barcelona. Ein Jahr später hat er schon sein erstes eigenes Atelier.
1901 werden Picassos Bilder erstmals in einer Ausstellung gezeigt. In den folgenden Jahren macht er sich mit den Werken der »Blauen Periode« einen Namen.
Die Bilder der »Rosa Periode« entstehen.
Mit dem Gemälde »Les Demoiselles d‘Avignon« beginnt 1907 die kubisti sche Phase von

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