Packeis
legte ihm eine Hand auf den Arm. »Es ist schon okay. Sie tun Ihnen nichts. Offenbar wurden sie durch den Lärm aufgeschreckt.«
Austin hatte während seiner Missionen, die ihn um die ganze Welt und in die Tiefen der Ozeane geführt hatten, schon viel Seltsames gesehen. Aber nichts war mit diesen Lebewesen zu vergleichen, die auf diesem unterirdischen Platz herumstanden.
Sie glichen von den Schwanzspitzen bis hin zu den gekrümmten Stoßzähnen jenen urzeitlichen Riesen, die er schon als Kind in Bilderbüchern bewundert hatte.
Zavala war ähnlich beeindruckt. »Ich dachte, diese Wesen seien längst ausgestorben.«
»Sie sind ausgestorben«, sagte Karla. »Das heißt, sie
waren
es.
Diese Tiere sind die Nachkommen der großen Mammuts, die einst auf dieser Insel gelebt haben.«
»Karla«, brachte Schroeder sich in Erinnerung. »Wir sollten lieber beraten, wie wir uns vor diesen Mördern in Sicherheit bringen können.«
»Er hat Recht«, pflichtete Austin ihm bei. »Gibt es von hier aus noch einen anderen Weg nach draußen?«
»Ja, aber er ist lang und gefährlich«, sagte Karla.
»Ich schaffe ihn nicht, aber es gibt keinen Grund, weshalb ihr es nicht versuchen solltet«, sagte Schroeder. »Wenn mir jemand eine Waffe leiht, dann kann ich sie hier aufhalten, während du mit unseren neuen Freunden durch die Höhle flüchtest.«
Austin grinste. »Netter Versuch, Onkel Karl. Aber Märtyrer sind seit dem Mittelalter völlig aus der Mode. Wir bleiben zusammen.«
»Ich fange gerade an, diesen Ort zu mögen«, sagte Joe.
»Warm. Romantische Beleuchtung. Ein einzigartiger, hm, Geruch in der Luft.«
Schroeder lächelte. Er hatte keine Ahnung, wer diese Männer waren, aber er war für Karla froh, dass er sie an seiner Seite hatte. »Wenn Sie unbedingt irgendwelchen Unsinn vorhaben, sollten wir lieber unsere Vorbereitungen treffen.«
Auf Austins Vorschlag hin bezog Zavala an der Stelle, wo die Straße in den Platz mündete, Posten, um Wache zu halten.
Austin wandte sich an Schroeder. »Irgendwelche Ideen?«
»Es hat keinen Sinn wegzulaufen. Wir können entsprechende Positionen einnehmen, so dass wir sie in einem Kreuzfeuer erwischen.«
Austin war froh, dass Schroeder sich für die Offensive entschieden hatte. Die Stadt lieferte ein schützendes Netz mit Dutzenden von Verstecken, doch er wusste, ebenso wie Schroeder, dass das ständige In-Bewegung-bleiben am Ende seinen Tribut fordern würde.
»Ich weiß nicht, wie heftig ich schießen soll«, sagte Austin.
»Wir haben zwar Reservemunition mitgebracht, aber wir haben nicht mit einer Wiederholung der Schlacht am Little Bighorn gerechnet.«
»Sie brauchen nur zu warten, bis uns die Munition ausgeht, und dann können sie uns nacheinander abknallen. Zu schade, dass ich meine Handgranate schon verbraucht habe.«
Austin warf Schroeder einen skeptischen Seitenblick zu. Der alte Mann sah nicht aus wie jemand, der mit einer Granate in der Hosentasche herumläuft. Austin wurde wieder mal daran erinnert, dass die äußere Erscheinung eines Menschen irreführend sein konnte. Schroeder war alt genug für Medicare, aber er redete, als gehörte er zu einem Sondereinsatzkommando.
Zavala kam von seinem Wachtposten herüber. »Showtime, Leute. Unsere Freunde kommen die Straße herunter.«
Austin schaute sich schnell auf dem Platz um. »Ich habe eine völlig verrückte Idee«, sagte er. Er skizzierte in knappen Worten seinen Plan.
»Das könnte funktionieren«, sagte Schroeder mit erregter Stimme. »Ja, es könnte klappen.«
»Das sollte es auch lieber«, sagte Austin.
»Gibt es denn keine andere Möglichkeit?«, fragte Karla. »Es sind so schöne Kreaturen.«
»Ich fürchte nein. Aber wenn wir alles richtig machen, wird ihnen nicht passieren.«
Karla seufzte, doch sie wusste, dass sie kaum eine andere Wahl hatten. Auf Austins Anweisung hin verteilten Karla und die anderen sich am Rand des Platzes und ließen die der Straße zugewandte Seite offen. Dann warteten sie.
Die Mammuts hatten die Köpfe gehoben, als sie sahen, wie die Menschen sich bewegten, und wurden nun noch nervöser beim Klang der rauen Stimmen Grishas und seiner Männer.
Die Elfenbeinjäger gaben sich keine Mühe, leise zu sein.
Entweder hofften sie, auf diese Art und Weise ihrer Beute Angst zu machen, oder sie waren ganz einfach dumm. Aber was immer der Grund war, ihr Eintreffen ließ die Mammuts deutlich unruhiger werden.
Die Herde machte Anstalten, den Platz zu verlassen, blieb dann jedoch abrupt
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