Packeis
antwortete Trout.
Frobys babyblaue Augen leuchteten auf. »Das ist ja noch viel
toller!
Sie müssen sich unbedingt in mein Gästebuch eintragen.
Und jetzt verraten Sie mir mal, wie es kommt, dass Sie sich für Lazio Kovacs interessieren.«
»Wir sind beide Wissenschaftler bei der National Underwater and Marine Agency«, sagte Gamay. »Einer unserer Kollegen bei der NUMA erzählte uns von Kovacs’ Arbeit und deutete an, dass es hier in Los Alamos eine Gesellschaft gebe, die über das vollständigste Archiv über dieses Thema verfüge. In der Bibliothek des National Laboratory ist nur sehr wenig über Kovacs zu finden.«
»Die Bande dort hält ihn für einen Scharlatan«, sagte Frobisher abfällig.
»Den Eindruck hatten wir auch«, bestätigte Gamay.
»Ich will Ihnen ein wenig über die Gesellschaft erzählen.
Früher arbeitete ich als Physiker am National Laboratory. Mit einigen meiner Kollegen spielte ich regelmäßig Karten, und ständig kamen Nikola Teslas Arbeiten zur Sprache. Einige meinten, Kovacs würde von Teslas extravagantem Auftreten in den Schatten gestellt und verdiene viel mehr Beachtung für seine Entdeckungen, als wir ihm bisher geschenkt hatten. Wir gaben daraufhin unserer Pokerrunde den Namen Kovacs Society.«
»Ihre Gesellschaft wurde nach einer Pokerrunde benannt?«
»Ja. Wir dachten auch daran, sie Poker Flats zu nennen. Aber einige unserer Mitglieder waren verheiratet und der Meinung, dass ein Debattierclub eine gute Tarnung sei, um ihre Ehefrauen zu täuschen.«
»Heißt das, Sie haben sich niemals über die Kovacs-Theoreme unterhalten?«, wollte Gamay wissen.
»Doch, natürlich haben wir das getan. Wir waren schlechte Pokerspieler, aber gute Wissenschaftler.« Er griff nach oben in ein Regal über seinem Schreibtisch, holte zwei Broschüren herunter und reichte sie den Trouts. »Wir haben diese Hefte mit dem ursprünglichen Artikel gedruckt, in dem Kovacs seine revolutionären Ideen darstellte und erklärte. Es handelt sich um das aufs Wesentliche komprimierte Protokoll einer Konferenz über seine Arbeiten, die vor etwa zwanzig Jahren hier abgehalten wurde. In der Hauptsache ging es darum, Kovacs schlechtzumachen. Wir verkaufen die Broschüren für $4,95 das Stück. Wir haben auch Biographien, die ein wenig teurer sind, um die Druckkosten zu decken.«
Paul und Gamay schlugen eins der Exemplare auf. Der eng gedruckte Text war ungarisch und mit langen, unverständlichen mathematischen Gleichungen durchsetzt. Trout sandte seiner Frau ein Grinsen, mit dem er ausdrücken wollte: »Das war’s dann« und machte dabei Anstalten, sich zu erheben und zur Tür zu gehen. Gamay, die seine Ungeduld deutlich spürte, legte eine Hand auf seinen Arm.
»Die Bücher in den Regalen sind vorwiegend technische Fachliteratur, und Sie waren als Physiker im Labor tätig, daher legen wir großen Wert auf Ihre Meinung. Ich hoffe, Sie missverstehen das Ganze nicht, aber Sie müssen wissen, dass es wegen Kovacs und seinen Theorien heftige Kontroversen gegeben hat. War Kovacs im Grunde nicht mehr als ein brillanter Scharlatan? Oder hatte er etwas?«
»Er hatte ganz eindeutig etwas.«
»Aber er hat es niemals experimentell bewiesen und sich geweigert, Einzelheiten seiner Entdeckungen zu veröffentlichen.«
»Das lag daran, dass er wusste, dass die Informationen einfach zu gefährlich waren.«
Gamay lächelte. »Pardon, aber das klingt, als wollten Sie lediglich sein Versagen entschuldigen.«
»Ganz und gar nicht. Er hatte große Hochachtung vor der Menschheit.«
Trout ahnte, dass Gamay einen Plan verfolgte, und spielte mit.
»Wenn ihm die Menschheit so sehr am Herzen lag, weshalb hat er dann für die Nazis gearbeitet?«, fragte Trout.
»Er
musste
für die Nazis arbeiten. Sie haben ihm gedroht, seine Familie zu vernichten.«
»Soweit ich weiß, ist genau das auch geschehen«, sagte Gamay. »Es ist eine Schande, finden Sie nicht? Die Frau und die Kinder des Mannes sind deswegen gestorben.« Sie schlug mit der Broschüre auf ihr Knie. »Für eine unsinnige Theorie über tödliche niederfrequente elektromagnetische Wellen.«
Frobishers blasse Wangen nahmen die Farbe eines gekochten Hummers an. Nach einem kurzen Augenblick löste der düstere Ausdruck auf seinem Gesicht sich zu einem breiten Grinsen auf.
»Das war ein sehr geschickter Versuch, mich zu ködern.«
Er sah seine beiden Besucher prüfend an. »Und jetzt verraten Sie mir bitte, wer Sie wirklich sind.«
Gamay schaute zu Paul, der unmerklich
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