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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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seiner Maschemachen können. Du glaubst also nicht, dass es Dan Nichols war?«
    »Nein. Du?«
    »Nein«, sagt Alan. »Das ist viel zu retro. Leute morden nicht mehr wegen Ehebruch, sie lassen sich einfach scheiden. Hast du gewusst, dass die beiden einen Ehevertrag haben?«
    »Nein.«
    »Haben sie aber«, sagt Alan. »Dan würde ein kleines bisschen Geld verlieren und sich auf die Jagd nach der nächsten Trophäenbraut machen. Super Sache. Eigentlich müsste sie ihm einen Gefallen damit getan haben, dass sie vor Ablauf ihres Verfallsdatums auf Abwege ging.«
    »Zynisch.«
    »Typisch Südkalifornien«, sagt Alan schulterzuckend. »Also, Boone …«
    »Ja, Alan?«
    »Hör mal«, sagt Alan, »gute Ermittler findet man nicht so leicht und so wenig ich einen verlieren möchte … aber du willst das doch nicht den Rest deines Lebens machen. Du kannst dir deinen Unterhalt damit verdienen, aber du hast keinerlei Aussichten. Hier ist mein Angebot – ich finanziere dir ein Jurastudium und du bekommst einen Job in meiner Firma, wenn du das Examen bestanden hast.«
    Wahnsinn.
    Apropos Südkalifornien, woanders werden solche Angebote auf dem Golfplatz gemacht, hier schwimmt man in der Brandung, oder dort, wo normalerweise eine wäre.
    »Alan, ich weiß nicht …«
    »Du musst dich nicht jetzt entscheiden«, sagt Alan. »Denk darüber nach. Aber denk richtig darüber nach, Boone. Das wäre eine große Veränderung für dich, aber Veränderungen können auch gut sein.«
    »Klar.«
    »Sag mir Bescheid.«
    »Okay.«
    »Leck mich am Arsch!«
    »Was?«
    Alan zeigt aufs Meer. »Eine Welle.«
    Boone sieht hin. Und tatsächlich, in ungefähr hundert Metern Entfernung erhebt sich etwas über die ansonsten spiegelglatte Meeresoberfläche. Dann wird ein kleiner Wellenkamm daraus, der sich zu einer durchaus reitbaren Welle aufbaut. Nichts fürs Cover vom Surfer , soviel steht fest, aber eine Welle.
    »Das ist deine«, sagt Alan.
    »Nein, nimm du sie.«
    »Sicher?«
    »Absolut.«
    »Bist ein Gentleman.«
    Alan fängt an zu paddeln. Boone sieht zu, wie er sich die Welle schnappt und aufsteht, und Boone spürt, wie sie unter seinem Board durchzieht.
    Ich bin ein Gentleman, denkt er.
    Am Strand wartet Dave auf ihn.

111
    »Was geht?«, fragt Boone.
    »Hab’s erfahren.«
    An Daves versteinertem Blick erkennt Boone, wovon die Rede ist. »Hast du ein Problem damit?«
    »Du nicht?«
    »Natürlich hab ich eins«, sagt Boone. Er zögert und setzt hinzu: »Hör zu, so beknackt das klingt, ich glaube, Kelly hätte es so gewollt.«
    »Was nimmst du bloß für Drogen?«
    »So oder so, ich bin nicht davon überzeugt, dass es Corey überhaupt gewesen ist.«
    »Johnny ist davon aber ziemlich überzeugt«, sagt Dave. »Er hat das Geständnis aufgenommen. Willst du ihm ans Bein pissen, B?«
    »Will ich nicht.«
    »Dann tu’s nicht.« Weil man Freunde nicht fertigmacht. Das wissen sie beide. So was macht man nicht. »Wie oft hat dich JB schon rausgehaun?«
    »Oft.«
    »Und? Bedeutet dir das nichts?«
    »Diesmal irrt er sich«, sagt Boone.
    »Und du hast recht?«, sagt Dave.
    »Ich glaube, ja.«
    Dave schüttelt den Kopf. »Alter, ich weiß nicht mal, ob ich dich noch kenne. Vielleicht solltest du einfach in einen Anzug steigen, dir eine Krawatte umbinden und zu denen da überlaufen.«
    »Zu wem?«
    »Du weißt, wen ich meine.«
    »Ja, weiß ich«, sagt Boone und wird allmählich wütend. »Und ja, vielleicht sollte ich das wirklich. Vielleicht will ich nicht mein Leben lang hauptberuflich ein surfender Blödmann bleiben.«
    Dave nickt. Er sieht aufs Wasser hinaus und dann wieder zu Boone. »Mach nur, Bruder. Wir surfenden Blödmänner kommen auch ohne dich klar.«
    »So hab ich’s nicht gemeint …«
    »Doch, hast du«, sagt Dave. »Steh wenigstens dazu, damit ich nicht auch noch das letzte bisschen Respekt vor dir verliere. War schön mit dir, Boone. Mach’s gut.«
    Er geht.

112
    Gewinner und Verlierer.
    Fangen wir mit den potentiellen Verlierern an, sagt sich Boone, als er zum Sundowner geht. Mit größerer Wahrscheinlichkeit morden potentielle Verlierer aus Verzweiflung als potentielle Gewinner aus Profitgier. Normalerweise fürchten sich Menschen mehr davor, etwas zu verlieren, als sie darauf hoffen, etwas zu gewinnen.
    Also, erstelle eine Liste der Verlierer.
    Hefley Insurance.
    Möglicherweise ein ganz großer Verlierer. Was, wenn sich Schering geweigert hat, ihnen zu geben, was sie wollten, oder wenn er mehr Geld verlangt hat? Aber, wie Cheerful

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