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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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einer bestimmten Art setzte einen Dominoeffekt in Gang. Die Raubtiere, die Mammuts jagten, und andere Tiere verloren ihre Nahrungsquelle.«
    »Ich denke, dass Sie auf der richtigen Spur sind, aber Sie meinen, dass diese weltweite Katastrophe plötzlich stattfand.
    Eben haben die Mammuts noch gemütlich Gras gefressen, und plötzlich waren sie zum Aussterben verurteilt. Ist das nicht ein wenig weit hergeholt?«
    »Überhaupt nicht. Aber ich wäre die Erste, die zugibt, dass die Hypothese vom Polsprung ziemlich umstritten ist.«
    »Polsprung?«
    »Ich meine damit eine Neuausrichtung der Erdpole.«
    »Wir sind keine Geologen«, sagte Arbatov. »Erklären Sie bitte, was Sie damit meinen.«
    »Gerne. Es gibt zwei Arten der Polverschiebung. Eine ›magnetische Polverschiebung‹ hat eine Umkehr der magnetischen Pole zur Folge, wodurch allerlei Unannehmlichkeiten ausgelöst werden, jedoch nichts geschieht, das wir nicht überleben könnten. Eine ›geologische Polverschiebung‹ wäre eine tatsächliche Bewegung der Erdkruste über ihrem flüssigen Kern. Eine solche Erscheinung könnte eine Katastrophe auslösen wie die, von der ich annehme, dass sie die Mammuts als Art ausgelöscht hat.«
    Arbatov war nicht überzeugt. »Sie legen Ihrer Hypothese vom Aussterben die theoretische Verschiebung der Erdpole zugrunde? Sie werden zugeben müssen, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass es zu einer derart großräumigen Störung kommen kann.«
    »Im Gegenteil. Es ist geschehen, und es könnte jederzeit wieder geschehen.«
    Arbatov ergriff mit einer übertriebenen Geste Karlas Glas.
    »Unser Gast hat wohl ein wenig zu sehr dem Wodka zugesprochen.«
    »Sie können gerne meinen Aufsatz lesen, Dr. Arbatov, in dem ich meine Hypothese ausführlich begründe. Ich glaube, er wird Ihnen gefallen. Vor allem die Gleichungen, die zeigen, auf welche Art und Weise eine Störung des Magnetfelds der Erde einen Polsprung herbeiführen kann.«
    Am Tisch brach eine Diskussion aus zwischen denen, die ihrer Hypothese zustimmten, und denen, die ihr widersprachen. Trotz ihrer zivilisierten Umgangsformen war offensichtlich, dass es in der Gruppe Spannungen gab. Das überraschte sie nicht.
    Wissenschaftler unterschieden sich nicht von sogenannten normalen Menschen, außer dass sie vielleicht um einiges eitler und kleinlicher waren. Marias ausgeprägt freundliche Persönlichkeit beendete den verbalen Schlagabtausch.
    »Ich entschuldige mich für dieses ungehörige Verhalten gegenüber einem Gast«, sagte sie und schien ihren Mann mit Blicken erdolchen zu wollen. »Wie sehen Ihre Pläne für morgen aus?«
    Nachdem Arbatov einen Dämpfer erhalten hatte, endete die Diskussion so schnell, wie sie ausgebrochen war.
    »Vielleicht kann mir jemand von Ihnen zeigen, wo Sie Babar gefunden haben.«
    Das sei kein Problem, wurde ihr gesagt. Alle halfen Maria beim Aufräumen. Wenig später schlüpfte Karla in ihren Schlafsack. In dem alten Gebäude war es bemerkenswert gemütlich und warm, und bis auf das Geraschel, das von allerlei kleinem Getier verursacht wurde, fühlte sie sich recht wohl. In ihrer Erregung über den Fund des Mammutbabys hatte sie Schwierigkeiten einzuschlafen.
    Sie erinnerte sich an ein Gute-Nacht-Gedicht, das ihr Großvater immer aufgesagt hatte, nachdem sie nach dem Tod ihrer Eltern zu ihm gezogen war.
    Sie kam kaum fünf Zeilen weit, als der Schlaf sie am Ende doch übermannte.

19
    Die Trouts landeten am Spätnachmittag in Albuquerque und fuhren anschließend nach Santa Fé, wo sie übernachteten. Früh am nächsten Morgen stiegen sie in ihren Mietwagen und machten sich auf den Weg nach Los Alamos, das auf einer natürlichen Zitadelle oberhalb der drei Mesas lag, die sich an das Panaretos Plateau anschlossen.
    Während der fünfundsechzig Kilometer langen Fahrt bemerkte Trout bei seiner Frau eine deutliche Veränderung. Hatte sie sich anfangs noch begeistert über die Landschaft gezeigt, durch die sie fuhren, und den Wunsch geäußert, sich unterwegs ein indianisches Pueblo anzusehen, war sie nun ungewöhnlich schweigsam.
    »Einen Penny für deine Gedanken«, sagte er. »Natürlich unter Berücksichtigung der Inflationsrate.«
    »Wenn ich diese friedliche Landschaft sehe, muss ich an die Arbeit denken, die hier im Rahmen des Manhattan Projects geleistet wurde, und an die schrecklichen Kräfte, die dadurch entfesselt wurden.«
    »Jemand hatte es tun müssen. Sei bloß froh, dass wir die Ersten waren.«
    »Das weiß ich, aber es bedrückt mich

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