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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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es in der Simulation eine mögliche Fehlerquelle?«
    »Die ist so unbedeutend, dass man sie vernachlässigen kann.«
    Austin hatte das Gefühl, als verlöre er jeglichen Boden unter den Füßen. »Wir haben es also mit einer Katastrophe zu tun.«
    »Schlimmer«, sagte Trout. »Das ist der Weltuntergang. Die Zerstörung, die ein solcher Vorgang zur Folge hat, sobald er ausgelöst wurde, übersteigt alles, was man sich vorstellen kann oder irgendjemand bisher erlebt hat.«
    »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Die Reaktion dürfte unmittelbar erfolgen. Der zeitliche Ablauf hängt davon ab, wann die Leute, die die Strudel und die Monsterwellen erzeugt haben, sich entschließen, den Schalter umzulegen.«
    »Ich kann vielleicht für einen kleinen Hoffnungsschimmer sorgen.« Er berichtete Trout von seiner Begegnung mit Barrett und der Möglichkeit einer Gegenmaßnahme zur Neutralisierung des Polsprungs.
    »Das ist ja ermutigend. Wann bist du wieder in Washington?«
    »Ich denke, wir laufen morgen ein. Auf uns wartet schon ein Flugzeug. Ich rufe dich an, sobald wir in der Luft sind, um dir unsere wahrscheinliche Ankunftszeit durchzugeben.«
    »Ich halte mich bereit.«
    Nachdem die Verbindung unterbrochen war, saß Austin in seiner dunklen Kabine, lauschte dem Dröhnen der Schiffsmotoren und verfluchte die Langsamkeit von Ozeanreisen. Er war sich der Dringlichkeit der Lage gar nicht bewusst gewesen, als Kapitän Ivanov ihn eingeladen hatte, die Rückfahrt auf dem Eisbrecher zu machen. Austin hätte auch mit Petrow zurückkehren können, hatte jedoch dessen Angebot höflich abgelehnt, weil er meinte, es sei wichtig, dass er sich ausführlich mit Karla Janos unterhielt. Petrow hatte nur vielsagend gegrinst und gemeint, Austin könne ihn jederzeit anrufen, wenn Not am Manne sei.
    Seit er sich an Bord befand, hatte Austin nur sehr wenig Zeit mit Karla verbracht. Nachdem sie und Maria ein tränenreiches Wiedersehen gefeiert hatten und Onkel Karl zusammengeflickt worden war, hatte jeder sich in seine Kabine zurückgezogen, um den dringend benötigten Schlaf nachzuholen.
    Austin zog sich an und ging an Deck, das von gedämpftem arktischem Licht erhellt wurde. Die
Kotelny
pflügte mit konstanter Geschwindigkeit durch den Ozean. Die kalte Luft traf auf seine Lungen wie ein Windstoß aus einem offenen Gefrierschrank. Mittlerweile hellwach begab er sich in die Messe, wo er sich eine Tasse Kaffee einschenkte. Der Raum war verlassen bis auf zwei Matrosen, die sich soeben anschickten, ihre Schicht anzutreten. Er fand einen Tisch in einer Ecke, holte das Mobiltelefon aus der Tasche und wählte die Nummer, die Barrett ihm genannt hatte. Nach ein paar Sekunden meldete sich eine weibliche Stimme mit einem zögernden Hallo.
    »Ich würde gerne mit Barrett sprechen«, sagte Austin.
    »Hier ist Barrett. Ich habe eine Frauenstimme programmiert, die für mich antwortet.«
    »Übertreiben Sie dieses elektronische Versteckspiel nicht ein wenig?«
    »Verdammt, Kurt, schließlich sind nicht Sie es, auf den geschossen wurde«, sagte Barrett. »Sie machen sich keine Vorstellung von den Leuten, mit denen Sie es zu tun haben.«
    »Deshalb rufe ich Sie an. Meinen Sie, dass man mit Gant und Margrave reden kann?«
    »Gant ist in etwa so umgänglich wie eine Klapperschlange. An Tris kann man vielleicht noch herankommen, aber er ist so verdammt überzeugt von der Rechtmäßigkeit seines Anliegens, dass es ihm völlig egal ist, wer dabei auf der Strecke bleibt.
    Warum fragen Sie?«
    Austin gab ihm kurz den Inhalt seines Gesprächs mit Trout wieder.
    Als Barretts Stimme sich wieder meldete, hatte sie ihren männlichen Klang. »So etwas hatte ich befürchtet. Oh mein Gott. Ich bin für das Ende der Welt verantwortlich. Ich bringe mich um.«
    »Wenn die Welt untergeht, dann brauchen Sie das nicht«, sagte Austin.
    Barrett beruhigte sich ein wenig. »Das ist die verdrehteste Logik, die ich jemals gehört habe.«
    »Danke. Zurück zu meiner ursprünglichen Frage. Meinen Sie, dass Gant oder Margrave ähnlich entsetzt reagieren würden, wenn ich ihnen die Tatsachen schilderte?«
    »Der Unterschied ist, dass ich Ihnen
glaube
. Die beiden werden hingegen annehmen, dass Sie ihnen nur Sand ins Getriebe werfen wollen, um ihre Pläne zu vereiteln.«
    »Vielleicht lohnt es sich, wenigstens einen Versuch zu starten.
    Wie komme ich an sie heran?«
    »Gants Stiftung unterhält in Washington ein Büro.«
    »Ich dachte an etwas weniger Offizielles.«
    »Lassen Sie mich nachdenken. Ich

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