Packeis
wie früher auf dem Fischkutter nach einem erfolgreichen Fang.
Die Zusammenarbeit der Trouts lief mit der Präzision einer teuren Schweizer Uhr ab. Diese ganz spezielle Art von Teamwork war ein Merkmal, das der ehemalige NUMA-Chef James Sandecker erkannt hatte, als er sie zum ersten Mal für das Spezialteam für Sonderaufträge engagiert hatte. Beide waren jetzt Mitte dreißig. Rein äußerlich betrachtet, waren sie ein Paar, bei dem scheinbar nichts zusammenpasste.
Paul war der Ernstere der beiden. Er schien ständig in Gedanken versunken zu sein, ein Eindruck, der durch seine Gewohnheit verstärkt wurde, stets mit gesenktem Kopf zu sprechen und dabei von unten hochzuschauen, als blicke er über den Rand einer Brille. Er schien immer erst in sich zu gehen, ehe er irgendetwas von Bedeutung von sich gab. Seine Ernsthaftigkeit wurde jedoch durch einen verschmitzten Humor gemildert.
Gamay war erheblich offener und lebhafter als ihr Ehemann.
Sie war eine hochgewachsene, schlanke Frau, die sich mit der Grazie eines Topmodels bewegte, und hatte ein strahlendes Lächeln, bei dem sie immer eine kleine Lücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen entblößte. Nicht unbedingt atemberaubend oder ausgesprochen sexy, weckte sie trotzdem das Interesse fast aller Männer. Kennen gelernt hatten sie sich am Scripps, wo Paul gerade studierte, um in Tiefseegeologie zu promovieren, und Gamay hatte daraufhin ihr Interessensgebiet gewechselt und war von Meeresarchäologie auf Meeresbiologie umgestiegen.
Wenige Stunden, nachdem der Anruf sie erreicht hatte, hatten sie ihre Siebensachen gepackt und waren an Bord der
Benjamin Franklin
gegangen. Die
Franklin
verfügte über eine erstklassig ausgebildete Mannschaft sowie zehn Wissenschaftler von verschiedenen Universitäten und Bundesbehörden. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Durchführung hydrographischer Untersuchungen entlang der Atlantikküste und im Golf von Mexiko.
Während einer typischen Reise führte das Schiff Tausende von präzisen Tiefenmessungen durch, um ein Bild vom Meeresboden und möglichen Wracks oder anderen Hindernissen und Auffälligkeiten zu erhalten. Mithilfe der auf diese Weise gewonnenen Informationen wurden nautische Karten für die NOAA, die National Oceanic and Atmospheric Administration, aktualisiert.
Aubrey hatte sie an der Gangway begrüßt und an Bord des Schiffs willkommen geheißen. Aubrey war von zierlicher Statur.
Seine flatterhafte Emsigkeit, seine spitze Nase und sein ständiges Geplapper ohne Punkt und Komma ließen einen unwillkürlich an einen aufgeregten Haussperling denken. Er brachte sie zu ihrer Kabine. Nachdem sie dort ihre Reisetaschen abgestellt hatten, suchten sie die Messe auf. Dort setzten sie sich an einen Tisch, und Aubrey brachte ihnen Tee.
»Verdammt, es ist richtig toll, Sie hier zu haben«, sagte er.
»Ich freue mich aufrichtig, dass Sie sich an unserem Projekt beteiligen. Wie lange ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Drei Jahre?«
»Eher fünf«, sagte Gamay.
»Autsch. Auf jeden Fall viel zu lange«, sagte Aubrey. »Wir werden das während dieser Reise sicher aufholen. Das Schiff läuft in zwei Stunden aus. Ich denke oft an Sie und Ihre Arbeit bei der NUMA. Es muss faszinierend sein.« Der Neid, der in Aubreys Stimme mitschwang, war nicht zu überhören. »Meine Arbeit auf den bewegten Gewässern verblasst erheblich im Vergleich mit Ihren Abenteuern.«
»Ganz und gar nicht, Hank«, widersprach Gamay. »Paul und ich würden wer weiß was tun, um wieder mal rein wissenschaftlich arbeiten zu können. Und nach dem, was ich gelesen habe, ist Ihre Arbeit für sehr viele Leute immens wichtig.«
Aubreys Miene hellte sich auf. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Morgen findet eine allgemeine Besprechung über verschiedene wissenschaftliche Aspekte statt. Was wissen Sie über das Phänomen ozeanischer Wirbel?«
»Nicht sehr viel«, gab Gamay zu. »Hauptsächlich, dass die Wirbel noch ziemlich unerforscht sind.«
»Das ist richtig. Deshalb ist diese Forschungsreise von erheblicher Bedeutung.« Aubrey zupfte eine Serviette aus dem Spender auf dem Tisch und fischte einen Kugelschreiber aus der Tasche. Es war eine Geste, die die Trouts schon von einem Dutzend anderer Gelegenheiten kannten.
»Sie werden sich die Satellitenbilder ansehen können, aber ich will Ihnen zeigen, womit wir es grundsätzlich zu tun haben. Wir laufen einen Punkt in direkter Nähe des Golfstroms an, etwa dreihundertfünfzig Kilometer auf dem
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