Packeis
waren in seinem Haus gewesen.
»Wo dein Köter gewohnt
hat
«, korrigierte der andere Mann.
Schroeder starrte den Mann an. »Sie haben meinen
Hund
getötet? Warum?«
»Deine Töle wollte nicht aufhören zu kläffen. Da haben wir ihr eine Pille verpasst, damit sie still ist.«
Der freundliche kleine Dackel, den er Schatsky getauft hatte, war vermutlich nur glücklich gewesen, die Eindringlinge zu sehen und nicht mehr alleine zu sein. Daher sein Bellen.
Kälte schien in seinen Körper zu strömen. Im Geiste hörte er seinen Lehrer, Professor Heinz. Der engelhafte Psychopath mit den freundlichen blauen Augen war für seine maßgebliche Beteiligung am Aufbau der Todesmaschinerie der Nazis mit einer lukrativen Dozentur an der Wevelsburg, dem geistigen Zentrum des Nationalsozialismus, belohnt worden.
In kundigen Händen kann fast jeder gewöhnliche Gegenstand zu einer tödlichen Waffe
werden
, sagte der Professor mit seiner sanften Stimme.
Mit dem harten Ende einer straff zusammengerollten Zeitung kann man die Nase eines Menschen brechen und die Knochensplitter in sein Gehirn treiben. Ein Füllfederhalter kann in ein Auge gestochen werden und den Tod herbeiführen. Das Metallarmband dieser Uhr, um die Fingerknöchel gewickelt, kann die Knochenstruktur eines Gesichts zerstören. Dieser Gürtel ist eine wunderschöne Garotte, wenn man keine Zeit mehr hat, die Schnürsenkel seiner Schuhe herauszuziehen …
Schroeder umfasste die Griffe seiner Skistöcke fester.
»Ich werde tun, was Sie verlangen«, sagte er. »Vielleicht können wir uns irgendwie einigen.«
»Bestimmt«, erwiderte der Mann mit dem Anflug eines Lächelns. »Zuerst fährst du schön langsam auf deinen Skiern hinunter ins Tal. Folge meinem Kollegen, dem Hundefreund. Er hat ebenfalls eine Schusswaffe. Ich bin direkt hinter dir. Am Ende der Abfahrt schnallst du die Ski ab, stellst sie in den Skiständer und gehst zum linken Parkplatz.«
»Darf ich erfahren, wo Sie mich hinbringen?«
»Wir bringen dich nirgendwohin. Wir liefern dich ab.«
»Betrachte uns einfach nur als Paketservice wie FedEx oder UPS«, sagte der andere Mann.
Sein Gefährte meinte: »Es ist nichts Persönliches. Alles rein geschäftlich. Los jetzt. Und immer schön langsam.« Er wedelte mit der Pistole, dann verstaute er sie wieder in seinem Overall, damit er ungehindert Ski laufen konnte.
Mit dem unteren Mann als Vorhut und Schroeder in der Mitte bewegten sie sich mit mäßigem Tempo die Piste hinunter.
Schroeder schätzte den vorderen Mann als aggressiven Skiläufer ein, dessen Körperkraft teilweise seinen Mangel an Technik wettmachte. Er warf einen Blick nach hinten auf den anderen Mann und schloss aus seinem wenig ausgefeilten Stil, dass er der schlechtere Skifahrer war. Und dennoch, sie waren jung und stark, und sie waren bewaffnet.
Ein Snowboarder flog vorüber und verschwand die Piste hinunter.
Darauf vertrauend, dass seine Begleiter reflexartig zu dem beweglichen Objekt hinüberschauen würden, wurde Schroeder aktiv. Er fuhr einen weiten Bogen, aber anstatt den Hang zu queren, drehte er sich um hundertachtzig Grad, so dass er bergauf blickte.
Sein Begleiter bemerkte nichts von dem Manöver, bis es zu spät war. Er versuchte anzuhalten. Schroeder stemmte seinen Talski in den Schnee. Er packte seinen rechten Skistock mit beiden Händen, ließ den anderen Stock mit der Schlaufe an seinem linken Handgelenk baumeln und rammte die Stahlspitze oberhalb des Rollkragens in den weichen Teil des Halses seines Gegners.
Der Mann war immer noch in Bewegung, als die Spitze ein Loch dicht unterhalb des Adamsapfels in den Hals stanzte. Der Mann gab ein feuchtes Gurgeln von sich, seine Beine rutschten unter ihm weg, und er krachte rücklings in den Schnee, wo er sich in entsetzlichen Qualen wand.
Schroeder wich dem um sich schlagenden Körper zur Seite aus wie ein Torero einem anstürmenden Stier.
Der führende Mann blickte über die Schulter. Schroeder riss seine improvisierte Lanze zurück. Er stemmte seine Skistöcke ein und stürzte sich die Piste hinunter. Er rammte seinen rechten Ellbogen gegen die Wange des Mannes und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Mit gebeugten Knien und gesenktem Kopf jagte er in Schussfahrt über die Piste, bis er sich dem Ende der Abfahrt näherte, wo die Piste eine scharfe Kurve nach rechts machte.
Der zweite Skiläufer hatte offenbar eine Maschinenpistole unter seiner Jacke versteckt, denn eine entsprechend klingende Salve zerriss die morgendliche
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